Alltag

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               ---3 Jahre später---

💫💫💫Einen schönen Feiertag für euch. Genießt den freien Tag. Und Entschuldigung für die vielen Tränen, die ich gestern wohl verursacht habe.💫💫💫

"Ich kümmere mich darum Dad.  Mach dir keine Sorgen, der Deal ist so gut wie sicher." sage ich ins Telefon und drucke nebenbei die Unterlagen aus. "Ich hab es dir per E-Mail geschickt und es soeben ausgedruckt. Der Kurier ist in 5 Minuten hier."

"Gute Arbeit mein Sohn. Wie geht es dir?" antwortet mein Vater und ich rolle mit den Augen. "Es geht mir gut Dad. Wirklich. Die Tabletten sind nicht mehr nötig und die Sitzungen konnten wir auf einmal im Monat reduzieren." Er schweigt einen Moment. "Kommst du klar an Weihnachten? Es tut mir so leid, dass ich nicht bei dir sein kann."

Ich seufze. "Natürlich wäre es schön, wenn du da wärst aber ich komme zurecht. Maryse hat mich eingeladen und ich werde die Tage bei den Lightwoods verbringen."
"Das freut mich aber was ist mit ihm?" fragt er. "ER ist nicht da und ich kann unbesorgt die Feiertage bei Izzy verbringen. Simon und Clary kommen auch und es wird sicher sehr nett." Ich fahre mir durch die Haare.

"Bitte mach dir keine Sorgen Dad. Es ist alles gut."
Diesmal ist er es der seufzt. "Ok, ich weiß, du bist jetzt fast erwachsen aber du bist immer noch mein Sohn und ich mache mir Gedanken um dich." Ich lache auf. "Ich weiß das zu schätzen. Es hat geklingelt, ich muss auflegen. Bis später." Damit lege ich auf und gehe zur Tür, um dem Kurier die Unterlagen zu übergeben.

Mittlerweile habe ich mein Leben wieder im Griff, bis auf eine Kleinigkeit. Ich habe meinen Abschluss mehr oder weniger erfolgreich geschafft und arbeite seit 2 Jahren für meinen Vater. Ich habe mich am College eingeschrieben aber stehe auf der Liste ziemlich weit unten und so arbeite ich hart daran zumindest das Grundwissen zu erlangen.

Mein Dad hat mir im Haus ein Home Office eingerichtet und das erlaubt es mir, das Arbeiten und Lernen unter einen Hut zu bekommen. Mein seelischer Zustand hat sich gebessert und ich habe mir selbst erlaubt, um meine Mutter zu trauern.

Mit Izzy bin ich nach wie vor eng befreundet und vieles hat sich verbessert. Sie kümmert sich um mich, auch wenn ihr Modestudium und die Beziehung zu Simon viel ihrer Zeit vereinnahmt. Sie hat sich verändert, ist erwachsen geworden und macht sich ständig Sorgen um mich. Auch zu Jace und Maryse habe ich immer noch ein gutes Verhältnis und ich gehe noch immer jeden Freitag zu den Lightwoods zum Abendessen.

Mit einer Ausnahme. Wenn Semesterferien sind, bleibe ich zu Hause und mache mir ein Fertiggericht in der Mikrowelle. Zu groß ist die Angst Alec zu sehen. Der Zusammenstoß vor dem Restaurant war die letzte Begegnung zwischen uns und ich habe nicht vor, das zu ändern.

Izzy habe ich verboten in meiner Gegenwart über ihn zu sprechen und nach einigen Versuchen hat sie es schließlich aufgegeben. Ich weiß, er ist nach Kalifornien gegangen und auch, dass er mittlerweile sehr erfolgreich im Tennis ist und er hoch gehandelt wird.

Noch immer sitzt der Schmerz tief und ich habe mich geweigert mit meinem Therapeuten über ihn zu reden. Es gibt Dinge, die besser unausgesprochen bleiben. Ich habe ihn nie vergessen können und konnte mich auf keinen anderen Mann einlassen. Ich habe es ernsthaft versucht aber ich konnte mein Herz nicht mehr öffnen. Mehr als einmal habe ich einen enttäuschten Mann in einem Restaurant zurück gelassen, weil er mir einfach nicht gut genug war. Ich bin noch jung aber ich habe mich damit abgefunden alleine zu bleiben und es ist okay.

Seufzend verpacke ich die Geschenke für die Lightwoods und ich habe ebenfalls Präsente für Clary und Simon. Schwer beladen schaffe ich alles in mein Auto und fahre los. New York liegt unter einer dicken Schneeschicht und so komme ich nur langsam vorran. Im Radio sprechen sie über einen Schneesturm aber ich habe keine Angst davor.

Izzy hat mir versichert, dass Alec nicht nach Hause kommt über die Feiertage und so kann ich mit gutem Gewissen Weihnachten mit ihr verbringen. Ich freue mich darauf, nicht alleine zu Hause sitzen zu müssen und ebenso freue ich mich auf das Essen. Es fällt mir nach wie vor schwer genug zu mir zu nehmen, aber ich esse um zu überleben.

Langsam fahre ich vor dem beleuchteten Haus der Lightwoods vor und steige aus. Ich stapfe durch den Schnee zur Haustür und klingel an. Nach einer Weile macht Izzy die Tür auf. "Mags, da bist du ja. Ich hab mir schon Sorgen gemacht bei dem Wetter. Bist du gut durchgekommen? Komm erstmal rein ins Warme. Die Anderen sind alle schon da und trinken schon Moms berühmten Eierpunsch." plappert sie los und ich sehe sie staunend an.

Sie wirkt nervös und ich frage mich warum. Sie packt mich an der Hand und zieht mich ins Haus. Ich werde empfangen vor der wohligen Wärme des Kamins. Schnell ziehe ich meine Schuhe aus und schlüpfe aus meiner dicken Jacke.

"Vielleicht gehst du zuerst in die Küche zu Mom und fragst, ob sie deine Hilfe braucht. Ich kümmere mich darum, den Tisch zu decken." sagt sie und schiebt mich in die Küche. Dort stehen überall Schüsseln mit dampfenden Speisen und Maryse steht mit einer Schürze vor dem Herd und rührt in einem Topf.

"Hallo Misses L." sage ich und sie fährt herum. "Magnus, schön das du da bist." strahlt sie und zieht mich in eine feste Umarmung. "Wie geht's dir?" fragt sie und ich lege den Kopf zur Seite. "Alles gut. Ich vermisse meinen Dad, aber er kommt Anfang Januar für ein paar Tage nach Hause." Sie nickt. "Wenn du was brauchst, sagst du es ja?" Liebevoll streichelt sie mir über die Wange.

"Ich bin froh, dass du trotzdem gekommen bist." Irritiert sehe ich sie an. "Wie meinst du das?" Plötzlich wird sie blass. "Du wusstest es nicht oder?" Ein ungutes Gefühl breitet sich in mir aus und bevor ich reagieren kann, höre ich hinter mir eine vertraute Stimme. "Hallo Magnus."

Hidden KissesWhere stories live. Discover now