3. Kapitel ~ Harry

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Harrys Pov

Fragend neigte ich meinen Kopf zur Seite, meine Augen lagen direkt auf dem weißen Wolf. Ohne lange nachzudenken, lief ich auf ihn zu. Sein Zittern signalisierte mir, dass er ziemliche Furcht mir gegenüber  verspürte und doch machte er keine Anstalten sich zu wehren. Nun stand ich direkt vor ihm und blickte zu ihm runter. Er hatte helles Fell, ob es ganz weiß war, konnte ich nicht wissen, denn er war ziemlich dreckig, was ich ihm nicht verübeln konnte. Vorsichtig beugte ich mich zu ihm runter und stupste seine Nase an, um ihm zuzeigen, dass ich keine Gefahr für ihn darstellte.

Der Kleinere zuckte leicht zusammen und sah mich ziemlich verwirrt an, jedoch verstand er meine Geste und ich konnte erkennen, wie er sich entspannte. Langsam schritt ich zurück, um ihm Platz zum Aufstehen zu geben, da ich ihm signalisierte, dass er mir folgen sollte. Der helle Wolf sah mich an, jedoch tat er nicht das, was ich wollte, denn er senkte seinen Kopf und schloss seine Augen.

Er hatte sich aufgegeben, dachte ich mir in diesem Moment. Schnaufend lief ich wieder auf ihn zu, beugte mich zu seinem Kopf runter und stupste diesen sanft mit meiner Nase an. Als er immer noch keine Anstalten machte sich zu erheben, leckte ich mit meiner Zunge über sein Ohr und danach folgte seine Nase. Es ist eine liebevolle Geste unter uns Wölfen, die zeigte, dass wir für einander da waren. Auch, wenn ich ihn nicht kannte, so wollte ich ihm zeigen, dass er mir vertrauen konnte und ich für ihn da war.

Schließlich erwiderte er meine Geste und begann zaghaft über meine Nase zu lecken, was mich innerlich Grinsen ließ. Schon jetzt freute ich mich, ihn in Menschengestalt zu sehen, denn ich stellte ihn mir ziemlich süß vor. Bereits jetzt, war er ziemlich süß. Himmel, ich sollte aufhören über einen Unbekannten, verletzten Wolf zuschwärmen, denn seine Wunde sollte untersucht werden. Deshalb stupste ich nochmals seinen Kopf an und nun stand er wackelig auf. Er war wirklich klein, ziemlich klein, wenn man ihn mit meiner Größe verglich. Nun konnte ich auch erkennen, dass seine Wunde doch größer war, als ich dachte und ich sah, wie dünn und geschwächt er wirklich war. 

Verdammt, dieser Wolf musste seit Tagen kämpfen und dass ich ihn hier gefunden hatte, war Schicksal. Da war ich mir sicher.

Ich stützte ihn mit meinem Körper, so gut es ging. Zusammen liefen wir langsam durch den Wald, dabei achtete ich natürlich auf den Boden, nicht dass der Kleine mir noch hinfiel.

Ein Heulen erklang, als wir unserem Rudel-Haus näher kamen. Es war ein Beta, sein Name war Zayn, der wache hielt, da seine Welpen, er hatte Zwillinge, draußen spielten. Natürlich hatte er den fremden Geruch gerochen, aber da ich dabei war, stand er nun da und sah den Kleineren fragend an. Dieser war zusammengezuckt, als er den schwarzen Wolf vor uns sah, jedoch lief ich einfach weiter, um ihm zu zeigen, dass alles okay war. 

Ohne lange zu zögern verwandelte ich mich zurück in meine Menschengestalt und kniete neben dem hellen Wolf. Zayn stand hinter uns, doch als ich ihm ein Zeichen gab, dass der Fremde keine Gefahr darstellte, zog er sich zurück und lief zu Perrie, seiner Partnerin, die ebenfalls als Wolf im Garten war und mit ihren Töchtern spielte.

„Harry? Wer ist das?"

„Nicht jetzt, Niall, er muss verarztet werden", sage ich und sah zum Wolf. Erst jetzt erkannte ich, dass seine Augen blau waren und ich freute mich noch mehr, ihn als Menschen zu sehen, jedoch wusste ich, dass ich mich noch zu gedulden hatte, denn in seiner Wolfsform würden die Verletzungen schneller heilen. „Sag Liam, er soll in die Garage kommen, denn er kann so nicht ins Haus", füge ich noch hinzu. Niall nickte verstehend und verschwand wieder im Haus, um unseren Arzt zu holen. 

In dieser Zeit stütze ich nun als Mensch den süßen Wolf, um ihn in unsere große Garage zu führen, die gleichzeitig immer für solche Notfälle gedacht war, wenn einer von uns sich nicht zurück in einen Menschen verwandeln konnte, er jedoch verletzt war. 

  „Na komm,Kleiner. Leg dich erst Mal hier auf die Decke. Liam wird dir helfen, er ist der beste Arzt und wirklich lieb", erklärte ich sanft undder Fremde machte, was ich sagte. Ohne zu zögern legte er sich auf die flauschige Decke, natürlich so, dass seine Wunde oben war. Vorsichtig strich ich ihm über das Fell, es war wirklich verdammt weich. „Du wirst wieder, keine Sorge", murmelte ich eher zu mir selbst, als zu ihm, doch er hatte mich gehört. Der kleine Wolf sah mich einige Minuten an, jedoch schloss er dann seine schönen Augen und genoss wohl meine Streicheleinheiten.

  „Ich bin da! Mach Platz!" Liam kam durch die Tür gerannt und sah mich streng an, als ich mich immer noch nicht wegbewegte. „Geh, aber bitte geh jetzt", dabei legte er seine Hand auf meine Schulter und drückte mich sanft, aber bestimmend weg. Der Arzt war, neben Niall natürlich, der Einzige, der mit mir so sprechen durfte, denn ich wusste, er meinte es nur gut. Liam war so eine herzliche Seele, er würde wirklich jedem helfen und er würde alles für seine Patienten machen.

  „Okay, aber sei vorsichtig", sagte ich ihm, als ich aufstand. 

  „Immer, das weißt du." Mein Blick huschte noch schnell zum Kleinen, dieser sah ebenfalls etwas panisch zu mir, doch ich lächelte ihn beruhigend an. Er war in guten Händen.





Sweet Creature [Larry]Where stories live. Discover now