21. Kapitel ~ Harry

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Harrys Pov

Nun standen wir hier. In meinem Armen lag Louis, der sich erschöpft an mich kuschelte. Sanft drückte ich ihn an meinen Körper und gleichzeitig küsste ich seinen Kopf. Ich wusste, dass er überfordert war mit der Situation, denn geplant war es nicht. Ich wollte ihm Zeit geben, sich hier eingewöhnen, doch leider Gottes war mein Instinkt in diesem spielerischen Moment stärker gewesen. Ich konnte mich einfach nicht mehr kontrollieren und jetzt schämte ich mich dafür. Ich hätte ihn nicht beißen dürfen, jedenfalls nicht so.

Ich drückte meine Nase noch mehr in sein frisch gewaschenes Haar und atmete seinen Duft ein. Es entspannte mich etwas.

  "Louis?", flüsterte ich leise, doch als keine Regung kann und ich sein gleichmäßiger Atem an meinem Hals spürte, da wusste ich, dass er eingeschlafen war. Ein leichtes Schmunzeln bildete sich auf meinen Lippen.

Vorsichtig hob ich ihn hoch und erneut bemerkte ich, wie klein Louis doch im Gegensatz zu mir. Ich trug ihn zurück in sein Gästezimmer, denn ich wusste, dass er eine Pause benötigte. Natürlich würde ich ihn am liebsten in mein Bett legen, doch für Louis war es besser so. Ich wollte ihn nicht in die Enge drücken.

  "Schlaf gut, Kleiner", flüsterte ich und sah ihn an. "Ich habe dich echt schnell ins Herz geschlossen", fügte ich noch leise hinzu, bevor ich das Zimmer verließ.

Einige Schritte entfernt, lehnte ich mich gegen die Wand und fuhr mir über das Gesicht und danach raufte ich mir die Haare. Dabei entwich mir ein leises Stöhnen.

  "Solltest du nicht im Bett stöhnen? Hier sind Kinder, Harry."

Erschrocken fuhr ich zusammen und erblickte Zayn, der ein breites Grinsen im Gesicht hat. Ich verdrehte meine Augen.

  "Keine Sorge, vor Kindern benehme ich mich schon", gab ich etwas pampig zurück.

  "Da bin ich aber beruhigt", konterte er schmunzelnd zurück. "Ich habe es von Niall erfahren. Du hast ihn wirklich gebissen?", fragte er gleich nach und ich seufzte. Ich nickte in die Richtung meines Büros, da ich dort alles in Ruhe meinem alten Freund erklären wollte. Er verstand und lief mir sofort nach.

Sofort ließ ich mich in meinen schwarzen Bürosessel nieder, Zayn nahm auf der ebenfalls schwarzen Couch platz und sah mich an.

  "Es war nicht geplant...es ist einfach passiert, aber ich bereue es nicht. Nur, Louis...er"

  "Er bereut es mit Sicherheit auch nicht. Vielleicht ist er etwas überfordert mit allen, aber wer wäre das nicht? Vor fast zwei Wochen hat er seine gesamte Familie verloren. Und nun verfolgt ihn das feindliche Rudel und noch dazu ist er bei uns. Bei einem fremden Rudel", sprach Zayn und ich nickte.

  "Ich weiß und ich verstehe es auch. Ich verstehe es zu gut, aber was ist, wenn er sich nie richtig öffnen wird, weil er jetzt gezwungenen Maßen hier ist?"

  "Harry, ich habe zwar noch nicht viel mit diesem Kerl gemacht, aber ich kann sagen, dass er dich wirklich mag. Deshalb bereut er diesen Biss nicht. Er bereut nichts, okay? Gib ihm einfach etwas Zeit, okay?", erklärte Zayn.

Bevor ich antworten konnte, hörten wir zwei süße Stimmen Papa rufen und automatisch bildete sich ein Grinsen auf meinen Lippen.

  "Ich glaube Papa wird gebraucht", sprach ich neckend und Zayn rollte mit den Augen, jedoch grinste er dabei.

  "Ich werde immer gebraucht", meinte er und verließ schnell mein Büro, denn seine zwei Töchter riefen immer lauter nach ihm.

Kurz sah ich noch zur Tür, bis ich dann schließlich meinen Laptop zur Hand nahm und mich über die bisherigen Informationen zu kümmern. Liam hatte mir zwei Berichte geschickt. Einmal ging es um den fremden Wolf, der Louis verfolgt hatte und einmal über seine heutige Patrouille. Während seiner Patrouille ist nichts passiert, was mich erleichterte, denn wir hatten genügend Aufregung mit dem einem fremden Wolf.

Liam hatte ihn mitgenommen und seine Leiche untersucht. Er hatte mir einen genauen Bericht geschickt, manchmal zu genau und die Wörter, die er benutzte, musste ich erst Mal alles Googlen. Wieso musste er auch hier sein Fachwissen anwenden? Immerhin war es für mich und nicht für das Krankenhaus, wo er als Oberarzt arbeitete. Als ich dann endlich den Text für mich entzifferte, scrollte ich weiter runter zu den Blutwerten, die er ebenfalls mir geschickt hatte. Zu Erst schien alles normal zu sein, nichts außergewöhnliches, doch als ich Liams letzten Satz laß, so gefror mein Blut in den Adern.

Sweet Creature [Larry]Where stories live. Discover now