19. Kapitel ~ Harry

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Harrys Pov

Ich sah zu ihm runter. Seine blauen Augen strahlten durch sein weißes Fell noch schöner und für eine Sekunde verlor ich mich in ihnen. Seine kleine Gestalt machte ihn noch süßer und mich noch wuscheliger. Ich spürte wie das Verlangen in mir stieg und ich war mir sicher. Wären Niall und Liam nicht hier, so würde ich über Louis herfallen. Ich beugte mich runter, stupste mit meiner Nase sein linkes Ohr an und leckte darüber. Immer wieder berührte meine Zunge sein Fell und Louis genoss es, denn sein Körper entspannte sich.

Ich stellte mich nun komplett über ihn und legte mich sanft auf ihn drauf, was Louis nicht so gefiel, denn er hob seinen Kopf und schnappte spielerisch nach meinem Nacken. Ein leises Knurren entfloh meiner Kehle, doch der Omega störte sich nicht daran. Er versuchte es immer wieder mich von ihm runter zu bringen. Mittlerweile stützte er sich mit seinen Vorderpfoten ab und als er meinen Nacken erwischte, war ich so erschrocken, dass ich mich schnell von ihm zurückzog.

Louis leckte sich über die Nase und setzte sich. Dabei ließ er mich nicht aus den Augen.

Leicht beugte ich meinen Kopf runter, nur um ihn danach viel höher zu heben. Meine Ohren hatte ich gespitzt und meine Augen verfolgten jede Bewegung des weißen Wolfes.

Und dann sprang ich los. Louis hatte eine gute Reaktion und rannte von mir davon, so schnell er eben konnte. Er hatte wirklich eine sehr gute Geschwindigkeit auf dem Kasten. Doch hier hatte ich einen Vorteil. Ich kannte mich bestens aus. Deshalb bog ich leicht ab, denn ich wusste wohin Louis laufen würde, wenn er weiterhin gerade aus rannte. Er musste an einem kleinen Hügel ankommen und da würde ich ihn mir schnappen.

Ich wirbelte das ganze Laub und Staub auf, doch es war mir egal.

Und genau, als Louis den kleinen Hügel runter lief stoppte ich. Ich versteckte mich hinter einem Baum und beobachtete ihn. Es sah süß aus, wie vorsichtig und bedacht er den Abhang runter lief. Als er dann kurz vor dem Ende runter stolperte, da sprang ich aus meinem Versteck raus und rannte auf ihn. Ich war so schnell, dass er gar nicht reagieren konnte. Er wollte noch flüchten, denn er hatte sich von mir weggedreht, doch ich sprang auf seinen hinteren Bereich und packte ihn am Nacken. Somit schmiss ich ihn um und ich legte mich erneut auf ihn. Leicht knurrte ich, doch als ich sein süßes Fiepen hörte, da ließ ich von ihm ab und leckte über die Stelle, die ich gepackt hatte. Louis hatte seine Ohren gespitzt und sah mich an, so gut er eben konnte. Spielerisch drehte er sich auf dem Rücken und wir rankten etwas miteinander. Zum Glück waren uns Liam und Niall nicht gefolgt.

Wir hüpften und spielten miteinander. Die Blätter und das Gras unter unseren Pfoten gab nach und als wir nicht achteten, da rutschte der kleine Wolf aus und sein Geräusch dabei war zuckersüß. Wäre er ein Kind, so würde es einem Grummeln nahe kommen. Langsam lief ich zu ihm und sah besorgt zu ihm runter, doch Louis hechelte mich nur an, bevor er mir überraschender weiße über die Nase leckte. Für einen kurzen Moment schüttelte ich perplex meinen Kopf, doch dann legte ich mich ihm gegenüber und leckte ihm über die Schnauze. Das Verlangen von vorhin war erneut wieder da, vielleicht war es auch nie weg, denn unsere kurze Verfolgungsjagd machte mich noch weitaus heißer auf ihn.

Ich wollte Louis haben. Für mich allein. Ich wollte ihm nahe sein, ihn in meinen Armen halten und ihn täglich zum Lächeln bringen. Er sollte zukünftig immer lächeln können. Die Bilder, die sich in meinem Kopf bildeten machten mich glücklich und mir wurde heißer. Man könnte schon fast sagen mein Blut kochte und da wusste ich es. Ich würde nicht mehr warten. Ich wollte und konnte nicht warten.

Ich ließ mich von meinem Instinkt führen, stand auf und legte mich vorsichtig über Louis, der meine Bewegungen genau beobachtete. Ich wusste nicht, ob er spürte, was ich vorhatte, doch in diesem Moment war es mir egal. Er sollte mein kleiner Omega werden.

Und dann biss ich ihm in den Nacken. Fester und leidenschaftlicher als zuvor. Louis jaulte auf und gleichzeitig versuchte er mir zu entkommen, denn er sprang auf. Jedoch ließ ich nicht los und knurrte bedrohlich, als er sich immer noch leicht wehrte. Sein Fiepen wurde lauter, doch er blieb ruhig stehen und ließ sich von mir markieren.

Nach einigen Minuten ließ ich von ihm ab. Sein weißes Fell hatte sich leicht rot gefärbt, denn ich hatte ziemlich fest gepackt, doch dies gehörte sich so. Ich selbst leckte mir einige Male über die Schnauze. Gleichzeitig beobachtete ich Louis, wie er versuchte den Biss zu sehen, doch er scheiterte kläglich daran. Ich setzte mich hin und beobachtete ihn, wie er sich selbst um sich drehte. Wäre ich in meiner menschlichen Gestalt, so würde ich mit Sicherheit leise lachen.

Als er jedoch genug davon hatte, da sah er zu mir. Ich konnte seinen Blick nicht deuten. War er wütend auf mich? Traurig? Oder war er einfach überfordert mit meiner Handlung?

Doch als er zu mir kam, sich vor mich setzte und sich an mich schmiegte, da wusste ich eines.

Es war eine gute Entscheidung gewesen.  

Sweet Creature [Larry]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora