13. Kapitel ~ Harry

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Harrys Pov

Ich atmete erleichtert aus, als Louis ins Bad verschwand und ich nun allein in der Küche war. Er hatte einen ziemlich süßen Duft versprüht, der mich wahnsinnig gemacht hatte und der schließlich meinen Alpha Geruch noch mehr in den Vordergrund gedrückt hatte. Louis innerer Wolf hatte dies wahrgenommen und ich war mir für eine Sekunde sicher, dass wir gleich in mein Schlafzimmer verschwinden würden und ich ihn bis zur Besinnungslosigkeit gevögelt hätte.

Doch Gott sei Dank war dies nicht passiert.

Da hatten wir beide nochmal Glück gehabt, dass unser Menschenverstand stärker war als unser Trieb. Nicht dass ich Louis nicht als meinen Partner haben wollte, aber wir sollten es langsam angehen lassen. Immerhin war der kleine Wolf verletzt, sowohl physisch wie auch psychisch. Er hatte seine ganze Familie verloren, was ziemlich hart war. Ich selbst wäre wohl auch am Boden zerstört, wenn meinem Rudel etwas passieren würde. Ich könnte mir dies nicht verzeihen. Liam, Zayn, Perrie, Niall, die Kinder...

Ich schüttelte meinen Kopf und fuhr mir durch meine braune Lockenpracht. Ich sollte nicht solche Gedanken haben, denn soweit würde es niemals kommen. Dafür sorgte ich. Und nun sollte ich mich wieder auf das Kochen konzentrieren, denn unser Besucher brauchte Energie.

Sofort holte ich einen Topf raus, schüttete etwas Öl rein und ließ dieses erhitzen. Nebenbei begann ich die Zwiebeln zu schneiden, denn ich hatte mich für eine einfache Tomatensauce mit Spaghetti entschieden. Ein leichtes, doch schmackhaftes Gericht.

Obwohl ich mich voll und ganz auf das Zubereiten unserer Mahlzeit konzentrieren wollte, konnte ich Louis nicht aus meinem Kopf bekommen.

  "Danke für die Klamotten", ertönte es leise hinter mir. Sofort drehte ich mich einmal um die eigene Achse und sah Louis an. Und verdammt! Woher hatte er diese Klamotten?

  "Ach nicht dafür. Ich verleihe doch gerne Harrys Sachen", kam es von Niall, der seelenruhig am Esstisch saß. Seit wann war er bitteschön hier? Anscheinend bemerkte der Beta mein großes Fragezeichen und er sprach grinsend weiter. "Du warst mit Kochen und deinen Alpha-Instinkten beschäftigt, also habe ich Klamotten aus deinem Schrank geholt und sie Louis ins Badezimmer gelegt. Ich schwöre auch, dass ich nicht geguckt habe...okay, vielleicht ganz, ganz kurz, aber wirklich nicht lange." Als ich seine Worte richtig aufgenommen hatte, durchzuckte ein Blitz meinen Körper. Er hatte sich nicht nur an meinem Kleiderschrank bedient, nein, er hatte Louis nackt gesehen. Mein Alpha-Instinkt erlaubte so etwas nicht und Niall wusste dies. In mir staute sich Wut und Eifersucht an und dass der kleine Omega auch noch rot wurde, machte es nicht besser.

  "Aber guck doch mal, Harry, deine Sachen stehen Louis ausgezeichnet oder was sagst du dazu? Ich lass euch mal allein." Niall flüchtete panisch aus der Küche, als er zu ende erzählt hatte, doch meine Begeisterung hielt sich in Grenzen.

  "Harry?", sprach Louis mich vorsichtig an. Ich spürte, dass er etwas Angst hatte, deshalb lächelte ich ihn sanft an. Er konnte ja nichts für die Situation. Ohne Niall wäre der Kleine auch noch völlig nackt herumgelaufen, beziehungsweise hätte er nur ein Handtuch um seine Hüfte gehabt und dies würde mir nun gar nicht gefallen. Außerdem hatte Niall recht und ich hasste ihn dafür. Meine Klamotten sahen an Louis perfekt aus. Er versank regelrecht in meinen Sachen, was ziemlich süß und unschuldig aussah. Mein innerer Wolf wollte zu ihm, doch ich musste mich beherrschen. Die Zeit war noch nicht reif.

  "Setz dich, Louis. Das Essen ist gleich fertig", würgte ich mit tiefer Stimme raus. Louis gehorchte brav und nahm Platz. Ich beeilte mich, servierte das Essen auf zwei Teller und lief auf den Esstisch zu. Dabei nahm ich neben den Kleinen Platz, da ich dachte, so würde es für uns beide einfacher sein, doch es war noch schlimmer. Wir schauten uns nicht in die Augen und sprachen auch nicht miteinander, doch unsere Kniee berührten sich ab und zu, was uns beide zusammenzucken ließ. Die Anziehungskraft zwischen uns beiden war enorm. Ich hatte bereits eine Begegnung mit einem Omega gehabt, doch mein Alpha-Instinkt war nicht so stark wie bei Louis gewesen. Er war natürlich vorhanden, doch ich konnte mich gut kontrollieren, doch bei Louis war es anders.

  "Danke, es war wirklich lecker." Ich sah zu meinem Gast, dabei trafen meine Augen direkt auf seine blauen, was meinen Wolf verrückt machte. Ich schenkte Louis ein Lächeln.

  "Klar, habe ich...gerne gemacht", sagte ich leise und aß selbst schnell auf. Die Spannung in diesem Raum war hoch. Zu hoch für zwei Wölfe, wie wir es waren. Auch Louis schien dies zu bemerken, denn er kämpfte ebenfalls mit seinem Wolf, genauso wie ich es tat.

  "Ich räume die zwei Teller schnell weg und danach möchte ich mit dir über den Vorfall mit deinem Rudel sprechen, in Ordnung? Keine Sorge, ich fresse dich schon nicht auf. Ich will wissen, was genau passiert ist. Wer es war und vielleicht weißt du ja auch wieso."

  "Ähm, natürlich, aber ich kann auch die Teller wegräumen", meinte Louis und erhob sich zeitgleich mit mir.

  "Nein, ist schon okay, Louis. Du bist Gast", widersprach ich lächelnd, doch der Omega ließ nicht locker. Wieso wollte er unbedingt diese verdammtem Teller wegbringen?

  "Nein, nein. Ich mach das wirklich gerne und -"

  "Louis, ich sagte ich mache das und fertig!" Ungewollte benutzte ich meine Alpha-Stimme, die dazu führte, dass Louis zusammenzuckte und leise fiepte. Um Gotteswillen! Er fiepte!

Dieses süße Geräusch schaffte es, dass ich mich nicht mehr beherrschen konnte und somit griff ich nach Louis Hüfte und zog ihn an mich. In diesem Moment wusste ich, dass er nicht irgendein Omega war, er war mein Omega.


Sweet Creature [Larry]Where stories live. Discover now