Kapitel 50

1.4K 31 0
                                    

"Ich und Max haben es endlich geschafft. Wir sind seit gestern ein Paar.", sagte ich ihm die guten Nachrichten. "Aria, das freut mich ehrlich für dich. Das ist ja unglaublich. Endlich. Du weißt ich kann Max gut leiden. Ich glaube er tut dir gut. Du hast jemanden wie ihn verdient.", beglückwünschte mich Matt und ich konnte nicht anders als Grinsen. 

Noch bevor ich antworten konnte fuhr er fort: "Aber Aria, es gibt ein Problem. Ich habe es dir nie erzählt, weil ich nicht wollte, dass du dir Sorgen machst, aber die Beziehung mit Max könnte dir einige Probleme bereiten." Ich war sehr verwirrt, aber ich sagte nichts. Zum einen wusste ich nicht was Matt damit meinen könnte und zum anderen zerstörte dieser Satz gerade meine gute Stimmung und wenn Matt nicht einen guten Grund dafür hatte, dann würde ich es ihn wohl ziemlich übel nehmen.

"Hast du dir nie Gedanken darüber gemacht warum ich damals bei unserer Mutter war als wir uns wieder gesehen haben?", fragte mich Matt. Ich schüttelte den Kopf bis mir auffiel, dass wir ja telefonierten und sagte deshalb kleinlaut: "Nein!" Er hatte aber natürlich recht. Ich hatte keine Ahnung was er damals dort wollte. Matt war sicher zehn Jahre nicht mehr Zuhause gewesen und ich habe ja auch nur eine kurze Zeit bei Dad gewohnt als wir uns gesehen haben. 

Matt seufzte. Es schien ihm auch nicht besonders leicht zu fallen darüber zu reden. "Du weißt ja, dass es beruflich ganz gut bei mir läuft und da unsere Mutter ja schon immer Geldprobleme hatte ist sie auf eine ganz tolle Idee gekommen. Ich glaube nicht, dass du dich groß mit Familienrecht auskennst, aber Kinder können auch für ihre Eltern unterhaltspflichtig werden. Deshalb hat sie mich darauf verklagt. Mein Anwalt konnte das Ganze zum Glück abwehren, weil mein Anwalt gedroht hat dich vorzuladen. Mum wollte ja auf keinen Fall, dass ich Kontakt zu dir habe, deshalb hat sie aufgegeben. Trotzdem wenn sie erfährt, mit wem du in einer Beziehung bist und wie viel Geld er hat, dann wird sie nicht zögern dich auch zu verklagen." 

Mir stiegen die Tränen in die Augen. "Aber Matt, sie kann doch von Max keinen Unterhalt verlangen.", erwiderte ich etwas verwirrt. "Nein, dass kann sie nicht, aber ich weiß wie viel dir Max bedeutet. Ich meine klar ihr seid erst seit kurzem zusammen, aber solltet ihr jemals heiraten, dann kann sie dich darauf verklagen. Auch wenn du sehr viel Geld verdienst. Das solltest du wissen. Ich weiß, dass das gerade kein besonders guter Zeitpunkt ist um dir das zu sagen, aber ich will es dir auch nicht sagen müssen, wenn du verlobt bist." Mein Atem stockte. Ich hatte Matt nichts von meinem Job erzählt. Meinen Job bei Red Bull, den mein Vater ausgehandelt hatte und dessen Bezahlung wahrscheinlich nicht allzu gering war. 

"Aber Matt ich fange bei Red Bull Racing zu arbeiten. Neben meinem Studium. Sie bezahlen mich nicht schlecht. Wirklich nicht.", erklärte ich ihm. "Ok, dann darf das Mum nicht erfahren. Unter keinen Umständen.", erwiderte Matt. Ich ließ meinen Kopf sinken und weinte nun endgültig. "Matt es ist bekannt gegeben worden." 

Ich hörte einige Hintergrundgeräusche. Matt schien wohl aufgesprungen zu sein. "Aria, ich rufe jetzt sofort meinen Anwalt an. Du musst nach England fliegen, dort wir Aiden bereits auf dich warten. Ich gehe davon aus, dass unsere Mutter schon alles eingeleitet hat." Schon war er weg. Mit zitternden Händen rief ich Max an. 

"Aria was ist los?", fragte er noch ziemlich gut gelaunt nachdem er abgehoben hatte. "Max, wir müssen nach England sofort.", sagte ich schluchzend. Sofort wechselte sich die Tonlage von Max und er war ziemlich besorgt. "Was ist los?", fragte er verwirrt. "Wir müssen nach England." War das einzige was ich herausbrachte. 

Tatsächlich schaffte es Max, dass wir nur drei Stunden später im Flieger saßen. Nachdem ich ihn angerufen hatte war er sofort bei dem Cafe und hatte schon allen Bescheid gegeben. Wir hatten unsere Sachen gepackt und waren zum Flughafen gefahren. Auf dem Weg erklärte ich Max was los war. Ich würde zwar nicht schlecht verdienen, bei Red Bull, aber Max war immer noch die Person, die mehr Geld hatte und so wie Matt das beschrieben hatte würde meine Mutter auch nicht vor seinem Geld halt machen. 

Ich lag fast die gesamte Zeit über auf Max' Schoss und er strich mir behutsam über meine Haare. Es hatte eine beruhigende Wirkung, aber in Anbetracht der Tatsache, dass ich endlich glücklich war und ich dann so etwas erfahren musste trübte meine Stimmung. Endlich hatten ich und Max es geschafft und eigentlich sollte ich glücklich sein. Vor dem Telefonat war ich es auch. Das Gefühl endlich angekommen zu sein und einfach die richtige Person an seiner Seite zu haben war überwältigend, aber das alles war vergessen. 

Der Brief der wahrscheinlich bei mir Zuhause angekommen war, konnte ich nicht vergessen. Er übermannte alles und war wie eine große dunkle Wolke über unseren Köpfen. Natürlich hatte ich die Hoffnung, dass sie mich nicht verklagt und mich einfach in Ruhe mein Leben leben ließ. Trotzdem kannte ich sie gut genug, so dass ich selbst nicht wirklich daran glauben konnte. 

Ich war ganz froh, dass Max bei mir war, auch wenn das nicht die Art und Weise war wie ich unsere Beziehung beginnen möchte. Ohne ihn würde ich das alles aber wohl nicht überstehen und damit war es ein zweischneidiges Schwert. Er war für mich da und unterstützte mich. Nach dem Anruf war er so schnell gekommen wie er konnte und mir erst einmal in den Arm genommen. Er hatte mich weinen lassen und mich nicht dazu gedrängt ihm sofort alles zu erzählen. Das hätte ich wahrscheinlich auch nicht können. 

Max hatte sogar selbst meinen Vater angerufen. Wahrscheinlich hätte ich das nicht geschafft. Die Situation noch einmal zu erklären und dabei ruhig zu bleiben. Ich wollte mich nicht damit beschäftigen. Ich wollte glücklich mit Max in Monaco sein und das alles einfach nur genießen, aber das war mir nicht vergönnt. Nein, ich musste mich einmal mehr mit meiner furchtbaren Mutter beschäftigen. Kann sie mich nicht einfach in Ruhe lassen? 

Meine Tränen versiegten und die Trauer und Enttäuschung verschwanden. Wut machte sich in mir breit. Ich konnte nicht fassen, dass sie das tat. "Hast du dich beruhigt?", fragte Max. Er schien bemerkt zu haben, dass ich aufgehört hatte zu weinen und mich nicht mehr zusammenkrümmte. 

"Nein, ich bin wütend."

A new lifeWhere stories live. Discover now