Kapitel 60

1.3K 37 0
                                    

"Danke für gestern Abend.", hauchte Max beim Frühstück bevor er mir einen Kuss auf die Lippen drückte. Ich schüttelte den Kopf. "Bedank dich nicht.", erwiderte ich. Gestern war ein schöner Tag gewesen, auch wenn ich viel geweint hatte und so einiges passiert ist. Ich konnte nicht aufhören zu strahlend, während ich beim Frühstück Max ansah. "Was ist denn?", fragte er mich irgendwann.

"Ich bin einfach glücklich.", erwiderte ich und Max grinste nun ebenfalls. "Wenn das jedes Mal passiert, wenn wir Sex hatten, dann weiß ich ja was ich in Zukunft zu tun habe.", antwortete mir Max. Kopfschüttelnd lachte ich leise. Bald müssten wir am Flughafen sein um nach Russland zu fliegen.

Da ich das meisten von meinem Koffer sowieso noch nicht ausgepackt hatte, brauchte ich vielleicht fünf Minuten um meine Sachen vom Bad in meine Tasche zu räumen. Wir hatten noch ungefähr zwei Stunden, da ich aber wusste, dass Max manchmal ordentlich trödeln konnte wollte ich kein Risiko eingehen.

Max hatte eh immer eine fast fertig gepackte Tasche. Machte irgendwie auch Sinn, weil er fast jedes zweite Wochenende unterwegs war. Ich packte ihm also saubere Klamotten und etwas Krimskrams, in der Zwischenzeit gebraucht hatte ein. Langsam wusste ich was er immer dabei hatte. Wir hatten uns ja oft genug ein Zimmer geteilt. Ich versicherte mich zwar am Ende, dass ich nichts vergessen hatte und schon stiegen wir in den Wagen, der uns zum Flughafen bringen sollte.

Nur wenige Meter später hielten wir bei Daniel. "Hey.", begrüßte er uns freudig. "Hast du auch alles dabei? Pass? Zahnbürste? Ladekabel?", fragte ich ihn sofort. Max grinste. "Keine Sorge, dass hat sie mich auch schon gefragt. Eigentlich hat sie meine Tasche gleich selbst gepackt.", sagte Max dann. "Ja, ich habe alles. Du fängst an uns zu bemuttern." Ich schüttelte den Kopf.

"Nein, ich kenne euch einfach nur. Ich kann mich an kein Rennen erinnern, wo ihr nicht irgendetwas vergessen habt. Ich weiß nicht wie viele Ladekabel ihr schon kaufen musstet.", widersprach ich ihnen, aber Max und Daniel sahen sich wissend an. Von da an wusste ich, dass es sinnlos war mit den beiden zu diskutieren.

"Ich kenne euch eben.", sagte ich dann. Ich legte meine Kopf auf Max Schulter und er schlang seinen Arm um mich. "Ihr seid so gemein zu mir.", murmelte ich gespielt beleidigt. Max lachte leicht und legte dann seinen Kopf auf meinem ab.

Obwohl es nicht die bequemste Haltung war, blieben wir so bis wir beim Flughafen waren. "Aufstehen Aria. Unser Flugzeug wartet.", stupste mich Daniel an. Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu. "Du kannst dich im Flugzeug wieder an Max ranschmeißen, aber bis dahin müsst ihr euch trennen. Sonst weiß die halbe Welt von euch."

Ich sah Max an. Wir hatten nicht unbedingt viel darüber geredet, ob wir unsere Beziehung öffentlich machen wollen. Aber das wäre alles doch sehr verfrüht. Wir würden also weiterhin normal verhalten. Ich meine selbst wenn es Gerüchte gab, es wäre doch nicht komisch, wenn ein Formel 1 Fahrer mit der Tochter des Teamchefs gesehen werden würde, oder?

Auf jeden Fall taten wir so als wäre es normal. Es war ja auch kein Geheimnis, dass ich mit Max und Daniel befreundet war. Wenn ich es mir so recht überlegte, dann hatte man uns ja schon von Anfang an gemeinsam gesehen. Sobald wir im Flieger saßen, lag mein Kopf allerdings wieder auf Max' Schulter und obwohl er nicht besonders bequem war, schlief ich relativ schnell ein. Max hatte einfach viel zu wenig Körperfett um bequem zu sein. Ich glaubte manchmal, dass er kein Gramm Fett hatte. Wahrscheinlich musste das aber so sein, wenn man Rennfahrer war.

Nachdem Max mich geweckt hatte, weil der Flieger gelandet war, holte ich mein Handy heraus und schaute auf Instagram. Ich ahnte nicht was mich da erwartete. Daniel hatte ein Bild in seine Story gepostet, wo ich auf Max' Schulter lag. Er hatte mich verlinkt und sofort hatte ich ein paar tausend Follower mehr.

"Daniel, du kannst doch nicht einfach ein Bild von mir und Max posten.", wollte ich gerade eine Standpauke halten, bevor ich den Blick der beiden bemerkte. Max hatte davon gewusst. Das sah ich an seinem Grinsen. "Ganz ruhig, Aria.", sagte Max und tätschelte meinen Kopf wie ein kleines Kind. Dafür erntete er allerdings einen wütenden Blick, weshalb er sofort abwehrend seine Hände hob.

"Ich dachte es wäre noch etwas zu früh um unsere Beziehung öffentlich zu machen.", sagte ich dann etwas kleinlaut. Plötzlich war ich irgendwie nicht mehr wütend, sondern hauptsächlich verunsichert. "Ganz ruhig, nur weil du an meiner Schulter schläft bedeutet, dass noch lange nicht, dass wir ein Paar sind. Außerdem sehe ich keinen Grund es zu verheimlichen.", sagte dann Max.

"Los ihr Turteltauben, wir müssen los.", rief Daniel schließlich von der anderen Seite des Flugzeuges zu. Schnell packten wir also unsere Sachen zusammen und machten uns auf in Richtung Hotel. Wie üblich teilte ich mir ein Zimmer mit Max. "Ist es wirklich in Ordnung für dich, wenn wir, dass zwischen uns jetzt schon öffentlich machen? Ich meine wir sind gerade Mal eine Woche zusammen. Das ist doch schon ziemlich früh."

"Wenn es dir nichts aus macht. Ich habe ehrlich gesagt kein Problem damit. Wir müssen es jetzt nicht unbedingt darauf anlegen, aber ich habe nicht wirklich Lust es zu verstecken.", erklärte Max dann mit einen Lächeln auf den Lippen. "Ich mache mir schon etwas Sorgen, dass es negative Kommentare geben könnte, aber du hast Recht. Ich habe mal aus Interesse gegoogelt. Es gibt genug Gerüchte."

Max packte mich im nächsten Moment und zog mich aufs Bett. Ich schrie kurz auf. "Hey was soll das?", fragte ich lachend. Max lag grinsend über mir. "Ich dachte du bräuchtest etwas Entspannung.", erwiderte er. Ich schüttelte den Kopf. "Und da dachtest du dir, es wäre eine gute Idee mich zu erschrecken und umzureißen?", fragte ich etwas ungläubig.

Max zuckte nur mit den Schultern und gab mir dann einen innigen Kuss. Ich musste sofort in den Kuss hineinlächeln. Es fühlte sich alles noch so unwirklich an, aber es machte mich unfassbar glücklich. "Komm wir sollten essen gehen. Ich habe hunger.", schlug Max dann vor. Ich nickte nur, denn mehr hätte ich wohl in diesem Moment nicht herausgebracht.

A new lifeWhere stories live. Discover now