Kapitel 67

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"Max Emilian Verstappen!", rief ich wütend durch das Hotelzimmer als die Tür aufging. "Ich wusste gar nicht, dass du meinen vollen Namen kennst.", erwiderte Max mit einem Grinsen auf den Lippen. Ich warf ein Kissen nach ihm, welches er mühelos abwehrte. "Wie konntest du nur?", fragte ich mit einer vorwurfsvollen Stimme. "Ruhig bleiben Aria. Es ist nur meine Mutter.", antwortete er und schien mich diesmal wirklich zu beruhigen versuchen.

Ich sah ihn trotzdem weiter beleidigt an und verschränkte meine Arme. Du hättest mich trotzdem nicht ohne Vorwarnung in ihre Arme laufen lassen müssen." Max ging weiter auf mich zu. "Mochte sie dich?", fragte er und setzte sich vorsichtig auf das Bett in dem ich lag. "Ja!", gab ich mit zerknirschten Zähnen zu. "Schau her. Ich wusste, dass sie dich mögen würde. Sei nicht wütend. Ich mach es wieder gut, versprochen." Max legte eine Hand auf meine Schulter und strich vorsichtig darüber.

"Komm. Ich möchte dich viel lieber Lächeln sehen." Mit einem Seufzen schloss ich ihn in meine Arme. "Mach so was nie wieder.", säuselte ich in seine Schulter. Max lachte nur. "Keine Sorge, dass ist die einzige Mutter, die ich habe."

Wir lösten uns wieder voneinander und Max sah mir in die Augen. Er stich über meine Wange und küsste mich dann sanft. "Ich habe dich vermisst.", murmelte er. Ich lächelte. "Ich dich auch.", säuselte ich kleinlaut. "Na sieh her du kannst doch noch lächeln." Ich schloss ihn noch einmal in meine Arme und drückte ihn fest an mich.

"Aria, ich weiß du bist sauer, aber deshalb musst du mich nicht gleich zerquetschen.", lachte Max. "Das hält Mister Profisportler schon aus.", erwiderte ich bevor ich ihn wieder losließ.

"Komm jetzt lass uns essen gehen. So wie ich sich kenne hast du im Flugzeug nichts gegessen. Du hast sicher Hunger.", sagte Max dann und ich nickte. Gleich würde ich seine Mutter wieder sehen und ehrlich gesagt machte mich dieser Gedanke doch etwas nervös.

Schnell schnappte ich mir meine Tasche und ob ich alles wichtig eingesteckt hatte, dann Griff ich nach Max' Hand und wir verließen das Hotel. Es war schon dunkel und ehrlich gesagt auch etwas kühler als ich dachte, aber es war auszuhalten. "Konntest du im Flugzeug schlafen?", fragte mich Max. "Ein wenig, aber besonders gut habe ich auf jeden Fall nicht geschlafen."

Max erwiderte: "Dann hast du wohl noch einen ziemlichen Jetlag vor dir." Ich nickte. "Oh ja und ich freue mich absolut gar nicht darauf.", antwortete ich. "Dann lasse ich dich Morgen schlafen. Du kannst dir vorstellen, dass ich früh raus muss." Ich nickte und sah mich zum ersten Mal richtig in den Straßen der Stadt um.

Es war als wären wir in eine ganz andere Welt eingetaucht. Bevor ich meinen Vater getroffen habe, war das weiteste Urlaubsziel Schottland gewesen. Japan war noch einmal etwas ganz anderes. Mit großen Augen sah ich alles an.

Das war gut, lenkte mich die ganze Kulisse doch von dem bevorstehenden Essen ab. Klar, hatte ich Sophie schon kurz getroffen, aber wirklich viel geredet hatten wir nicht unbedingt. Irgendwie hatte mir der Gedanke Max' Mutter kennenzulernen schon die gesamte Zeit über Angst eingejagt.

So groß meine Neugier also war, konnte sie mich letzendlich doch nicht von dem Treffen ablenken. Wenige Meter vor dem Restaurant übermannte mich meine Nervösität dann doch und ich blieb abrupt stehen.

Max brauchte eine Sekunde um zu verstehen was passiert war. Er drehte sich um und sofort wechselte er in einen besorgten Blick. "Was ist denn los?", fragte er und kam auf mich zu. Mir waren währenddessen schon die Tränen in die Augen gestiegen.

Langsam und etwas unbeholfen ging Max auf mich zu. Er schloss mich einfach ich seine Arme und strich mir über den Kopf. "Bist du nervös?", fragte er und ich nickte in seine Umarmung hinein.

"Dafür gibt es keinen Grund.", versuchte Max mich zu beruhigen, aber ehrlich gesagt funktionierte das eher mäßig gut. "Natürlich gibt es dafür einen Grund. Da drin sitzt deine Familie. Was wenn sie mich nicht mögen?", murmelte ich.

"Das kann dir eigentlich auch egal sein. Deine Mutter mag mich auch nicht.", erwiderte er. "Danke, dass du meine furchtbare Mutter erwähnst, die dich hasst. Das ist schon schlimm genug. Wenigstens deine Mutter soll mich mögen."

"Alles was ich sage ist gerade falsch, hm? Aria, meine Mutter mag praktisch jeden. Sie wird auch dich mögen. Wir brauchen nicht die Bestätigung von irgendjemand anders. Ich liebe dich und du machst mich glücklich, selbst wenn du auf mich sauer bist, weil ich dich ohne Ankündigung in meine Mutter habe rennen lassen."

Ich lächelte. "Das war das Richtige.", antwortete ich ihm. "Gut, dann gehen wir jetzt essen." Ich hielt ihn kurz zurück. "Warte noch kurz. Manchmal kann man sich auch Zeit lassen. Ich liebe dich auch.", sagte ich und sah ihn in die Augen. Er fing sofort an zu lächeln.

Er strich mir meine Tränen von den Wangen und fuhr mir einmal durch die Haare. "Du bist süß, wenn du dir Sorgen machst.", murmelte er und ich zog ihn zu mir herunter. Wir küssten und für einen kurzen aber intensiven Moment und ich lächelte sofort in den Kuss hinein.

Dann griff ich wieder nach Max' Hand und wir gingen weiter in Richtung Restaurant. "Weißt du noch was ich dir gesagt habe als wir zu deiner Mutter sind oder bei dem Teamessen?", fragte Max mich dann. Ich schüttelte den Kopf und versuchte mich daran zu erinnern.

"Da warst du auch nervös und ich habe dir gesagt, dass du immer wenn du nervös bist einfach zu mir schauen sollst. Ich bringe dich da schon durch. Du bist nicht alleine und wenn du das endlich mal realisierst, dann wird alles viel leichter. Glaub mir."

Ich lächelte und mir fiel wieder ein, was er damals gesagt hatte. Max hatte Recht. Er war immer da und half mir. Ich konnte mich einfach auf ihn verlassen. Meine Nervosität war meisten ungerechtfertigt. Max schaffte es dann doch irgendwie immer mich zu beruhigen.

Ich lächelte in mich hinein, während wir fast angekommen waren und jedes Mal wenn ich dann doch etwas nervös wurde sah ich einfach zu Max und schon war ich wieder ruhig.

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