Prolog

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Dunkler Rauch, der aus der Pfeife des alten Farmers quoll, umhüllte ihn und kringelte sich zu kleinen, verschwommenen Bildern. "Nun, Patrick, ich denke, ich werde dir heute von der Entstehung der Border erzählen." Die Augen des Jungen vor ihm glänzten aufgeregt, sein Kopf wippte begeistert auf und ab. 

"Also... Vor langer Zeit, herrschte zwischen den beiden göttlichen Geschwistern, Mioos und Ayn, noch Frieden. Klar, hin und wieder gab es kleine Spannungen zwischen ihnen, wie das bei Geschwistern nun mal ist, doch regierten sie friedlich Seite an Seite die Welt Evon, das einzig bewohnbare Gebiet und das Umland, was außerhalb der blühenden Wiesen lag.", fing der Mann an, "Kahle Felsen, die sogar von den Monstern gemieden wurden, fand man außerhalb des Landes der Götter. Innerhalb von Evon hingegen schlängelten sich Flüsse durch Wälder, Wiesen und Felder, eine Wüste lag im Westen, hin und wieder traf man auf eine Stadt. Dort lebten alle Menschen, arm und reich, farbig und blass wie der Schatten-Gott, jung und alt, friedlich bei einander."

"Aber wenn es so ein nahezu perfektes Reich gab, warum sollten die Götter es dann spalten?" wollte Patrick mit schief gelegten Kopf wissen.

"Viele wollten gar nicht, dass das Reich geteilt wird, auch Mioos nicht. Allerdings begann sich die materialistische Ader des Licht-Gottes immer mehr durch zu setzen. Er wollte die Menschen teilen, den Reichen das Leben erleichtern und die Armen im Dreck verrotten lassen, denn die Reichen waren die, die für ihren Wohlstand gekämpft und somit Belohnungen verdient hatten."

"Aber es gab doch sicherlich auch Arme, die all ihre Kraft in ihre Arbeit steckten?" meinte der Braunhaarige verwirrt.

"Sein Bruder sah das genauso und weigerte sich strickt dagegen, nahm die Besitzlosen in den Schutz, meinte, dass der Wert eines Menschen nicht an seinem Wohlstand fest machbar sei. Der blonde Schönling gab jedoch relativ wenig auf die Worte des Schwarzhaarigen und begann sich einen Plan aus zu klügeln, einen Plan, der die Menschheit für immer scheiden sollte." die Stimme des Grauhaarigen senkte sich und Patrick meinte in den Rauchschwaden Bilder erkennen zu können. Mioos und Ayn, die stritten, verzweifelte Familien, die um ihr Dasein fürchteten und reiche Bürger, die darauf hofften, dass der Gott seine Versprechen wahr machte. 

"Du kannst dir sicher denken, dass die Macht eines Gottes nur schwer zu brechen ist, doch je mehr der Sonnen-Gott Ayn sich in seine Pläne vertiefte, desto verbissener wurde er. Schließlich fand er einen Weg, um sich der Meinung seines einst geliebten Zwillings zu widersetzen. Er machte sich die unberechenbaren Gesetze der Welt zu nutzen. Dort wo Licht ist, muss auch Schatten sein! Sollte es einen Ort geben, an dem das Leben vollkommen sicher, behütet und erleuchtet ist, so muss neben ihm auch eine Welt der Schatten und der Gefahren existieren. In seinem Wahnsinn schaffte es Ayn Evon zu spalten, den Reichen und Adeligen zeigte er den Weg, in ein Land der Sonne, vor der düsteren Außenwelt beschützt durch eine schimmernde Barriere. Viele der Menschen, die in dem kargen Land des Schattens zurück blieben starben schon bald und so nahm er der blonde Heilige seinem Bruder das, was einen Gott an Leben hielt:
Die Menschen, das Volk das glaubt und die Hoffnung in sich bewahren kann."

"Warum sollte man so etwas tun?" fragte Patrick verzweifelt und richtete seinen Blick gegen den Himmel, als würde er eine Rechtfertigung erwarten.

"Niemand, der die wahre Geschichte kennt, weiß warum genau er das tat. Beinahe hätte Ayn sein Ziel gänzlich erreicht, doch er hatte noch nie verstanden das eine Welt im Gleichgewicht leben musste. Mioos konnte durch das Licht in seinem Wesen, durch seine Güte und Gerechtigkeit, die Lande des Schattens am Leben erhalten. Aus der Asche wuchsen neue Pflanzen, doch das Land, welches entstand war rau, voller Gefahren und nur wer wusste wie man sich verteidigte, konnte überleben. Mioos war das Eingreifen in seine Welt verwehrt und er konnte seinem Volk nur im Geiste beistehen, denn sein Bruder hatte ihm nahezu all seine Macht genommen, als er die Welt aus dem Gleichgewicht brachte.

Mioos und sein Gefolge kämpften gegen Gegner, die sich die Menschen, die innerhalb der geheimnisvollen Wand lebten, nicht einmal in ihren schlimmsten Träumen hätten vorstellen können. Hungersnot, lebensbedrohliche Krankheiten und Kreaturen aller Art, zwangen die Bevölkerung immer weiter in die Knie. Doch dann, die letzte Sekunde der Hoffnung wäre beinahe verklungen, wie der letzte Glockenschlag um Mitternacht, schaffte es der Gott der Dunkelheit den Bürger des nach ihm benannten Staates mit einer Gabe zu beschenken. Er schärfte ihre Sinne und Instinkte, verbesserte ihre handwerklichen Fähigkeiten und ihre Kenntnisse, was die Natur betraf. Gemeinsam gelang es ihnen doch noch die Kreaturen zu bezwingen und das Land somit bewohnbar zu machen." der Farmer machte eine bedeutungsvolle Pause, schob seinen Strohhut etwas höher und nahm einen Schluck von seinem Tee.

"Ein großes Reich entstand, eine Hauptstadt, zwei etwas kleinere Handelspunkte und viele Dörfer, vom Grundaufbau her war es nicht allzu weit von dem Innenland entfernt. Doch der Frieden blieb nicht lang. Das Bürgertum war unzufrieden, es fühlte sich von dem selbst ernannten König unterdrückt, so dauerte es nicht lang, bis ein Bürgerkrieg ausbrach. Der Palast, der eher an eine düstere, veraltete Burg erinnerte, wurde in Flammen gesetzt, ein Großteil der Häuser brannte nieder und das Volk, die ehemalige Einheit, zersplitterte in tausende von kleinen Kolonien. Viele verfeindeten sich mit anderen, das Misstrauen zwischen ihnen wuchs und wuchs. Die Siedlungen umfassten meistens zwischen zwanzig und zweihundert Mann, eigene Traditionen entwickelten sich über die Jahre, so wurde es bei manchen zum Brauch in der längsten Nacht des Jahres eine Ziege zu opfern, bei anderen wurden eben diese Tiere als heilig angesehen. Weitere hielten diese religiösen Akte für Humbug, sie vergaßen und verdrängten die Gottheiten zunehmend. Der Gott des Schattens konnte es ihnen nicht verübeln, er war nicht in der Lage die Menschheit vor den wiederkehrenden Monstern zu beschützen oder die Gerechtigkeit und das Gleichgewicht wieder herzustellen."

"Weshalb?" unterbrach der Braunhaarige den Geschichtenerzähler.

"Er war anders, als sein Bruder. Er ließ sich nicht anbeten und bestrafte die ungläubigen nicht. Sein Vorsatz war es, den Dingen ihren Lauf zu lassen und seine Kräfte zu sparen, damit er, würde es zu einem Kampf zwischen den Göttern kommen, zumindest in diesem Punkt vorne lag. Das ist die einzige Erklärung, die mir sinnvoll erscheint.

Der Sonnen-Gott, stahl zudem die Macht seines Bruders und schuf das Reich des Lichtes, doch auch dieses kann nur existieren weil ein Schatten über der Seele Ayns liegt und die meisten Menschen in seinem Land, tief im Inneren von Habgier und Egoismus getrieben sind. Natürlich gibt es Jene, welche sich von dem Goldrausch beherrschen lassen und die, die liebevoll und freundlich sind, trotzdem wird auch das Land der Sonne nie ganz vollkommen sein.

Beschenkt mit Reichtum und Sicherheit, lebte Ayns Volk im Land der Sonne und mit den Jahren wuchs ihre Abneigung gegenüber dem Schattenvolk, wie sie es nannten. -"

Ein wutentbrannter Mann stürmte in den wildernden Garten. "Patrick, wir hatten dir ausdrücklich verboten bei diesem Ketzer zu verweilen, du kommst jetzt sofort mit Heim!" Genervt stand der Junge auf und verdrehte seine Augen. Joe, dem Farmer huschte ein verschwörerisches Lächeln über die Lippen, dann erhob er sich ebenfalls, löschte die Lichter und ging in sein Haus. Durch das milchige Glas des Fensters beobachtete er, wie Patrick von seinem Vater über den Gehweg gezogen wurde. 

Guten Tag, sehr geehrte Damen und Herren,

wir (IzyMoonlight und ich) fühlen uns sehr geehrt euch in unserer gemeinsamen Geschichte zu begrüßen.

Die Idee ist uns durch Minecraft Flucht gekommen, allerdings haben wir auch einiges verändert.

Die Legende, die Joe erzählt, haben wir beide Geschrieben. Patrick, die Beschreibungen der Situation und das Ende habe ich hinzugefügt.

Am nächsten Montag geht es weiter mit dem ersten Kapitel, geschrieben von Izy. Das Zweite ist dann von mir verfasst und immer so weiter.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit,
Hoffentlich bis bald ^^

Geschrieben von:
IzyMoonlight und trollollollokkkk

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