Kapitel 13 || Aufbruch

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PoV Patrick

Die erste Frage, die ich mir stellte als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ob es wirklich richtig war zu bleiben. Es sprach so vieles dagegen, wenn nicht sogar alles.

Varia war gefährlich und Manuel nicht einmal besonders freundlich. Ich kannte mich nicht aus und er könnte mich praktisch jeden Moment dem Tod über lassen.

Ob meine Eltern mich suchten? Meine Mutter vielleicht, doch da die Portalgun weg war, würde mein Vater sie bestimmte davon überzeugen, ich sei nach Hause abgehauen und sich jetzt schon eine Bestrafung für mich zurecht legen. Die Portalgun war sowieso zu einem Problem geworden, über welches ich mir den Kopf nicht zerbrechen wollte. Auch wenn Manuel etwas anderes dachte, hatte ich keinen Schimmer wie ich sie wieder in ihren Originalzustand versetzen könnte. So etwas wichtiges wie einen Code würden meine Eltern mir niemals anvertrauen.

Der Größere war bereits auf den Beinen, als er bemerkte, dass auch ich wach warf er ein: "Na los, aufstehen. Wir wollen bald los." in meine Richtung.

Ich kam seiner Aufforderung nach und gesellte mich zu ihm. "Ich dachte wir warten bis Mittag, wegen den Monstern.", frage ich etwas verwirrt.

"Pfft", machte er, ließ sich dann aber doch zu einer Erklärung herab: "Da dachte ich ja auch noch du willst zurück zu deinen Eltern, aber wenn du mit mir kommst, musst du lernen mit der Welt um zu gehen. So wie sie ist."

Gegen Ende hatte er einen Zeigefinger erhoben und verlieh seiner Stimme den Klang eines alten Geschichtenerzählers. Er erinnerte mich ein wenig an Joe und ich musst kichern. Tatsächlich meinte ich ihn auch schmunzeln zu sehen und zufrieden wollte ich wissen: "Kann ich denn irgendwie helfen?"

"Ich bin längst fertig mit einpacken, so lange wie du geschlafen hast. Du trägst heute den Rucksack, ich hatte ihn die letzten Tage."

"Aber...", wollte ich protestieren, immerhin war ich seine letzten Tage überhaupt nicht da gewesen. "Ich habe gesagt du nimmst den Rucksack.", wiederholte er und verschwand schon aus der Tür.

Also schulterte ich den Rucksack, er war noch schwerer als erwartet und am liebsten wäre ich ihn sofort wieder los geworden. Nichts desto trotz folgte ich Manuel hinaus in den Wald.

"Was ist jetzt eigentlich mit der Hütte?", wollte ich wissen, als ich aufgeholt hatte.

Er zuckte die Schultern. "Sie bleibt dort, wenn ich wieder in der Gegend bin, werde ich sie wieder nutzten." "Gehört sie dir?", fragte ich weiter.

"Nein.", fiel die Antwort recht einsilbig aus und ich verbiss mir die Frage wem sie dann gehöre.

Die Monster von denen Manuel gestern noch geredete hatte, waren uns bisher nicht begegnet. Doch auf einmal hörte ich zu unserer Linken ein Geräusch, das mich zusammen zucken ließ. Es klang wie ein verzerrtes Röcheln, beinahe so wie der Zombie, der mich angegriffen hatte. Der Langhaarige neben mir schien sich über meine verschreckte Reaktion zu amüsieren. Ich hingegen schaute angespannt zwischen den Bäumen hin und her. Ich konnte nichts entdecken und urplötzlich war es wieder still.

"Er ist tot oder?", fragte ich vorsichtig und Manuel nickte. "Wir kommen in etwa einer Stunde in einen dichteren Teil des Waldes, da werden einige von ihnen noch leben."

Schweigend liefen wir neben einander her und mit der Zeit wurde ich immer nervöser. Der Gedanke an einen Wald, in dem es das Sonnenlicht kaum durch die Äste schaffte und sich Zombies tummelten machte mir Angst. Was wenn auch noch welche von diesen Skeletten mit ihren Pfeil und Bogen dabei wären?

"Manuel... ist das nicht gefährlich mit den Zombies?", überwand ich mich endlich zu fragen und machte mich auf seine spöttisch Antwort gefasst. Allerding fiel diese nicht ganz so schlimm aus wie erwartet. "Patrick, das sind Zombies, die sind völlig harmlos."

"Ja, für dich vielleicht.", schnaubte ich leise und er stöhnte genervt auf.

"Hör zu: Es gibt Zombies, die sind lahm, dumm und wie gesagt: ungefährlich. Entweder läufst du einfach an ihnen vorbei oder erstichst sie. Dann gibt es Skelette, dass sie Pfeil und Bogen haben macht die Sache zwar etwas komplizierter, aber wenn du ihnen mehr oder weniger aus weichst, kannst du sie genau so einfach töten wie Zombies. Spinnen sind zwar ekelig, aber bei Tag völlig ungefährlich und so lange es keine Höhlenspinnen sind, tötest du sie genau so leicht wie alle anderen Monster auch. Die anderen sind fürs Erste nicht wichtig.", erklärte er zusammenfassend.

"Du hast ein Messer und außerdem hätte ich nicht gesagt du könntest mitkommen, wenn ich nicht wenigsten halbwegs auf dich aufpassen würde.", damit drehte er sich um und ging demonstrativ weiter, ich folgte ihm schnell.

Geschrieben von:
IzyMoonlight

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