Kapitel 8

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Mia

Irgendwie hatte ich ja das Gefühl, als würde es Wincent nicht passen, dass ich bei Amelie schlafen werde. Ich wäre ja auch am liebsten bei ihm gewesen. Aber würde  ich mit ihm in einem Zimmer sein, wüsste ich, dass ich ihm nicht lange widerstehen könnte. Aber bevor wir uns wieder so nah kommen würden, mussten wir erst reden. Es gab viel worüber wir reden mussten. Vergangenes und solches was kommen wird. Ich ging mit Amelie ins Zimmer und wir machten uns beide noch etwas Frisch und zogen etwas anderes an. „Endlich mal wieder raus aus dem Crewshirt." grinste sie mich an. „Mal wieder normale Klamotten anziehen was?" lachte ich und sie nickte. Dann gingen wir wieder runter wo die anderen bereits warteten. „Immer auf die Mädels muss man warten." grinste Mani uns an. Ich schmunzelte nur und blieb bei ihm stehen und sah mich um „Wo ist Wincent?" fragte ich ihn als ich den grossen Kerl nirgends sah. „Da." sagte Mani und streckte die Hand aus und deutete zur gegenüber liegenden Wand. Da stand er, mit der einen Schulter an die Wand gelehnt und telefonierte. Er sah einfach nur zum anbeissen aus, mal wieder komplett in schwarz gekleidet, seine Haare wie immer etwas verwuschelt und die sexy Körperhaltung. „Hey Erde an Mia!" hörte ich dann Mani der mich anstubste. „Hm?" machte ich und sah zu ihm. „Wir wollen gehen. Wincent kommt schon nach." schmunzelte er und ich merkte wie ich etwas rot wurde und den anderen dann folgte.

Wir gingen zu Fuss zur Bar, denn sie war nur die Strasse runter. Es war wie immer schon alles vorbereitet und die Stimmung war vom ersten Augenblick an perfekt. Ich stand mit Amelie an der Bar und wir bestellten mal eine Runde Bier um mit allen anzustossen. Auch Wincent schaffte es dann endlich in die Bar zu kommen und Amelie drückte ihm auch gleich ein Bier in die Finger. Wir standen alle im Kreis und hatten die Arme um den jeweils anderen gelegt und sahen uns alle an. Ich stand zwischen Felix und Mani, Wincent stand mir direkt gegenüber und warf mir Blicke zu die ich einfach nicht ignorieren konnte oder vielleicht auch nicht ignorieren wollte. Dann begann er zu reden. „Leute! Danke nochmal für diese unvergessliche Tour. Was ihr alle geleistet habt war einfach nur gigantisch. Ich danke euch, dass ihr mit mir auf diese Reise kommt und das alles für mich ermöglicht! Ihr seid echt der Wahnsinn und ich freu mich jetzt schon auf die Sommertour. Danke für alles!" es erklang Jubel doch Wincent war noch nicht ganz fertig. „ Und vor allem danke Amelie. Danke dass du dir all meine bescheuerten Ideen anhörst und sogar ein paar davon realisierst. Du bist die beste Tourmanagerin die ich mir wünschen kann und hoffe du bleibst für immer bei mir." sagte er und durch die Runde ging ein allgemeines „Oooooooh!" ich schmunzelte und beobachtete beide wie sie sich angrinsten. Dann ergriff Amelie das Wort. „Wincent hat eigentlich schon alles gesagt. Aber was ich noch sagen will, ihr seid die Besten und ich liebe euch. Und Willkommen zu Hause Mia!" sagte sie und alle begannen nochmal zu jubeln und sahen mich an. Ich sah sie alle überrascht an und blieb dann bei Wincent's Gesicht hängen. Er jubelte nicht, aber er lächelte mich an und dieses Lächeln liess die Schmetterlinge in meinem Bauch ganz schön flattern.

Die Runde wurde dann mit dem anstossen aufgelöst und die Party war in vollem Gang. Ich redete mit allen etwas und irgendwann konnte ich mich bisschen zurück ziehen und setzte mich auf einen Barhocker etwas abseits. Ich liess meinen Blick schweifen und sah all diese glücklichen Gesichter. Ich musste unwillkürlich lächeln bei dem Anblick, so vieler glücklichen Menschen. Ich fühlte mich völlig wohl und merkte wie sehr ich diese Leute eigentlich vermisst hatte. Es war immer so toll auf Tour und irgendwie würde ich das nicht verpassen wollen. Dennoch würde ich mich mehr zurückziehen, falls das mit Wincent und mir wieder etwas werden würde. „Was machst du hier so alleine?" wurde ich von Wincent aus meinen Gedanken gerissen. „Ich wollte nur die Atmosphäre etwas auf mich wirken lassen." lächelte ich ihn an. Auch er drehte sich zu seiner Crew und sah wie sie alle feierten. „Die sind der absolute hammer. Ich weiss manchmal gar nicht warum ich diese Leute um mich haben darf." sagte er. Wincent... So bescheiden wie immer. „Weil du es verdient hast Wince." sagte ich und sah ihn an. Er blickte dann zu mir und lächelte mich wieder so an. In meinem Bauch kribbelte es sofort wieder und ich atmete einmal tief durch. „Ich frag mich einfach was noch kommen soll! Ich hätte nie gedacht, dass es so gross werden wird." sagte er dann zu mir. „Lass dich doch einfach überraschen." lächelte ich ihn an. Er erwiderte mein Lächeln und stellt sich dann vor mich. „Tanzt du mit mir?" fragte er dann und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Bei dieser Berührung schloss ich automatisch die Augen und nickte dann leicht. „Gerne." antwortete ich ihm dann.

Wincent zog mich vom Stuhl und hinter sich her. Ich dachte ja, wir würden in Mitten aller tanzen, doch er zog mich quer durch die Leute etwas abseits. Dann legte er seine Hände an meine Hüfte und zog mich an sich. Ich legte meine Hände in seinen Nacken und sah zu ihm hoch. Wir sahen uns beide an und beide spürten wir die Anziehungskraft des anderen. Erst versuchten wir uns beide dagegen zu wehren, doch nach kurzer Zeit waren wir beide die Verlierer. „Es tut mir leid aber ich kann nicht anders." hörte ich dann Wincent's Worte als er sich schon zu mir beugte und mich dann küsste. Endlich spürte ich seine Lippen wieder auf meinen und genoss diesen Moment. Meiner Meinung nach war dieser Moment zu kurz, denn Wincent löste sich relativ schnell wieder von mir. Wir sahen und beide an und ich liess meine Hände über seine Arme streichen. Er war noch immer nah bei meinem Gesicht und sah mich an. Dieser Kuss war einfach zu kurz für mich und ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn nochmals. Ich legte meine Hände an seine Seiten und hielt mich an seinem Shirt fest. Kurz darauf vertiefte Wincent diesen Kuss und ich spürte seine Zunge die sich ihren Weg zu meiner suchte. In mir kribbelte alles und ich wollte nicht das dieser Kuss endete. Ich hatte schon fast vergessen wie gut Wincent küssen konnte und wie sehr ich seine Küsse liebte.

Ich drohte mich zu verlieren, dennoch blieb es in der Nacht nur bei diesen zwei Küssen und wir legten uns in zwei verschiedene Betten. Ich lag bei Amelie im selben Bett und starrte gesankenverloren aber zufrieden an die Decke. „Werdet ihr noch reden?" fragte mich Amelie dann und ich sah zu ihr. „Was?" sagte ich und sah sie an. „Du und Wincent. Ihr habt euch geküsst, aber werdet ihr noch reden?" fragte sie mich. „Ja werden wir. Es war nur ein Kuss." sagte ich und irgendwie klang das so komisch. Natürlich war es nicht nur ein Kuss, die Gefühle für einander waren nie erloschen. Also war dieser Kuss viel mehr als nur ein Kuss. „Ich liebe ihn. Und ich weiss er liebt mich. Aber wir müssen erstmal ein paar Sachen klären bevor wir sehen ob wir wieder einen gemeinsamen Weg gehen werden. Dieser Kuss war einfach... Wir hielten die Spannung zwischen uns einfach nicht mehr aus und dann ist es halt einfach passiert." sagte ich zu Amelie. „Also versteh mich nicht falsch, ich glaube wir alle hier wollen, dass ihr wieder zusammen kommt. Aber ihr müsst einfach zusammen reden, ansonsten wäre es wieder zum scheitern verurteilt." sagte sie und ich nickte. „Das wissen wir und deshalb werden wir morgen auch reden wenn wir zu Hause sind. Das hab ich gesagt und das hat Wincent gesagt." sagte ich und kuschelte mich dann ins Bett. „Wir sollten schlafen." sagte Amelie dann und ich nickte. „Ja ich bin völlig fertig." sagte ich leise. „Gute Nacht Mia.", „Gute Nacht Amelie und danke für alles." antwortete ich und kurz darauf schliefen wir beide ein.

Wincent Weiss - Ich krieg nicht genug von Dir!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt