Kapitel 35

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Wincent

Den Song für Mia hatten wir fertig. Und der Titel war ‚Du gehörst zu mir' ich war so stolz drauf und war schon gespannt, wie sie reagieren würde, wenn ich ihr den Song vorspielen würde. Heute war Samstag und wir waren wieder seit morgens im Studio gewesen. Marc schrieb mir heute und fragte ob wir mal wieder in nen Club wollten und irgendwie war mir tatsächlich danach. Einfach mal wieder feiern, Bier trinken und Spass haben. Ich fragte noch, Kevin, Fabi und Matti. Alle sagten sie sofort zu und ich freute mich schon richtig auf den Abend. Nach getaner Arbeit fuhren wir zurück zu Kevin, assen mit Lisi und Louis etwas und machten uns dann fertig für den Abend. Ich hatte mir ein Party-Laune-schwarz ausgesucht und machte mir die Haare. Naja okei, ich wuschelte mal durch und schon waren sie so wie ich sie haben wollte. Fertig kam ich aus dem Bad und kniete mich zu Louis der grad am spielen war. „Ziehst du auch mal was buntes an?" fragte mich Lisi und ich musste lachen. „Was denn? Das ist mein glückliches Schwarz." grinste ich sie an. „Dir würde etwas Farbe so gut stehen Wincent." lächelte mich Kevin's Frau an. „Das sagt Mia auch immer." schmunzelte ich und nahm Louis auf den Arm, der sich an meinem Bein hochgezogen hatte. „Na Kumpel?" sagte ich zum Kleinen und kitzelte ihn. Louis kicherte und jauchzte und versuchte meine Hand fest zuhalten. Automatisch musste auch ich mitlachen. „Und ein Kind auch." sagte Lisi dann und ich lächelte sie nur kurz an und setzte Louis dann wieder auf den Boden. „Ja, mal sehen." sagte ich dann und schon kam Kevin und wir konnten los. „Trinkt nicht zu viel!" sagte Lisi dann zu uns und grinsend verliessen wir das Haus.

Ich wusste nichmal in welchem Club wir waren, aber als wir ankamen war schon ordentlich was los. Nicht überfüllt aber es hatte doch ein paar Leute. Wir betraten den Club und schon da, drehte sich die eine oder andere nach uns um. Ich ignorierte es gekonnt und steuerte auf die Bar zu. „5 Bier, bitte." sagte ich zur Barkeeperin. Sie nickte und holte die Getränke. In der Zwischenzeit guckte ich mich etwas um und wippte mit dem Fuss etwas zur Musik. Es war bunt durchmischt und eine gute Abwechslung. „So.. Bitte." sagte sie dann und stellte mir die Flaschen hin. Sie nannte mir den Betrag den ich zu bezahlen hatte und ich sah sie etwas irritiert an. „Du hast aber eins vergessen zu berechnen." sagte ich und sie lächelte mich an. „Deins geht aufs Haus." sagte sie und legte ihre Hand auf meine. Sofort klingelten bei mir die Alarmglocken und ich zog meine Hand weg und reichte ihr das Geld. „Stimmt so." sagte ich dann hastig, schnappte mir die Flaschen und verliess die Bar. Sie hatte nun genügend gekriegt, dass ich mein Bier doch bezahlt hatte und sie noch ein ordentliches Trinkgeld hatte. Wir stiessen dann an und genossen den Abend. Während die anderen schon am tanzen waren, stand ich daneben und bewegte mich noch eher verhalten. Immer wieder wurde ich von ein paar Leuten angequatscht die mich erkannten. Oder auch von Mädels ‚unabsichtlich' angerempelt, damit sie mit mir ins Gespräch kamen. Irgendwann wurde mir das echt zu nervig und ich setzte mich auf eines der freien Sofas. Die Jungs folgten mir relativ schnell und dann gings los. Eine Runde nach der anderen wurde bestellt und der Alkoholpegel stieg von Stunde zu Stunde. Irgendwann war auch ich soweit, dass ich mich unter die Leute mischte und tanzte.

Wir wurden dann immer von der gleichen Gruppe Mädels belagert und erst ignorierten wir sie einfach. Dann kam die eine mit Bier an und lud uns einfach ein. So höflich wie wir dann waren, unterhielten wir uns mit ihnen. Ich hörte aber gar nicht recht zu, ich war betrunken und musste so dringend pinkeln. „Kommst du mit an die frische Luft?" fragte mich dann die Blonde, die schon die ganze Zeit neben mir stand und mich krampfhaft in ein Gespräch verwickeln wollte. „Ich muss erst Mal pissen!" sagte ich und entschied mich absichtlich für die vulgäre Aussprache in der Hoffnung, sie würde das scheisse finden und mich vielleicht in Ruhe lassen. Doch das war nicht der Fall. „Ja ich muss auch mal auf Klo." sagte sie doch ich reagierte nicht. Ich war sonst nie so unhöflich, aber irgendwie nervte sie mich ein kleines bisschen. Ich deutet Marc an, dass ich mal eben pinkeln ging und lief davon. Natürlich folgte mir die Blonde, deren Namen ich schon wieder vergessen hatte. Schnell verschwand ich auf dem Männerklo und leerte meine Blase und wusch die Hände. Ich hoffte, schneller gewesen zu sein als sie, doch als ich die Tür öffnete, kam auch sie grad aus dem Klo. Innerlich stöhnte ich auf, aber liess mir nichts anmerken. Natürlich musste sie nun auch stolpern und meine Reaktion war halt einfach die, dass ich sie auffing und sie direkt in meinen Armen landete. „Alles in Ordnung?" fragte ich sie dann und sie nickte leicht und hielt sich an meinen Armen fest. „Gut." nuschelte ich und versuchte mich aus ihrem Griff zu lösen und stellte sie wieder auf die Beine. Ich ging vor ihr her, durch das Gewusel von Menschen und spürte dann wieder eine Hand an meinem Handgelenk. „Warte. Ich kann dir kaum folgen." wäre das Mia gewesen, hätte ich gewartet und sie wahrscheinlich vor mir her geschoben. Aber es war diese Blonde und eigentlich wars mir egal, ob sie mir folgen konnte oder nicht. Bei den Anderen angekommen konnte ich mich dann erneut aus ihrem Griff befreien und die Jungs sahen mich etwas komisch an. Ich sagte nichts, doch nahm dankend das neue Bier entgegen von welchem ich ein paar grosse Schlucke trank.

Nach einer Weile hatten wir die Mädels noch immer am Hals und mein Pegel stieg noch mehr. Mittlerweile konnte ich nicht mehr still stehen, ohne irgendwie leicht zu Schwanken. Ich musste aber auch sagen, es war grad echt lustig mit den Mädels. Ich ignorierte Blondie, da sie nur darauf fokusiert war mit mir zu reden oder sonstwas. Ständig berührte sie mich so zufällig und ich war immer mehr von ihr genervt. Als dann noch ein neuer Song kam und sie freudig an meinem Arm zupfte sah ich zu ihr. „Aah das ist mein Lieblings Song." strahlte sie mich an. Na und? „Wincent tanz mit mir." fragte sie mich dann. „Ja Wincent, erfüll ihr doch den Wunsch." grinste Matti und die Jungs lachten. „Es ist nur tanzen." sagte die eine der Mädels und ich gab mich geschlagen. Ich umschloss ihr Handgelenk mit meiner Hand und zog sie etwas auf die Tanzfläche. Stets bedacht ihr nicht zu nahe zukommen tanzte ich mit ihr. Das ständig wechselnde Licht und die tanzenden Menschen machten mich etwas Schwindlig und so reagierte ich auch nicht wirklich drauf, als sie sich an mich schmiegte. Aus Reflex legte ich meine Hand an ihre Hüfte, einfach, dass ich mich irgendwo festhalten konnte. Und bevor ich nur irgendwie checkte was passierte, zog sie mich am Nacken zu sich und küsste mich und wollte mir ihre Zunge in den Hals stecken. Sofort war ich völlig nüchtern und schob sie von mir weg. „Ey was soll das! Ich hab ne Freundin!" sagte ich sauer und drehte mich von ihr weg. Marc und Kevin sahen mich mit grossen Augen an, während Fabi und Matti auf das Handy sahen. „Wincent warte!" hörte ich sie und spürte ihre Hand an meiner. Ich zog sie ruckartig weg und sah zu ihr. „Ich hab dir den ganzen Abend zu verstehen gegeben, dass ich kein Interesse hab. Also lass mich einfach in Ruhe!" ja ich war unfreundlich und ich kannte mich so eigentlich gar nicht. Ich drehte mich wieder um und ging auf die Jungs zu. Bei den Mädels sagte ich kurz ein: „Sorry Mädels." und bei den Jungs ein mürrisches: „Ich hau ab!"

„Wincent warte!" hörte ich dann Marc hinter mir als ich draussen war. Ich drehte mich um und sah, dass mir meine Freunde gefolgt sind. „Ich hab nichts Falsches getan! Ich habe sie den ganzen Abend kaum beachtet!" rechtfertigte ich mich. „Das wissen wir!" sagte dann Kevin. „Fuck ey! Ich muss Mia anrufen." fluchte ich und zog mein Handy hervor und versuchte sie anzurufen.. „Hey es ist 2 Uhr Nachts, Mia schläft doch sicher." sagte Matti dann und ja, natürlich tat sie das. Denn sie ging nicht an ihr Handy. Gerade fehlte sie mir schrecklich und auch wenn ich nichts Falsches gemacht hatte, verspürte ich ein verdammt schlechtes Gewissen.

W: Schatz du fehlst mir. Ruf mich an wenn du das liest.

Schickte ich ihr also die Nachricht. Für mich war die Nacht gelaufen und auch die anderen wollten heim. Wir verabschiedeten uns und stiegen alle in die Taxis und fuhren heim. „Hey mach dir jetzt keinen Kopf. Wenn du es Mia erklärst, wird sie es schon verstehen. Und im schlimmsten Fall kann ich auch noch mit ihr reden." sagte Kevin dann und ich raufte mir die Haare. „Scheisse ey." murmelte ich und war froh als wir bei Kevin ankamen. Wir wünschten uns dann eine gute Nacht. Ich zog mich um und ging dann auch ins Bett. Ich konnte lange nicht einschlafen auch wenn ich hundemüde war. Aber der Kuss wühlte mich zu sehr auf. Irgendwann sank ich in einen unruhigen Schlaf mit einem beschissenen Traum.

Wincent Weiss - Ich krieg nicht genug von Dir!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt