Kapitel 48

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Wincent

Ich hatte mir gerade ein neues Bier bestellt, als Melissa mir auf die Schulter tippte. „Wincent..." sagte sie und ich drehte mich zu ihr. „Ja?" sagte ich und sah, dass sie ohne Mia zurück war. „Wo ist Mia?" fragte ich dann auch gleich und Melissa begann zu reden. Ich beugte mich etwas zu ihr runter, damit sie nicht so schreien musste. „Mia steckt in Schwierigkeiten. Ihr Ex lässt sie nicht gehen." sagte sie und ich hob sofort den Kopf und sah in die Menge. „Wo?!" sagte ich und Mellie deutete in die Richtung. Sofort krampfte sich alles in mir zusammen und in mir stieg die Wut auf diesen Kerl. Ich sah wie er Mia an sich zog, seine Drecksfinger nicht von ihr lassen konnte. Als er seine Hand auf ihren Bauch schob, er begann ihre Schulter zu küssen und ich Mias flehender Blick sah gabs für mich kein halten mehr. Ich drückte Melissa mein Bier in die Finger und stürmte auf die beiden zu. Mir war es egal, dass ich von gewissen beschimpft wurde, weil ich sie etwas unsanft zur Seite schob. Mir wars egal, das ich in Leute rein prallte die gerade meinen Weg kreuzten. Ich wollte einfach nur meine Freundin aus den klauen dieses Arschlochs befreien! Ich wusste das Marco mir dicht auf den Fersen war, wahrscheinlich auch gut so.

„Hey!!" brüllte ich und ging auf ihn los. „Nimm deine Drecksfinger von ihr!" sagte ich und schubste ihn von Mia weg. Ich konnte es nicht ertragen zu sehen, wie er seine Hand auf ihrem Bauch hatte und seine Lippen die ihre Haut berührten. Er fiel rückwärts auf den Boden und ich drehte mich sofort zu Mia, legte meine Hände an ihr Gesicht und sah sie an. „Ist alles okei?" fragte ich und versuchte mich zu beruhigen. „Ja." murmelte sie, ich wollte sie gerade in den Arm nehmen als ich ziemlich heftig geschubst wurde. „Hey Arschloch!" sagte Simon. Ich prallte in Mia und zusammen knallten wir gegen Marco. Wir konnten uns fangen und ich schob Meine Freundin zu Marco. „Wincent lass es..." sagte sie, aber ich drehte mich um. Stinksauer sah ich ihren Ex an. „Such dir doch eine eigene Tussi und nimm mir nicht meine weg!" brüllte Simon mich an. „Tussi?! Sie heisst Mia und das weisst du ganz genau! Lass deine Drecksfinger von meinem Mädchen!" sagte ich und ging auf ihn zu, wir funkelten uns beide an und ich hatte meine Hände bereits zu Fäusten geballt. „Dein Mädchen?" sagte Simon und musterte mich von oben bis unten. „Ja Mia gehört zu mir, also lass sie in Ruhe!" presste ich hervor und bäumte mich regelrecht vor ihm auf. „Bist du nicht dieser Sänger?! Was willst du mit einer wie Mia? Die ist steif wie ein Brett und prüde noch dazu. Die wird dich nie einlochen lassen, ich habs ne Weile bei ihr versucht.." sagte Simon dann gehässig. Okei! Das reicht! Ohne lange drüber nachzudenken holte ich aus und schlug ihn mit einem Faustschlag zu Boden. Ich kniete mich über ihn und war gerade wieder dabei aufzuziehen als ich Mia hörte wie sie meinen Namen schrie und dann ein starker Griff um meinen Arm. Ich sah kurz über meine Schulter und sah Marco der mich zurück hielt. „Wincent! Es reicht!!" sagte dieser ernst. Ich drehte mich dann wieder zu Simon und packte ihn am Kragen. „Es ist scheiss egal wer ich bin. Und hüte deine Zunge mein Freund. Mia ist alles andere als prüde, glaub mir. Du kannst einfach nicht mit Frauen umgehen." sagte ich dann und grinste ihn kurz selbstgefällig an. „Fass sie nie wieder an." sagte ich und stiess ihn nochmals unsanft zurück. Ich stand auf, meine Körperspannung drohte mich zu zerreissen und als ich mich zu Mia drehte, sah ich in ihre Augen die mich erschrocken anstarrten. „Tut mir leid." presste ich die Entschuldigung für mein Verhalten hervor und ging langsam auf sie zu. „Ist okei." sagte sie leise und griff nach meiner Hand. Sofort zog ich sie in eine Umarmung und hielt sie einen kurzen Moment fest in meinem Arm.

„Ich dachte du würdest den Kerl gleich nen Kopf kürzer machen." sagte Marco zu mir als wir zum Auto gingen. Der Abend war gelaufen und niemand hatte mehr sonderlich lust in diesem Club zu sein. „Ich hät ihm am liebsten noch eine reingehauen. So ein Arsch!" brummte ich und setzte mich dann ins Auto nachdem wir uns von Melissa und Diana verabschiedet hatten. Die Fahrt nach Hause war ruhig. Wir hingen alle etwas unseren Gedanken nach. Irgendwann spürte ich Mia's Hand die meine suchte. Ich schloss meine um ihre und strich mit dem Daumen über ihren Handrücken. „Kommt ihr Freitag eigentlich auch zu Philipps Party?" fragte Marco dann als er vor unserem Haus parkte. „Welche Party?" fragte mich Mia dann leise. „Ich hab mit Mia noch gar nicht drüber geredet." schmunzelte ich leicht. „Aber entweder kommen wir zusammen oder ich kurz alleine." sagte ich dann und wir stiegen aus. Wir verabschiedeten uns und gingen dann rein. „Philipp macht am Freitag eine kleine Party und hat gefragt ob wir auch kommen. Ich hab die Einladung ganz ehrlich auch vergessen, desshalb hab ich dir nichts gesagt." sagte ich zu Mia und ging dann die Stufen hoch ins Schlafzimmer. „Okei." murmelte sie und folgte mir. Sie verschwand im Bad und kam kurze Zeit später bettfertig zurück ins Schlafzimmer. „Wincent es tut mir leid." sagte sie dann leise. Ich blickte von meinem Handy auf und sah sie etwas verwirrt an. „Was denn?" fragte ich und sah sie an, sie kam zum Bett und krabbelte dann direkt in meine Arme und schmuste sich richtig an mich. „Weil ich mal wieder Unruhe gestiftet hab." sagte sie und ich schloss meine Arme noch mehr um sie. „Du kannst nichts dafür wenn dieser Idiot dich bedrängt." sagte ich und küsste ihren Kopf. „Aber wenn ich mich nicht so angezogen hätte...", „Dann wäre es genau so passiert." sagte ich und legte meinen Finger an ihr Kinn und hob ihren Kopf langsam an damit ich ihr Gesicht sehen konnte. „Es ist ja alles nochmal gut gegangen." sagte ich und beugte mich zu ihr und küsste sie sanft. „Aber du hast es ja irgendwie prophezeit. Als du mein Outfit gesehen hast." nuschelte sie. „Hey vergiss das jetzt einfach." sagte ich und stupste ihre Nase mit meiner an. Sie musste etwas lächeln, was mich auch automatisch lächeln liess. „Ich geh jedenfalls nicht mehr dahin in diesen Club." sagte sie dann. Insgeheim war ich froh, dass sie da nicht mehr hin wollte. Aber dennoch wars schade, dass es einfach nur wegen solchen Idioten war, die einem den Spass verderben konnten. Nachdem wir noch etwas geredet hatten, schliefen wir dann dicht aneinander gekuschelt ein.

„Schatz?" sagte ich als ich in die Küche zu Mia ging. „Ja?" antwortete sie mir und drehte sich zu mir. „Ich hab dir gesagt, dass ich in zwei Wochen wieder für fünf Tage weg bin oder?" fragte ich sie. „Ja. Ihr wollt die Probewoche starten, für die Sommerfestivals." antwortete sie mir. „Genau." lächelte ich sie an und zog sie in meine Arme. Sie schlang ihre Arme um mich und ich hauchte ihr einen Kuss auf den Kopf. „Hast du kurz Zeit? Ich will dir was zeigen." lächelte ich und zog sie dann hinter mir her, ohne auf eine Antwort von ihr zu warten. Wir blieben in meinem Musikzimmer stehen und ich setzte sie auf den Stuhl. Kevin hatte mir heute Mia's Lied geschickt. Er hatte es fertig gemischt und nun konnte ich es kaum erwarten es ihr vorzuspielen. „Was ist los?" fragte sie und sah mich an. Ich tippte etwas auf meinem Lap Top rum und sah dann zu Mia. „Nichts. Hör die nächsten 3 Minuten einfach gut zu.." ich beugte mich zu ihr und küsste sie sanft. „Ich liebe dich und das hier ist für dich." sagte ich und drückte dann auf Play und aus den Boxen kam ‚Du gehörst zu mir'. Ich beobachtete Mia die ganze Zeit, schon nach dem ersten Satz, sah ich wie es in ihren Augen verdächtig begann zu Glänzen. Dann beim ersten Refrain brachen alle Dämme und sie weinte. Sie sah die ganze Zeit aus dem Fenster und hörte sich den Song an, als er fertig war reichte ich ihr ein Taschentuch und sah sie an. „Was sagst du dazu?" fragte ich sie leise und war irgendwie ziemlich nervös. Sie putzte sich die Nase und trocknete die Tränen. Dann sah sie zu mir und wieder weinte sie. Sie stand auf und umarmte mich fest. „Danke. Er ist so wunderschön." schluchzte sie und erleichtert schlang ich meine Arme um sie. „Ich liebe dich Wincent." sagte sie dann und sah zu mir hoch. „Ich dich auch mein Schatz." sagte ich leise und küsste sie wieder.

Wir standen einfach eine Weile da und küssten uns. Mal vertieften wir den Kuss und mal hauchte ich ihr einfach sanfte Küsse auf die Lippen. „Ist es okei für dich, wenn wir ihn auf den Sommerfestivals spielen?" fragte ich sie und sie sah mich einen Moment an. „Wenn du nicht willst, dann lassen wir es." fügte ich noch hinzu. „Es wär mir eine Ehre wenn ihr ihn spielen würdet." lächelte sie dann und wieder zog ich sie in meine Arme und hielt sie fest. „Du musst einfach beim ersten Konzert dieses Sommers dabei sein. Ich will ihn zum ersten Mal spielen wenn du dabei bist." sagte ich und sie nickte. „Ich werde mir frei nehmen." lächelte sie und wieder küsste ich sie. „Gut." nickte ich dann und liess sie wieder los.

Wincent Weiss - Ich krieg nicht genug von Dir!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt