"Always?"

2 - Mich gibt es noch in original!

DRACO MALFOY

Abwartend saß ich in meinem üblichen Abteil un starrte aus dem Fenster. Die schwarze Backsteinwand ließ das Fensterglas leicht spiegeln. Ich starrte einen Moment lang auf mein Spiegelbild. Dunkle Ringe unterlagen den Augen des Jungen in der Scheibe. Die Haare nicht mehr so glatt geleckt, wie in den letzen achtzehn Jahren, sondern eine andere Frisur, für die er sich zwar nich viel Mühe gegeben hatte, aber irgendwie doch den Eindruck machte, dass sie was her macht.

Plötzlich erblickte ich im Hintergrund meines zweiten Ichs wie der braune Vorhang zu Seite geschoben wurde und Pansy Parkinson sich mit einem Grinsen auf den Sitz mir gegenüber stürzte, samt Reisekoffer und Handtasche.

"Hey Draco". Sie grinste breit und zog ihr Mütze vom Kopf. Zum Teufel! Pancy hatte sich doch nicht wirklich die Haare grün gefärbt. Nicht das ich was dagegen hätte. Aber die Farbe stand ihr gar nicht. Nicht einmal ansatzweise! Dennoch ließ ich mir nichts anmerken und sagte in einem gezwungen bewunderten Ton. "Pancy. Grün steht dir ja verdammt gut." Pancy lächelte stolz, doch ehe sie irgendwas erwidern konnte, stürmten Zabini und Goyle herein und grinsten sich einen. "Rate mal wenn wir gerade auf dem Gang getroffen haben." Dem Grinsen nach zu urteilen müsste es sich hierbei um Potter und seine Freunde handeln. "Weasley und Potter." Ich sah die beiden nachdrücklich an. Sie fuhren fort. "Potter hat mit Weasley über eine Familie Fisslys geredet." Wer soll das bitte sein? "Ron hat nebenher ein Kröte mit sich herumgetragen. Wir haben gehört wie er sie Lucius genannt hat." Ich stutze augenblicklich. Ron wagt es also seine hässliche Kröte nach meinem Vater zu benennen?! Zornig versuchte ich mich in Schach zu halten. Pancy rettet die Situation noch. "Und das Schlammblut?" Die beiden schütteln den Kopf. Abfällig antworte ich. "Soll mir recht sein".

Doch, die Sache mit der Kröte ließ mich dagegen nicht so kalt. "Na warte, Weasley!" Pansy blickte mich aus ihren fiesen dunklen Augen an. "Rache, Draco?" Ich nickte "Rache!"

Während der Zugfahrt amüsierten wir uns am Racheplan und ich besprach und kalkulierte eine neue Quidditchtaktik für unser Slytherinteam. Gryffindor sollte verlieren und zwar gegen jeden. Zu ihrem Stolz nahmen wir uns vor Hufflepuff beim Training zu unterstützen. Millicent und Blaise sind sofort auf meiner Seite. Pansy hingegen meinte schnippisch: "Wir verlieren an Image wenn wir den Loosern aka Hufflepuff helfen." Blaise warf ihr einen fragenden Blick zu. "Welches Image?". Goyle lachte. Mir kommt es vor als würde er immer lachen. Auch über Sachen, deren Humor er gar nicht verstand. So wie Crabbe. Der allerdings nicht mehr unter uns war. Ich blickte Goyle an und schickte ihn aus dem Abteil mit dem Auftrag, Susan Bones zu finden, obwohl ich genau wusste, dass Bones heute nicht in dem Hogwarts Express sitzen würde. Als Goyle verschwunden war, vermittelte ich das auch den anderen in meinem Abteil. Theodore und Millicent grinsten. Zabini warf einen amüsierten Blick aus dem Fenster.

Ich starrte unvernünftig häufig auf den grünen Haarschopf mir gegenüber. Daran würde ich mich wohl gewöhnen müssen. Pansy hingegen deutet meine Beobachtung wohl eher als Kompliment. Sie errötete und schob sich eine lose Strähne hinter ihr Ohr und bedachte mich dabei mit einem verführerischen Lächeln.

Blaise schüttelte niedergeschlagen den Kopf, musste gleich darauf wieder anfangen zu grinsen. Ich fühlte mich etwas beobachtet. Pansys Blick ruhte auf mir. "Woher weißt du, dass Bones heute nicht im Zug ist?" Ihr Anblick ist jetzt keines Wegs mehr freundlich. Aha daher wehte also der Wind. Sie war mal wieder dermaßen eifersüchtig. Innerlich könnte ich meinen Kopf gegen die Wand hauen. Wann kapierte dieses Mädchen endlich, dass ich nichts von ihr wollte. Nur weil sie auf mich stand, musste es doch nicht gleich bedeuten, dass ich das selbe für sie empfand. "Bones hat die letzten Wochen in Hogwarts verbracht. Da sie Stress mit ihren Eltern hatte." Diese Information hatte ich von meiner Mutter. Sie und Susans Mutter hatten ein kleines Plaudern abgehalten, als ich mit ihr in der Winkelgasse gewesen war.

Am selben Tag hatte ich noch Granger und Hagrid gesehen. Ohne Potter und ohne Weasley. Was natürlich sehr überraschend war, dass unser Schlammblut von Hermine mit dem absolut haarigsten Looser sich überhaupt noch in die Winkelgasse traute.

Nach einiger Zeit kam Goyle wieder. Er hatte eine entschuldigende und vor allem untergebene Miene aufgesetzt, so wie ich sie in den letzten Jahren von ihm gewohnt war, wenn er mal wieder keinen Erfolg erbrachte, bei einer meiner Aufträgen. "Bones ist unauffindbar", murmelte Goyle kleinlaut und stand abwartend im Türrahmen des Abteils. "Ich weiß.", antwortete ich mit einem boshaften Lächeln. Das Grinsen auf Gregory Goyles Gesicht verschwand allmählich und er blickte verwirrt zu Boden.

Ich lachte innerlich. Ich hatte es vermisst, den Bösen zu spielen. Es mag vielleicht ein restauriertes und wiederaufgebautes Hogwarts geben, aber mich gab es noch in alt und original!