"Always?"

9 - "Das Mal ist von einem Fluch betroffen"

DRACO MALFOY

Skeptisch blickte ich Granger an, die ihren Mund allerdings wieder verschloss und ihre Lippen dabei so fest zusammenpresste, dass es so aussah, als hätte sie keine. Mir fiel unteranderem auch auf, dass sich über ihr Gesicht eine sonderbare Blässe zog. Das Mädchen rührte sich einige Sekunden, die sich wie Minuten anfühlten nicht. Ich beschloß sie von hier weg zu bringen, sonst würde das wieder ein riesiges Drama geben und irgendjemand würde darauf kommen, dass ich damit was zu tun haben könnte, weil ich mich zu der besagten Zeit ebenfalls außerhalb des großen Saals aufgehalten hatte. Deshalb beschloss ich, Granger wegzubringen. Auch beim zweiten Mal umblicken hatte ich niemanden entdecken können und so zog ich meinen Zauberstab hervor. "Wingardium Leviosa", flüsterte ich mit rauer Stimme. Doch das Einzige, was sich bei diesem Zauberspruch erhob, waren einzelne Strähnen des Braunschopfs. Ich schnaubte. Also musste ich Granger wohl oder übel tragen. Verärgert steckte ich meinen Zauberstab wieder ein und schob einen Arm vorsichtig unter ihre Schulterblätter und die andere unter ihre klemmte ich unter ihre Knie. Vorsichtig prüfte ich, ob ich aufstehen konnte. Und tatsächlich war das Mädchen gar nicht so schwer. Als ich mitten im Gang stand, fieberte ich, wo ich die Muggelgeborene nun hinbringen sollte. Und so beschloss ich nach langem hin und her überlegen, dass ich sie statt ins Krankenzimmer zu Madame Pomfrey zu Professor Snape ins Bür bringen würde. Und statt respektvoll anzu klopfen, stürzte ich in sein Büro und sah mich panisch nach meinem Hausleher um. Doch Snape war nicht hier. Also legte ich Hermine auf die schwarze Ledercouch ab, welche hier im Raum vor einem großen Kamin, in dem Feuer loderte, stand. Ich nahm eines der dunkelblauen Kissen, die am Fuße der Couch verstreut lagen und bettete Grangers Kopf darauf. Sie war jetzt definitiv bewusstlos, denn sie gab weder ein Mucks von sich, noch bewegte sie sich. Die Blässe zog sich vom Kopf her, weiter den Hals hinunter. Und trotz dieser äußerlich wirkenden Kälte, strahlte ihr Körper Hitze aus. Zuerst hatte ich geglaubt, das läge an dem Feuer, das in Snapes Büro vor sich hin loderte. Doch die Wärme erreichte nicht einmal mich und ich war ihm näher, als die Couch selbst.

Ich hatte auf dem Sessel rechts von ihr Platz genommen und ließ meinen Blick einige Zeit lang über sie wandern. Nach kurzer Zeit, nahm ich einen dunklen Fleck auf ihrem Pullover war. Ich stand auf, um mir ihn näher anzusehen. Es wirkte wie Blut, da der Fleck nicht einfach nur dunkel war, sondern von Nahem auch leicht bräunlich. Vorsichtig beugte ich ich zu ihr hinunter und tastete langsam nach ihrem linken Arm, worauf der dunkle Fleck auf dem Pulli zu sehen war. Als meine Haut jedoch ihre berührte, zog ich fluchend meine Finger zurück. Ich hielt mir die Hand vor Schmerzen und starrte mit weite aufgerissenen Augen auf die Stelle, wo ich Granger zuletzt berührt hatte.

"Malfoy", hörte ich plötzlich Snapes Stimme hinter mir und drehte mich langsam zu ihm um. Er stand einfach da und starrte mich mit seinem typischen finsteren Blick an. Dann fiel sein Blick auf den leblosen Körper auf seiner Ledercouch. Seine Augen schienen sich so sehr zu weiten, dass ich beinahe Angst hatte, seine Augäpfel könnten rausfallen und über den Boden kullern. Sein Blick schnellte sofort zu mir zurück und seine Stirn hatte sich in tiefe Falten gelegt.

„Warum hast du sie hier her gebracht?", fragte Snape mich vorwurfsvoll. Mein Gesicht war immer noch vor Schmerz verzogen und ich hielt mir noch immer meine Finger, die glühten, nein sie brannten. Snape blickte mich skeptisch an und kam allerdings sofort auf mich zu, wobei ich sofort auf den Blutfleck, oder was es nun auch immer gewesen war, auf Grangers Unterarm verwies. Snapes Stirn war immer noch tief gefurcht, als er Grangers Arm flüchtig berührte. Ihre Hand war mittlerweise weiß wie Schnee. Die Miene des Professors veränderte sich schlagartig und ich hatte das Gefühl ein Fünkchen Trauer in seinem Gesicht zu erkennen.

Er zog seinen Zauberstab und murmelte ein paar Worte, die mir in jener Form unbekannt waren. Seine Worte bewirkten, dass sich die Ärmel von Grangers Pullover von selbst hochkrempelten, sodass Snape und ich beide einen Blick auf ihren Unterarm werfen konnten. Als ich es sah erstarre ich, denn es war als würde ein Schalter umgelegt worden sein. Sofort wurde ich gedanklich mitsamt meines ganzen Erinnerungsvermögens zurück in die Vergangenheit katapultiert. Zurück im Malfoy Manor eröffnete meine Erinnerung mir folgende Szene: