『𝔉𝔲̈𝔫𝔣』

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Mein Blick war an dem Teppich festgehalten. Die Stimmen umflogen mich nur so. Ich hatte so viele ungeklärte Fragen in mir.
Wieso waren wir hier?
Sollte ich wirklich Aleyna heiraten?
Wie kam es dazu das sie mich heiratete, war es ebenfalls zwang?

„Samet. Sebebi ziyaretimiz malum.
Allahın emir, peygamberin kavli ile kızınız Aleynayı oğlumuz Azize istiyoruz"

Samet, der Grund unseres Besuches ist klar. In Gottes Willen und Segen des Propheten, möchte ich deine Tochter Aleyna für mein Sohn Aziz haben.

Es wurde geschwiegen.
Aleyna sahst still schweigend auf einem Stuhl und spielte mit ihrer Kette rum.

„verdim gitti"
Ihr habt mein Segen

In mir dröhnte kurz was auf, mein Blick erhob sich zu Aleyna. Sie kämpfte gegen die Tränen.
Es wurde geklatscht. Wir wurden aufgerufen zum aufstehen.
Still schweigend stellten wir uns nebeneinander. Die Ringe wurden von ihrem älteren Bruder Kadir rangemacht.

Nachdem er das rote Band mit einer Schere tränte wurde erneut applaudiert und ich küsste ihre Stirn.

„Aziz ich kann nie genug von dir bekommen. Ich liebe die Küsse welche du auf meine Stirn drückst. Sie bedeuten so viel für mich"

Ich fühlte ganz plötzlich eine tiefe Last auf meiner Brust. Es zerdrückte sich und machte es mir schwer zu Atmen. Wir küssten die Hände der älteren.

„Aleyna. Geht gemeinsam mit Aziz hoch und lernt euch näher kennen"

Sie nickte nur schwach und ich folgte ihr hoch. Wir betraten ein großes Schlafzimmer welches mit weißen Möbel ausgestattet war.

„Schön hast du es hier"

Erneut nickte sie und setzte sich auf ihr Bett.

„Kann ich hier rauchen?"

Sie öffnete mir die Balkontür und ging hinaus. Es war recht kühl, doch nicht kälter als die Tage welches ich alleine draußen durchlebt hatte.
Allein mit meinen Sorgen..

Als ich mit dem rauchen fertig war ging ich rein. Aleyna sahst drinnen und spielte erneut mit ihrer Kette. Es war so als währe sie mit den Gedanken woanders. Nicht hier, seelisch war sie entfernt.
Sie zuckte zusammen als ich mich neben sie setzte.
Wir schwiegen, niemand traute sich wohl dieses elende Stille zu durchbrechen.

„Heiratest du durch Zwang?"

Sie schaute mit glasigen Augen zu mir hinauf und nickte.
Ihre vollen Lippen waren zu einer Linie zusammengezogen.

„Wie ist es dazu gekommen?"

Ich wollte es wissen. Denn meine Gedanken redeten mir immer wieder ein wie schlimm es ausgegangen sein könnte.

„Ich..ich ich"

Ihre Stimme brach immer mal wieder zusammen.

„Du brauchst es nicht zu sagen"

„Du hast ein Recht es zu erfahren"

Sie räusperte sich und sprach.

„Mein ehemaliger Freund hat mich, Misshandelt..und naja"

Sie fing erneut an mit ihrer Kette zu spielen. In mir stieg die Wut aber auch die Sorge.

„Und?"

„Währe Yiğit nicht gekommen, dann dann hätte er mich vergewaltigt"

Ihre ausgesprochenen Wörter überrumpelten mich. Ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte, deshalb schwieg ich. Doch eine Frage lies sich nicht in meinem Herzen beruhen.

„Wer ist Yiğit?"

Ihre Finger spielten erneut mit ihrer Kette. Sie hob ihre Blicke zu mir hoch, ich sah die Tränen. Sie kämpfte dagegen an. Doch bevor sie etwas sagen könnte wurde die Tür von Onur aufgerissen.

„Bruder wir gehen"

Ich nickte, stand auf, sie tat es mir nach. Ich verabschiedete mich mit einem kurzen „auf Wiedersehen"

~~
Erneut war es spät in der Nacht.
Erneut durchschien der Mond mein inneres an.
Erneut stand ich mit einer brennenden Zigarette zwischen den Fingern an der Terrasse und füllte meine Lungen mit Nikotin. Der Wind wehte, mein nackter Oberkörper erzitterte doch mein inneres brannte.
Brannte wie diese Zigarette welches zwischen meine Lippen sein Platz gefunden hatte.

Ich frage mich wer dieser Yiğit war.
Ihr Freund könnte es ja nicht sein, oder hatte sie eine Affäre in der Beziehung? Soweit kommt es noch.
Plötzlich hörte ich das klingeln meines Handys.
Wer ruft mich um halb vier morgens an?

Ich schaute auf mein Handydisplay.
Mein Herz setzte ein Moment aus, nur um danach unregelmäßig schnell zuschlagen. Diese Unbekannte Nummer weckte in mir so viel Sehnsucht auf, denn nur der Gedanke schon reichte aus mich aus der Vernunft zu bringen.

Doch als ich die Leitung abnahm war nichts außer die Stille zu hören.
Schweigen, gekonnte Stille.
Je länger die andere Leitung mit Stille umhüllt war, desto mehr verlor ich die Hoffnung.

„Hallo"

-Stille

„Sprechen sie"

-Stille

„Zehra"

-Schluchzten

„Zehra, Zehra'm"

-Schluchzten

„Zehra, nerdesin? Konuş konuş benimle sevgilim"

Wo bist du? Rede, rede mit mir Schatz

Doch die Stille und ihr schluchzen durchbrach die Freisprechanlage.
Ich warf voller Wut und Frustration mein Handy auf den Boden.
Es zersplitterte, wie mein Herz.

Schweigend lehnte ich mich gegen die Wand, meine Beine zitterten und liessen nach. Ich fühlte denn kalten Boden unter mir. Ich ging mir immer wieder durch die Haare und könnte meine Tränen nicht mehr unterdrücken.

„neden yapıyorsun bana bunu?
Konuş, lanet olsun neden beni paramparça etmek ile sevk alıyorsun.
Sana sensiz yapamam derken beni her defasında ne için sensiz bırakıyorsun. Yanıyor içim, kül oluyorum sensiz"

Warum tust du mir das an?
Rede mit mir, verdammt wieso wirst du damit glücklich mich zerbrechen zusehen? Obwohl ich dir gesagt habe das ich ohne dich nicht kann, lässt du mich ohne dich bleiben. Mein inneres Brennt, ich werde zu Asche ohne dich.

Aufgewühlt stand ich auf und schnappte nach meinem Handy und ebenfalls nach meiner Jacke.
Ich taumelte hinaus und setzte mich in mein Auto hinein. Mein dröhnenden Kopf lehnte ich gegen das Fenster und haute nich grade sanft auf das Lenkrad.
Ich war entschlossen, ich würde sie finden. Würde sie finden und auf eine Erklärung warten.

Doch meine Handlung würde gewisse Konsequenzen mit sich bringen, von welche ich jetzt keine Ahnung hatte..

A\N
Von wessen Sicht soll das nächste Kapitel sein?
22.03.2020
19:48 Uhr
947 Wörter

𝐀𝐮𝐬 𝐙𝐰𝐚𝐧𝐠 𝐰𝐢𝐫𝐝 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞Where stories live. Discover now