Siebenunddreißig

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Lesenacht: 04/06

Aleyna

Ich öffnete meine Augen, in einem mir fremden Bett. Erst konnte ich nicht deuten, wo ich war. Doch mir wurde es klar, als sich die Geschehnisse wie eine tiefe Wunde in mich setzten. Leicht stand ich auf, sagte nichts, tat nichts, seufzte nur bekümmert und wollte das Haus verlassen.

Es war eh leer, Bora war nirgends zu sehen, ich nahm mir aber nur eine Jacke und passende Schuhe von ihm raus, da es draußen regnete. Mit einem entschlossenen Gefühl begab ich mich nach Hause. Irgendwie musste ich über die runden kommen, entschuldigen würde sich wohl nicht bringen, mich lies die Frage auch nicht los, was er gehört hatte, oder auch wie er es mitbekam.

Mein Herz setzte einen Moment aus, als ich die Haustür sah, die Bilder wie ich gestern Nacht, hier vor landete brannten sich so tief in mein Gedächtnis. Ich klingelte zitternd auf die Klingeln.

Familie Celik

Es tat sich nichts, minutenlang stand ich im Regen. Erneut klingelte ich, erneut klopfte ich. War ihm was passiert? Sein Auto war auch noch in der Einfahrt. Grade als ich gehen wollte, öffnete er die Tür.

Er war wohl mehr als empört mich zusehen. Die Frage ob ich ihm was sagen sollte brannte mir an der Zunge. Er sagte aber auch nichts, schaute mich nur an. Ich erkannte die Röte welches seine Augen umfangen hatten, wie aufgewühlt er war, doch was passiert war, war passiert. Er wollte sich scheiden, ohne mich zu Wort kommen zu lassen.

„Ich möchte nur kurz paar Sachen holen"

Somit berat ich das Haus, unser Familien Haus. Es war nicht wieder zu erkennen. Überall Glasscheiben, kaputte Bilderrahmen, Spiegeln, Gläser, Teller und weitere.

Aziz war mir nach drinnen gefolgt und schaute mich ratlos an, ich achtete nicht auf ihn und fing an es sauber zu machen.

„Hör auf"

Die Kälte war noch immer deutlich aus seiner Stimme zuhören. Ich hielt inne, schaute zu ihm hoch und verlor mich wie immer in seinen Augen.
Wie vor Monaten, wie an diesem einen Tag, da wo unsere Liebe angefangen hatte. Diese Distanz herrschte auch jetzt.

Ich stand nur auf und begab mich ins Schlafzimmer, dort packte ich in mein Koffer meine Sachen zusammen. Aziz hinderte mich nicht, schaute nur zu. Als ich den Reißverschluss schloss, fiel eine Träne hinunter. Aber ohne acht ging ich an ihm vorbei nach unten.

Grade als ich die Haustür öffnen wollte, sprach er auf mich ein.

„Es tut mir leid Aleyna"

Wohl war die Distanz verflogen, aber auch die Klarheit seiner Stimme.

„Was tut dir leid Aziz?"

Ich war ihm nur mein Rückenzugedreht er sollte die Tränen die ich verlor nicht sehen.

„Das du mich aus dem Haus geschmissen hast? Oder doch ehr mich nicht zu Wort kommen lies? Was tut dir leid? Das du mich als ein Wertloses etwas sieht, während ich dich noch immer wie verrückt liebe? Während mich es plagt diese Distanz zu erleben? Während mein Herz sich nach dir sehnt, du mich kaltherzig aus deinem Leben wirfst? Tut es dir leid, mich geheiratet zu haben? Mir deinen Nachnamen zu geben? Aber, du hast recht, ich tu mir auch leid. Leid so dumm zu sein, dich noch immer so wie verrückt zu lieben. Verstand geht nicht vor dem Herz. Egal was du auch tuen solltest, ich könnte mein Herz nicht davon abhalten dich zu lieben"

Ich verließ das Haus, mit Tränen und Entschlossenheit alles hinter mir zurück zulassen...

A\N
22:00 Uhr
30.06.2020
01:10 Uhr
577 Wörter

𝐀𝐮𝐬 𝐙𝐰𝐚𝐧𝐠 𝐰𝐢𝐫𝐝 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞Where stories live. Discover now