Kapitel 5: Mein neues Rudel

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Langsam blinzelte ich mich wach. Ich lag immer noch auf dem Sofa bei Lucas. Ich sah wie er wie ein Tiger im Käfig schnell von links nach rechts lief.

Langsam versuchte ich mich aufzurichten. Aber ein stehender Schmerz durchfuhr meine Schulter. „Du bist wach!“, sagte Lucas erleichtert. „Bleib liegen! Du musst dich ausruhen“.
„Tut mir leid, dass ich zu euch gerannt bin. Ich wollte euch keinen Ärger machen. Immer hilfst du mir, und rettet mich. Jetzt schon das zweite Mal...“, sagte ich leise. „Nein, nein, schon gut. Es war schlau zu mir zu kommen sonst hätte der Puma dich umgebracht.“.

Mittlerweile saß ich, und bemerkte nun das eine Decke über mir lag. Ich hob kurz die Decke hoch und sagte schockiert: „Wo ist mein T-Shirt?“. „Es war zerrissen und voller Blut... Wir mussten dich ausziehen“, meinte er. Er hatte mich also im BH gesehen. Ich drückte die Decke fest an mich, und wurde rot. Lucas lachte: „Ich hab dir schon nichts weggeschaut“.

Ich knurrte ihn kurz an, und schämte mich noch mehr. „Hier“, sagte Liam und warf mir ein enges Leder Oberteil zu. „Das hat Amara mal hier gelassen“.

Aka die Zicke...

Das soll ich anziehen? Es ist nur ein Stück Leder. Viel zu ausgeschnitten und zu knapp. Aber es passt zu Amara. Voll der Nuttenstyle, dachte ich.

Die Jungs gingen, und ich zog es trotzdem an. Immernoch besser als im BH, versuchte ich mir einzureden. Ich stand auf, und schaute mich im Spiegel an. Es passte. Aber nicht zu mir.

Lucas kam rein. Er fraß mich förmlich mit seinem Blick auf. Ich verdeckte meinen Ausschnitt. „Jetzt glotz nicht so!“, motzte ich. Er lachte, und sagte: „Ich habe gute Nachrichten für dich. Du bist jetzt offiziell ein Rudel Mitglied in meinem Rudel! Die Mehrzahl war dafür. Auch wenn ein paar dagegen waren...“. „Wirklich? OMG. Ich kanns nicht glauben! Nie wieder fliehen! Yippie! Danke, danke, danke! Oh, ich könnte dich jetzt abknutschen, so froh bin ich“, sagte ich und feierte ab. Er zog verschmitzt eine Augenbraue hoch.

Ups. Was hab ich da gerade gesagt?!

„Äh... Also, ich meine ich könnte...aber ich will nicht und mache es nicht“, sagte ich panisch. Daraufhin lies er einen kurzen Lacher raus, und kam näher. „Weißt du Rose... Ich habe dir so viel gegeben und dir geholfen. Da solltest du mir etwas zurück geben. Du schuldet mir ganz schön viel.“ Ich ging rückwärts, bis ich gegen eine Wand stieß. Er stand genau vor mir, und stützte seinen Arm neben mich als ich ausweichen wollte.

Was will er von mir? Er war immerhin mein Alpha jetzt. Das heißt ich musste ihm gehorchen. Ich senkte meinen Kopf, da er mir etwas Angst machte. Seine Aura war so stark und gefährlich, aber auch so anziehend wie der stärkste Magnet aller Zeiten. Er nahm mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger, und drückte es hoch, sodass ich ihm genau in seine Nussbraunen Augen sah. Ich wurde nervös.

„Wenn du weißt was du haben willst, dann sag es mir“, sagte ich mit zittriger Stimme, und drückte leicht gegen seine Brust. Er bewegte sich aber keinen Millimeter. „Das werde ich“, flüsterte er in mein Ohr, und ließ mich dann frei und ging in die Küche.

Mein Herz raste wie wild, und ich war wahrscheinlich gerade so rot wie eine Tomate. Ich glitt langsam an der Wand hinunter, und versuchte meinen Puls unter Kontrolle zu bekommen. Warum reagiert mein Körper so extrem auf ihn? Und warum fühle ich mich so sehr zu ihm hingezogen?

Als ich mich beruhigt hatte stand ich auf, und lief auch ihn die Küche. „Du hattest vorher zu viel Blut verloren, also hab ich mein Blut gespendet. Wir haben die gleiche Blutgruppe. Komm mit. Ich zeig dir dein Zimmer“, meinte er und schaute mich dabei nicht an. Unfähig was zu sagen, lief ich ihm einfach hinterher. Also hatte er mir tatsächlich mit seinem Blut mein Leben gerettet. Schonwieder.

„Mein Zimmer?“, fragte ich. „Ja. Dein Zimmer. Du wirst hier bei mir und Liam, Sam und Jack wohnen. Ich kann nicht zulassen das eins meiner Rudel Mitglieder draußen im Wald wohnt“, sagte er und lief eine Treppe mit Glasgeländer hoch. Dann lief er bis zum Ende des Ganges, und blieb vor einer Tür stehen. „Das ist dein Zimmer. Dort sind bereits alle notwendigen Sachen drin. Aber falls du doch noch was brauchst sag es mir. Fühl dich hier wie zu Hause. Essen ist im Kühlschrank, wenn du Hunger hast. Ruh dich heute erstmal aus“, meinte er und ging dann in das Zimmer daneben.

Das ist wohl sein Zimmer... Ich betrat mein Zimmer, und staunte nicht schlecht. Ein riesiges Bett eine Kommode und ein Schminktisch mit allerlei Utensilien standen im Zimmer. In der Mitte lag ein großer grauer flauschiger Teppich. Und rechts waren noch 2 Türen. Ein riesiges Panorama Fenster gab einen tollen Blick auf den Wald. An den Wänden hingen 2 große Bilder. Auf dem ersten Bild war ein riesiger und wunderschöner Wald zu sehen, und auf dem zweiten war eine Wolfs Familie auf einem großen Felsen. Eine Mutter, der Vater, und 3 Wolfs Welpen. Irgendwie erinnerte mich das Bild an meine Familie. Bloß das ich nur einen großen Bruder hatte, der aber tot war. Er drang als Welpe mal in ein fremdes Gebiet ein, und kam nie mehr zurück. Ich schätze er wurde von ihnen getötet. Ich erinnerte mich nur schwach an ihn da ich noch so klein war, aber er hat früher immer auf mich aufgepasst und mit mir gespielt.

Ich verdrang die schmerzhaften Erinnerungen, und öffnete die zwei Türen rechts. Ein kleines Badezimmer und ein begehbarer Kleiderschrank, mit vielen Klamotten, Schuhen und Accessoires. Alles was man brauchte und mehr.

Dann ließ ich mich erschöpft auf das weiche Bett fallen. Meine Schulter begann bereits zu heilen, da die Schmerzen langsam nachliesen. Nicht sehr lange später schlief ich ein.

Wolves - Hüterin des Waldes (Band 1) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt