Kapitel 19: Der unerwartete Retter

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Nun war es endlich Wochenende, und ich wollte dringend raus! In den Wald! In die Natur! In die Sonne! Einfach weg von den sich häufenden Hausaufgaben!

Ich wachte früh auf und ging direkt in den Wald. Ich tobte mich etwas aus, rannte wie blöd durch die Gegend, und jagte ein paar Tiere. Dann legte ich mich mal wieder in die Sonne. Ich war ein echter Sonnengott!

Zufrieden rollte ich mich übers Gras, und lauschte den Vögeln. Plötzlich durchdrang aber ein Elektronisches summen die friedliche Ruhe. Ich riss meine Augen auf, und schaute mich um. Links, rechts, vorne, hinten. Nichts... Aber ich hörte es immer noch! Dann schaute ich hoch. Tatsächlich! Über mir schwebte eine kleine grün-schwarze Drohne. Und sie hatte eine Kamera! Die Kamera blinkte rot. Sie nahm auf. Aber warum sollte jemand mich aufnehmen wollen? Eins stand fest. Ich musste mich wohl oder übel wie ein normaler Wolf verhalten. Ugh...

Und ich konnte mich nicht verwandeln solange mich dieses Ding verfolgte. Als erstes versuchte ich dieses Ding abzuhängen. Also lief ich los und wurde immer schneller. Es wollte sich aber nicht abhängen lassen, und langsam fühlte ich mich echt gestalkt!

An einem relativ breiten Fluss trank ich etwas. Dabei sank die Drohne, um wahrscheinlich bessere Aufnahmen zu machen oder so. Jetzt war sie etwa einen Meter vor mir, und ich knurrte, und sprang leicht nach vorne. Als ich aber dabei fast im Wasser versunk, wich ich kurz winselnd zurück. Na super! Jetzt hat der Typ, oder wer auch immer, herausgefunden dass ich nicht schwimmen kann. Herzlichen Glückwunsch!

Ich schüttelte mich kurz da mein Fell etwas nass geworden war, und suchte mir wieder ein Sonnenplätzchen. Ich hatte nämlich schon einen Plan, wie ich das nervige Ding wegbekomme! Ich müsste es nur irgendwie in meine Reichweite bringen. Ich legte also meinen Kopf auf meine Pfoten, und tat so als würde ich schlafen. Nach ein paar Minuten hörte ich das die Drohne tiefer flog. Das ist mein Moment!

Ich sprang auf, und stürzte mich auf die Drohne. Leider striff ich sie aber nur kurz mit einer Pfote, und schon war sie wieder oben. Grrrrrr! Man regte mich dieses dumme gebrumme auf. Summmm. Summm. Summm! Argh!!!

Ich knurrte es von unten an, und sprang vergeblich ein paar Mal hoch, und drehte mich wild im Kreis. Derjenige, der die Fernbedienung in der Hand hielt muss jetzt wohl den Spaß seines Lebens haben! Dann viel mir etwas ein. Warum bin ich da nicht schon früher drauf gekommen!

Ich konzentrierte mich und verband meine Kraft mit der des Waldes. Innerhalb weniger Sekunden hatte ich den Übeltäter! Er war circa 100 Meter von mir entfernt. Innerlich grinste ich fies. Ha! Da hat er sich den falschen Wolf ausgesucht!

Ich rannte los, und die Drohne verfolgte mich immernoch. Er schien jetzt wohl bemerkt zu haben, dass ich mich auf ihn zu bewegte, nämlich er bewegte sich von mir weg. Endlich sah ich ihn vor mir! Und er sah mich auch. Der kriegt jetzt ordentlich was auf die Mütze!

Ich wisierte ihn an, und war bereit ihm solche Angst zu machen, dass er sich niemals wieder in den Wald traut. Er rannte auf sein Auto zu, dass auf einem der Wanderwege geparkt war. Der Mann sah aus wie Mitte 20, und rannte auch ziemlich schnell. Er erreichte sein Auto, und stieg panisch ein. Jetzt hatte ich auch sein Auto erreicht, und stellte mich zähnefletschend davor. Er sah mich 1 Sekunde panisch an, und begann in seiner Hosentasche nach seinem Autoschlüssel zu kramen. Aber er fand ihn nicht, und schaute panisch nach draußen. Sein Schlüssel lag etwa einen Meter neben mir. Er ist ihm wohl aus der Tasche gefallen.

Ich umrundete langsam sein Auto, und sah das er die Fernbedienung der Drohne wieder nahm. Ich hörte das bekannte Summen wieder. Sie schwebte über dem Auto. Ich nutzte sofort die Chance, und sprang auf die Motorhaube und dann aufs Dach des Autos. Er hatte sowas nicht erwartet, und ich schnappte mir die Drohne. Dann sprang ich wieder runter, und stand vor dem Auto, sodass er den perfekten Ausblick hatte. Ich fing an als erstes die Kamera abzureißen und zu zermalmen. Dann zerkaute ich das Metal der Drohne, sodass es sich verbog. Als ich mit dem Ding fertig war, sprang ich nochmals knurrend auf die Motorhaube, und blickte ihm ganz genau in die Augen. Er sah gar nicht so schlecht aus!

Aber plötzlich ertönte ein lauter Schuss, der genau neben mir auf der Motorhaube abprallte. Ich zuckte vor Schreck zusammen, und sah ich die Richtung woher er kam. Wer schießt hier bitte im Wald rum?

Ich sah 2 Jäger mit 4 Hunden, die wütend bellten und nur darauf warteten mich in Einzelteile zu zerreißen. Scheiße!

Ich sprang schnell von dem Auto runter und versteckte mich vor der Autotür des Fahrers, der mich ebenso überrascht anschaute. Ich sah wie die Jäger näher kamen, und einer ließ 2 Hunde von der Leine. Abzuhauen würde jetzt echt 0 bringen, weil sobald ich den Schutz des Autos verlassen würde, würden sie erneut losballern und die Hunde würden mich ewig jagen. Also wartete ich bis die Hunde kamen. Mit Hunden zu kämpfen war auch deutlich mehr mein Ding als mit Werwölfen! Naja. Kämpfen würde ich nicht gerade sagen. Seht her und staunt!
Als die Hunde das Auto umrundeten, und mich wütend anbellten, knurrte ich sie einmal mit meinem gefährlichsten Knurren an, und ließ meine Augen noch heller leuchten als sie schon waren. Beide Rottweiler zogen sofort den Schwanz ein, und rannten winselnd zurück zu ihren Herrchen. Tja, was so eine Luna schon mit Hunden so anstellen kann!

Die Jäger wirkten verwirrt, aber kamen nun von beiden Seiten. Scheiße! Als sie mich sahen, sprang ich instinktiv übers Auto, und zerkratzte dabei den Lack.
Uh.... Sorry!

Die Jäger waren aber leider viel zu schnell wieder auf der anderen Seite, und zielten auf mich. Oh fuck! Ich lief langsam rückwärts, und sie standen links und rechts von mir. Hinter mir war das Auto, also hatte ich keinen Fluchtweg mehr. Warum passiert sowas immer mir?

Aber als die beiden Männer gerade ihr Gefehr entsicherten, platzte die Autotür neben mir auf, und der junge Mann stellte sich breit vor mich. Was ist den jetzt für ne Sicherung durchgebrannt?

Die Jäger senkten die Gewehre und schauten ihn ebenfalls verwirrt an. „Hören sie mal! Das geht jetzt eindeutig zu weit!“, fing er an. „Ich bin Ihnen ja dankbar mich zu retten, aber sie haben keinen Grund dieses majestätische und wunderschöne Wesen abzuschießen! Jedes Tier hat einen Lebenswillen und will nicht einfach mal so umgebracht werden! Ach übrigens ich heiße John“, sagte er.

Wow. Damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Aber ich war froh. Immerhin rettet er mir gerade das Leben.

„Das ist das aber gerade ganz schön riskant einem Wolf der sie umbringen wollte den Rücken zuzukehren“, meinte ein Jäger. „Das ist mir jetzt gerade egal. Aber ich weiß das Wölfe sehr schlaue Kreaturen sind, und deshalb glaube ich das diese Wölfin gerade kapiert was ich mache“, sagte er nur. „Und jetzt ziehen sie Leine! Und lassen sie sich ja nie wieder blicken!“, schrie er und die Jäger gingen wirklich.

Als sie weg waren, drehte er sich zu mir um. Ich sah zwar noch leichte Zweifel in seinen Augen, aber das störte mich nicht. Dieser John war gerade immerhin ziemlich mutig gewesen!

Ich richtete mich wieder aus meiner ängstlichen Position auf, und schaute ihn mit meinen wasserblauen Augen an. Er kniete sich hin, sodass wir auf Augenhöhe waren. Dann kam ich näher, und drückte mit meinem Kopf gegen sein Knie als Dankbarkeit. Er fasste sanft meinen Kopf an, und streichelte mich sanft. „Hätte nicht gedacht dass du so anhänglich bist“, lachte er. Ich jaulte ihn kurz zustimmend an. Dann ging ich auf Abstand, und lief mit einem letzten Blick nach hinten in den Wald und verschwand.

Soooo, dass war wieder ein längeres Kapitel und ich muss sagen.... Ich schreib die meisten Kapitel nachts 😂 ich weiß auch nicht warum, aber da bin ich am motiviertesten und hab die meisten Ideen!

Bei mir ist mittlerweile 02:08 Uhr aber ich schreib noch das nächste etwas weiter. In den letzten Tagen bin ich immer gegen 4 Uhr ins Bett gegangen. UPS! Bin ich hier die einzigste Nachtaktive? 😂

Danke für die vielen Reads! Das freut mich so mega ❤️😍

LG lariwolflove 🐺❤️

Wolves - Hüterin des Waldes (Band 1) Where stories live. Discover now