Kapitel 6: Aufregende Einkaufstour

4.2K 165 7
                                    

Bild: Rose' Augen wenn sie z.b. wütend wird (Wolfs Augen)

Ich wachte friedlich auf, und zog mir eine Jeans und ein T-Shirt an. Dann kämmte ich meine Haare und trug etwas Schminke auf. Mein Magen knurrte laut. Ich brauch jetzt dringend Fleisch!

Es war 10:54 Uhr
Zeit für Essen!

Ich ging runter, und öffnete den Kühlschrank. Lauch, Salat, Karotten, Yogurt, Käse, Milch, Würstchen, Eier...

Würstchen! Super! Eigentlich würde mir Hirsch oder Dachs besser schmecken. Aber das geht auch.

Ich schnappte mir die Packung und setzte mich an den Tresen um mir die Würstchen reinzustopfen. Gerade kam Lucas rein. „Hey, auch mal wach?", fragte er. Ich nickte mit meinem Würstchen im Mund. „Habt ihr hier nichts anderes als Würstchen?", fragte ich. „Hättest wohl lieber Frischfleisch, oder?", meinte er.

„Habt ihr das? Wo?", fragte ich gierig. „Haben wir nicht. Ich muss erst einkaufen gehen. Du kannst mit, wenn du willst", meinte er. „Zu Menschen? In einen Laden? Nein danke, ich war noch nie unter Menschen. Das ist nicht mein Ding. Ich war mein ganzes Leben lang im Wald, außer ein paar mal um Essen zu klauen", meinte ich und stopfte mir das letzte rein. „Ich finde du solltest dich den Menschen anpassen. Wenn du ihre Verhaltensweisen lernen würdest dann würdest du auch die zweite Welt kennenlernen. Es gibt hier auch gute Gerichte um satt zu werden."

„Ist das ein Befehl oder eine Bitte?", fragte ich ihn. „Was würdest du tun wenn es ein Befehl wäre?"
„Hätte ich dann eine Wahl? Wohl nicht. Also würde ich auf dich hören", antwortete ich. „Na dann. Es ist ein Befehl. Ich möchte das du ab nächste Woche mit mir in die Schule gehst um die Menschen kennenzulernen. Ich werde dir helfen. Ich und meine besten Kumpels. Wir gehen auch wie normale Menschen in die Schule", meinte er. „Ist das dein Ernst? Ich werde dort überfordert sein. Von dem was ich immer von weitem gesehen habe, ist das stressig und es gibt unfreundliche Leute die andere Mobben usw." „Ich weiß das klingt alles verrückt. Aber deshalb hast du ja mich. Vertrau deinem Alpha, okay?", fragte er. „Na gut. Aber Wehe es geht etwas schief! Dann bist du Schuld klar?", meinte ich. „Einverstanden", gab er lächelnd zurück.

„Dann lass uns dir Steaks besorgen, mein Wölfchen!", sagte er. Hat er mich gerade ernsthaft "Wölfchen" genannt?! „Hey! Nenn mich nie wieder so! Ich bin kein Welpe mehr, klar?" „So klar wie Kloßbrühe, Wölfchen", meinte er. Ich knurrte ihn an und meine Augen leuchteten kurz auf. Er funkelte mich ebenfalls an.

Dann gingen wir. „Wir fahren mit dem Auto. Kennst du das?", fragte er. „Nur vom sehen. Gefahren bin ich noch nie in so einem Ding." „Verstehe, dann mal los".

Er machte die Autotür auf, und ich setzte mich auf den Sitz. Dann schlug er die Tür zu, und von dem lauten Geräusch zuckte ich kurz zusammen. Dann setzte er sich neben mich vor das Runde Teil. „Was ist das?", fragte ich. „Ein Lenkrad. Damit fährt das Auto in die Richtung in die ich will."
„Okay."
Er schaute mich an, und dann beugte er sich über mich. „Was wird das?", fragte ich. „Du musst dich anschnallen", sagte er und zog einen schwarzen Gurt über mich und befestigte ihn mit einem klicken. Dann startete er den Motor und fuhr los. „Wow! Wie cool. Man muss sich überhaupt nicht anstrengen um schnell voran zu kommen!", staunte ich. „Ich hab echt noch niemand gesehen, der so fasziniert von einem Auto war", lachte er.

Nach 10 Minuten hielt er auf einem Parkplatz an. Ich schnallt mich selber ab, und drückte gegen die Tür. Lucas war mittlerweile schon ausgestiegen. Ich klopfte gegen die Tür, aber sie ging nicht auf. Lucas umrundete einmal das Auto, sodass er vor meinem Fenster stand. Dann deutete er auf den Hebel im Auto. Ich zog an ihm und die Tür öffnete sich. Dann stieg ich auch aus, und wir gingen in den Laden. Lucas nahm sich wie alle anderen so einen eisernen Wagen, und schob ihn vor sich her.

Ich starrte den Wagen an. „Was ist den jetzt schon wieder?", fragte er. „Ich hab mich immer gefragt wo die den herbekommen. Die Kinder fahren damit", sagte ich. Dann sprang ich mit einem hopps in den Einkaufswagen, und setzte mich rein. Lucas verdrehte die Augen. „Das machen nur kleine Kinder, Rose", sagte er. „Naund! Das sieht lustig aus."
Lucas seufzte laut, und dann schob er den Wagen in den Laden.

Ich grinste siegvoll, und genoss es geschoben zu werden. Im Laden waren echt viele Menschen. Sie machten mich nervös, und ich fühlte mich nicht wohl. Als ein paar Leute mich irgendwie irritiert im Wagen ansahen, knurrte ich leise. „Beruhig dich. Die greifen dich nicht an", sagte Lucas. Er hatte recht. Er war da, und ich vertraute ihm. „So jetzt musst du aber raus. Wir brauchen Platz für die Sachen", sagte er und ich kletterte raus. Dann legte er ein paar Sachen aus Regalen in den Wagen.

Ich nahm eine bunte Packung aus einem Regal. Haribo Sauer, stand drauf. Ich riss sie auf, und nahm ein paar in den Mund. „Was machst du da! Du kannst die Sachen nicht einfach im Laden aufmachen und essen", warnte er und stellte sie zurück. Nach ein paar Sekunden verzog ich mein Gesicht. Die waren extrem Sauer! Aber lecker. Lucas seufzte wieder, und schüttelte lachend den Kopf.

Als er weiter lief, witterte ich den göttlichen Geruch von Fleisch. Ich schnupperte gierig in der Luft herum. „Na, du riechst es wohl auch. Da vorne ist die Fleischtheke. Aber wehe du frisst etwas davon!", warnte er. Ich schaute ihn genervt an. Ich schleckte mir über die Lippen als ich das sauber angestappelte Fleisch sah. Mhmmm...

Lucas zog mich hinterher, und fragte dann: „Welches willst du?". Ich schaute mehrere Sachen an, aber eins roch besonders gut. „Dass da!".

Er nahm ein paar von den extra großen Rindersteaks. Dann gingen wir zur Kasse. Viele Menschen stellten sich in einem engen Gang hintereinander. Ich packte Lucas am Arm. „Stopp. Ich kann das nicht. Ich war Menschen noch nie so nah", sagte ich. Jedenfalls nicht freundlich so nahe, dachte ich während ich gleichzeitig an das Mädchen mit der Mutter dachte. Aber das waren ja auch nur 2 Menschen.

Lucas sagte nur: „Du musst dich daran gewöhnen. Bleib einfach ruhig, und beachte sie nicht". Er zog mich hinterher, und ich krallte mich an seinen Arm. 5 vor uns, und von hinten steuerten 2 auf uns zu. Ich versuchte ruhig zu bleiben, aber es war schwer. Ein großer Mann mittleren Alters stand hinter uns, und rückte mir persönlich auf die Pelle.

Ich schaute ihn misstrauisch an, und checkte ihn von oben bis unten ab. Mittlerweile schaute er mich auch schon komisch an. Plötzlich zog mich Lucas vor den Einkaufswagen, sodass ich zwischen ihm und dem Wagen gefangen war. Ich spürte seinen warmen Atem an meinem Hals und seinen Körper genau hinter mir. „Ich höre deinen wilden Herzschlag, Rose. Beruhige dich. Das ist ein Befehl!", flüsterte er mir ins Ohr.

So nah bei ihm zu sein macht es auch nicht gerade besser. Aber ich entspannte mich deutlich mehr als zuvor. Mein Herzschlag wurde von Anspannung auf Nervosität und Zufriedenheit umgestellt.

Lucas schien es zu bemerken, und ich konnte förmlich sein grinsen fühlen. Wir blieben so, bis Lucas bezahlt hatte, und wir draußen waren. Dann ließ er mich "frei". Ich atmete tief durch, und war froh wieder draußen zu sein.

„Siehst du! War doch gar nicht so schlimm. Du hast nicht geknurrt. Braves Wölfchen!", sagte er und tätschelte meinen Kopf. „Für dich vielleicht! Und hör auf mich wie ein Hund zu behandeln", forderte ich.
„1. Du gibst mir keine Befehle. 2. Du bist doch mein kleines Hündchen", neckte er mich. Auf der Autofahrt versuchte ich mich schmollend zu stellen, aber ich musste andauernd an seine Nähe und seinen wohltuenden Geruch von vorher denken.

Wolves - Hüterin des Waldes (Band 1) Where stories live. Discover now