Das verbotene Jutsu

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Kakashi traute seinen Ohren kaum. Wofür brauchte Atana Bücher über das menschliche Gehirn? Wollte er plötzlich doch ein Medinin werden, so wie ganz zu Beginn seiner Ninja-Karriere?

»Pass auf, ich zeige dir warum.« merkte Atana kurz an und zog den Weißhaarigen Jonin dann mit sich in das Schlafzimmer, in welchem sie heute Nacht zusammen geschlafen hatten. Kakashi sah auf den Schreibtisch neben dem Bett und begutachtete zwei Stifte, eine tüchtig beschriebene Schriftrolle und ein Siegel, welches ebenfalls auf der Schriftrolle stand. Atana setzte sich auf den Stuhl, hob den weißen Stift in die Höhe und befahl Kakashi:
»Benutze dein Sharingan und sag mir, was du siehst.«
Kakashi öffnete sein linkes Auge und sah, dass der Stift versiegelt war. Es war eines der Versiegelungsjutsus, die für die Versiegelung verbotener Jutsus benutzt werden. Genau das erklärte er Atana auch, der mit jedem weiteren Wort noch neugieriger wurde. Er wusste genau, dass er etwas interessantes entdeckt hatte.

»Das ist fast so, wie ich es mir gedacht habe. Im Stift ist ein Jutsu, was Erinnerungen löscht.« erklärte Atana und zeigte Kakashi die Aufzeichnungen. Der Jonin las die vielen Fakten und Beobachtungen auf der Schriftrolle und war beeindruckt. Er sagte anerkennend:
»Und das alles hast du tatsächlich innerhalb von einer halben Stunde herausgefunden. Ziemlich cool.«
»Oh ja, aber noch cooler wäre es, wenn wir das Siegel brechen könnten.« murmelte Atana nachdenklich. Kakashi blickte ihn sehr misstrauisch an.
»Das ist nicht umsonst versiegelt! Darin befindet sich ein verbotenes Jutsu, Atana. Außerdem ist es stark versiegelt, da müssten Profis dran.«
»Und was, wenn ich das Jutsu selbst erlerne, ohne es je analysiert zu haben? Das wäre doch nicht verboten, oder?« fragte Atana neugierig. Kakashi wusste sich nicht zu helfen, im Gegenteil. Er überlegte selbst ziemlich lange darüber, ob das Erlernen eines verbotenen Jutsus aus dem Nichts verboten war. Schließlich antwortete er genervt:
»Es ist verboten, weil es gefährlich ist und wird nur für die Prüfungen benutzt. In den falschen Händen konnte das verheerende Folgen haben.«

»Gut.« sagte Atana und zuckte mit den Schultern. »Ich werde es mir trotzdem beibringen. Und denk an meine Worte: Niemand wird mich davon abhalten können. Nichtmal du.«
Kakashi war schockiert. Das klang verdächtig nach dem Nukenin in ihm, und das gefiel ihm überhaupt nicht. Er erklärte Atana mit Nachdruck:
»Du weißt, dass ich ein Shinobi und somit ein Gesetzesvertreter bin und verbotene Jutsus schützen muss. Wenn ich dich bei deinem Vorhaben erwische werde ich dich ausliefern, Atana.«
»Und damit riskieren, dass ich das Dorf wieder verlasse? Willst du das wirklich?« fragte Atana scheinheilig und faltete die Hände in seinem Schoß. Kakashi kroch ein Gefühl durch den Körper, ein schlechtes Gefühl. War es etwa Angst? Fürchtete er sich davor, dass Atana Konoha wirklich hinterging und ein verbotenes Jutsu erlernte? Wie konnte der Jüngere es wagen ihn auf diese Art zu erpressen? Plötzlich lachte Atana, reichte Kakashi den weißen Stift und sagte:
»Das war nur ein Witz. Hier, nimm ihn mit. Ich habe kein Interesse mehr daran. Das Buch über das Gehirn brauche ich für die Akademie. Dort unterrichte ich doch auch, nächste Woche.«

Erleichtert nahm Kakashi den Stift und verstaute ihn in seiner Hosentasche. Atana war wirklich verdammt gut im Lügen. Wenn er bloß wüsste, dass Atana den Stift nur nicht mehr brauchte, da er bereits alle Informationen über ihn gesammelt hatte, hätte er vielleicht anders gehandelt. Natürlich hatte Atana nicht das Interesse an dem Jutsu verloren, im Gegenteil. Mittlerweile wollte er um so stärker erfahren, was es war. Er entschied sich dazu, die Meisterin Hokage zu informieren, wenn er in der Analyse keine Fortschritte mehr machte. Aber vorerst wollte Atana das Jutsu, welches im Stift verborgen war, beherrschen. Und dafür brauchte er mehr Wissen über das Menschliche Gehirn, denn dort waren Körper und Geist verknüpft, dort vereinten sich Ying und Yang. Atana musste genau wissen wie und wo Erinnerungen gespeichert wurden. Glücklicherweise brachte Kakashi ihm noch am selben Tag das Buch und er konnte direkt mit seinen Forschungen beginnen. Schließlich hatte er genau vier Tage Zeit dafür, bevor er arbeiten musste.

Blindfight - Ein Ninja kehrt zurück || Naruto FFWhere stories live. Discover now