𝟑𝟏. 𝐘𝐨𝐮 𝐠𝐨𝐭 𝐦𝐞 𝐠𝐮𝐬𝐡𝐢𝐧𝐠 𝐚𝐥𝐥 𝐨𝐯𝐞𝐫 𝐭𝐡𝐞 𝐩𝐥𝐚𝐜𝐞

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Kapitel Einunddreißig
(Trigger Warning am Ende des Kapitels)

- Fin -
Fin steht vor dem Aufenthaltsraum von Alex und seinen Freunden. Alex hat ihm vor ca. 15 Minuten eine Nachricht geschrieben - seinen Standort - und ihn gefragt, ob er denn kommen möchte. Jetzt steht er vor der Tür, öffnet sie und geht 'rein und erschrickt ein wenig, als er vier Jungen und Ayten, aber nicht Alex, sieht.

Alle Blicke liegen auf ihm und er verknotet nervös seine Hände, er hasst das Gewicht der Blicke, die ungewollte Aufmerksamkeit und die Neugier, die auf ihm liegt.

"Hey Fin!",ruft Ayten und lächelt ihn an. Fin fühlt sich ein bisschen sicherer, immerhin ist sie da. Sie kennt ihn und hat ihn wiedererkannt.

"Hallo Ayten",sagt er und lächelt schüchtern, hört von dem einen Jungen etwas wie "Wer ist das?"

Dann fällt Fins Blick auf Luis, der ihn auch mustert und anscheinend ebenfalls wiedererkennt. Die Nervosität in Fin steigt. Hat er sich vielleicht mit dem Raum geirrt, sich irgendwie verlaufen? Die Unruhe krabbelt seinen Körper hoch, hinterlässt unangenehme Stellen und er fasst sich mit dem einen Arm an den anderen, als könnte er es stoppen.

"Ist Alex hier?",fragt Fin und versucht niemanden in die Augen, sondern an die Wand hinter den Jugendlichen, zu sehen.

"Wie du siehst, nein",sagt der eine Junge. Er hat einen Arm um einen anderen Jungen geschlungen und kaut auf einer Zigarette herum. Es ist nicht Luis.

"Okay, dann, entschuldigt. Dann suche ich woanders."

Er dreht um und will gehen, doch die Stimme Luis' stoppt ihn.
"Warte, Fin, setz' dich doch ruhig zu uns",sagt er und sieht freundlich aus.

Fin ist perplex, überlegt kurz, ob es ernstgemeint oder nur ein Spaß war.
"Komm', du bist doch auch ein Freund von Alex",fügt Luis hinzu und beugt sich vor.

"Ja, seine Freunde sind auch unsere Freunde",sagt Ayten und lächelt aufmunternd. Fin nickt sich innerlich selbst zu, atmet tief ein und setzt sich an das eine Ende des Sofas, auf dem noch der Junge mit der Zigarette und der, um dessen der Arm von ihm geschlungen ist, sitzen.

Er ist ein bisschen nervös, versucht aber, jetzt einfach mal keine Angst zu haben. Es sind Freunde von Alex. Was kann schon schief gehen?

-Alex-
Ich gehe gerade aus den Schultoiletten raus und biege um die nächste Ecke, als ich Fin schreiben möchte, dass ich gleich da bin und er einfach kurz warten soll, aber er steht nicht vor dem Aufenthaltsraum, obwohl ich es eigentlich erwartet hatte. Ist er schon gegangen? Musste er zu lang warten und hat sich gelangweilt? Doch dann höre ich Stimmen von innen und schaue durch das transparente Fenster. Tatsächlich. Er ist da drin.

Ich verziehe kurz verblüfft mein Gesicht, dann gehe ich 'rein und sehe, wie Fin neben meinen besten Freunden sitzt. Zwar mit sicherem Abstand, aber trotzdem. Sie unterhalten sich lautstark mit ihm.

"Warte, bist du der Typ, der die Flyer für uns gemacht hat?",fragt Tikei, der neben Fin sitzt und mich noch nicht bemerkt hat.
Fin bejaht seine Frage, dann räuspere ich mich und alle Augen liegen auf mir.

"Hey",sage ich, sehe zu Fin und lächele ihn an, vor meinen Freunden, und er lächelt ehrlich zurück. Ich setze mich sofort neben ihn, Tikei muss dabei ein wenig rutschen und ich lege meinen Arm um Fin.

"Hey, tut mir leid, dass ich nicht da war. Ich war noch auf Toilette und wollte mich eigentlich melden, aber hab's irgendwie verdrängt, sorry."

Er lächelt mich an und sagt mir, dass es nicht schlimm sei. Sonst ist alles still. Die anderen beobachten uns ganz ruhig, als wären wir im Theater und Fin und ich die Hauptrollen.

𝐈𝐌𝐌𝐔𝐍𝐈𝐓𝐘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt