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Jimin PoV

Wieder waren Monate vergangen, zwei Jahre besaß ich dieses Zeichen nun und mein Lust auf's Leben, verabschiedete sich täglich immer mehr. Mir war so gut wie alles egal, Schule, Hobby's, Freunde. Mein Zimmer verließ ich ungern, ich lernte nicht mehr und eventuell schwäntzte ich sugar ab und zu mal, aber das nicht häufig - ich wollte nicht auch noch eine Enttäuschung für meine Eltern sein.
So ziemlich die meiste Zeit in diesen zwei Jahren, verbrachte ich auf meinem Bett, schlief, kuschelte mit Holly, ging mit ihm raus oder besuchte Mrs. Lee an ihrem Grab - redete mit ihr und fühlte mich einfach mal frei - selten schaffte ich es sogar mich aufzuraffen und zu tanzen, auch dabei fühlte ich mich frei, konnte meine Sorgen mal vergessen und für kurze Zeit, diese Schwerelosigkeit genießen. Tanzen war meine Leidenschaft - schon immer - und auch jetzt half es mir, jedoch fühlte ich mich zu taub um mich zu bewegen.
Mit meinen Freunden traf ich mich so gut wie garnicht mehr - außer Jungkook in der Schule, wo er mich immer besorgt musterte - und bei Tae, Hobi und Namjoon hatte ich mich auch lange nicht mehr gemeldet - generell war ich kaum am Handy, beschäftigen könnte man sich in dieser Situation schon lange nicht mehr.

Gerade befand ich mich erstaunlicherweise nicht in meinem Bett, sondern draußen, in einem Park mit Holly. In Gedanken versunken merkte ich garnicht wohin unser Weg führte, doch als ich wieder auf den kleinen braunen Fellknäuel vor mir schaute, achtete ich auch auf die Umgebung - wir waren am Friedhof. "Holly, warte ! Komm her kleiner!", rief ich den frei kazfenden Hund zu mir ran und er gehorchte sofort, kam zu mir und setzte sich neben mich. Ich hatte mich mittlerweile gebückt, streichelte Holly kurz über den kleinen Kopf und machte micb dann daran ein paar Blumen zu pflücken, ehe ich wieder auf stand und Holly mit meiner Körperhaltung - wir brauchten keine Worte um uns zu verstehen - weiß machte mir zu folgen, um dann zu einem ganz bestimmten Grab zu gehen.

Als ich den schönen Grabstein erblickte, lächelte ich leicht und ging weiter darauf zu. Holly war schon vor gelaufen und hatte sich zwischen den Grabsteinen der Lee's zusammen gerollt hingelegt - er wusste genau, dass dort seine alte Besitzerin ruhte.
Ich kniete mich hin und legte die Blume vor das Grab, dann setzte ich mich im schneidersitz davor.

"Hallo Mrs. und Mr. Lee. Wie geht es Ihnen? Mir geht es eigentlich so wie immer", ich wusste natürlich, dass ich keine Antworten auf meine Fragen bekommen würde, jedoch redete ich einfach immer weiter, erzählte alles was mir gerade einfiel, redete mir alles von der Seele, denn es fühlte sich an, als würden zwei unsichtbare Engel hier sitzen und mir genaustens und interessiert zuhören - als würden die Geister der Lees, in Form von eben dieser Engel,  extra aus dem Jenseits wieder auf die Erde gekommen sein, nur um mir für die Zeit, die ich dort verbrachte zuzuhören.

"Ich habe immernoch keine Ahnung wer mein Seelenverwandter ist und so langsam gebe ich die Hoffnung wirklich auf", wie als wäre es ein Zeichen, dass Mrs. Lee wirklich genau hörte was ich sagte, fielen mir ihre Worte aus dem Brief von ihr an mich wieder ein.

Lieber Jimin,

Wenn du diesen Brief hier bekommen hast, bin ich schon bei meinem Mann.

Ich wusste nicht ob ich dir diese Worte vor meinem Abschied sagen konnte, also schrieb ich sie für dich auf; Jimin, du bist ein unfassbar talentierter, netter, hübscher und Lebensfreudiger Junge. Deine Leidenschaft, das Tanzen, merkt man dir an; wenn man dich einmal tanzen gesehen hat, will man garnicht mehr aufhören diese Leidenschaft vor Augen zu sehen. Du steckst dein ganzes Gefühl, deine ganze Euphorie in deine Bewegungen und verschmilzt mit der Musik. Das sehen zu dürfen macht einen wirklich glücklich, denn nicht nur, dass deine Bewegungen so schön sind, man mekr Rauch, dass es dir einen heiden Spaß macht und du dich dabei wohlfühlst. Und das ist der punkt; verliere niemals, wirklich niemals, deine Freude am leben, deine Freude am tanzen und ganz wichtig verlieren niemals, dein Lächeln! Es ist wunderschön. Glaube an dich. Du bist stark, verlieren niemals die Hoffnung, denn die stirbt zuletzt. Du wirst ihn irgendwann kennen lernen und ihr werdet euch bestimmt super verstehen. Hab nur Geduld, ich weiß, dass ist schwer, aber bitte versuche es. Lass den Glanz aus deinen Augen nicht verschwinden.

Ich werde von oben auf dich acht geben

In Liebe Mrs. Lee

'Verliere niemals die Hoffnung' hatte sie geschrieben. ', denn die stirbt zuletzt'.

"Die Hoffnung stirbt zuletzt", murmelte ich. "Ich werde ihn irgendwann treffen". Wieder hatte der Besuch am Grab der nun verstorbenen Dame, meinen letzten Funken Hoffnung heller brennen lassen. Auch wenn sie nicht mehr lebte, half sie mir immernoch nicht komplett in mir zusammenzusacken und den Blick weiterhin geradeaus gerichtet zu halten, hoffend den Jungen, den ich, ohne ihn zu kennen, schon in mein Herz geschlossen hatte, irgendwann kennen zu lernen und ihn als meinen Seelenverwandten - vielleicht auch als Partner? - an meiner Seite zu wissen.

"Wissen Sie, ich hoffe wirklich, dass ich ihn irgendwann treffen werde. Ich will ihn kennen lernen, wir verstehen uns eigentlich ganz gut", zum Ende hin wurde ich leiser und Strich mit meinem Finger über meine Handinnenfläche. Lange musste ich nicht warten, da spürte ich, wie auch er über seine Handfläche Strich - es kribbelte leicht. Ich verzog meinen Mund zu einem leichten Lächeln. "Ja, wir verstehen uns ganz gut", gab ich wieder an. Ich blickte von meiner Hand wieder hoch auf den Grabstein, dann zu Holly. "Ich denke...wir gehen mal wieder nachhause. Es ist schon spät". Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche um die Uhrzeit zu überprüfen und ich lag nicht falsch; es war schon 17:33 Uhr. Ich packte mein Handy wieder weg und stand auf, klopfte mir mejne Hose etwas ab. Auch Holly stand auf, er verstand, dass wir nun wieder den Weg nachhause antreten würden. "Na dann, tschüss Mrs. und Mr. Lee. Wir werden Sie bald wieder besuchen kommen", damit wendete ich mich ab, bereit zu gehen. Ich drehte mich nochmal kurz um, da Holly noch nicht an meiner Seite war.

Wieder huschte ein lächeln über mein Gesicht. Der Anblick war aber auch zu süß. Holly stand neben Mrs. Lees Grabstein und rückte seinen kleinen Kopf gegen ihn um sich von der Dame zu verabschieden, dazu bellte er leise. Geduldig wartete ich bis der kleine sich endgültig für den Tag verabschiedet hatte und auf mich zu lief, bei mir angekommen bückte ich mich kurz und Strich ihm durch das Fell. Nach einem letzten Blick von ihm zum Grab, traten wir dann den weg nachhause an.
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~Soulmate~ | Yoonmin |Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon