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Jimin PoV

Mit meinem Koffer in der Hand stand ich nun auf dem Bahnhof und wurde fest von meiner Mutter umarmt. Es war mir etwas peinlich, weil Jin und Jungkook hinter uns standen und auf mich warteten. "Mum. Mum du erdrückst mich",brachte ich angestrengt hervor und daraufhin löste sie sich etwas. "Tut mir leid, aber ich werde jetzt niemanden mehr haben, der mich auf die Palme bringt oder mit mir Yoga macht", schniefte sie gespielt traurig. "Ich habe nie mit dir Yoga gemacht und dich so lange genervt bis du so gestresst warst, dass du wirklich Yoga brauchtest um dich zu entspannen", lachte ich etwas. "Genau das meine ja". Das gab mir den Rest und ich lachte laut los. Für andere mag es komisch aussehen, aber das war mir relativ egal. Jetzt zählte nur der Moment, den ich noch mit meiner Mutter hatte. Meine Eltern mochten zwar manchmal peinlich sein, aber sie waren trotzdem die besten und auch coolsten Eltern, die es gab. Sie haben sich immer gut um mich gesorgt und mich in so gut wie allem unterstützt.

Meine hochgezogenen Mundwinkel fielen langsam in sich zusammen und ich schloss meine Augen, schmiegte mich mehr in die Umarmung und sog noch einmal den vertrauten, Mütterlichen Geruch ein und genoss einfach ihre Nähe - von meinem Vater hatte ich mich schon verabschiedet. "Ich werde euch vermissen", flüsterte ich in die Halsbeuge meiner Mum, was sie mit einem Nicken erwiderte. "Wir dich auch. Wir dich auch", das letzte hauchte sie nur noch. 

Wir verharrten noch einige Minuten so bis ich mich vorsichtig löste. "Der Zug kommt gleich. Ich muss los", erklärte ich ruhig. Sie nickte und ich drückte sie und meinen Dad nochmal fest an mich, ehe ich zu Jin und Jungkook ging. Bei ihnen angekommen nahm ich Jungkook Holly's Leine aus der Hand, drehte mich ein letztes mal um und wank meinen Eltern nochmal, ehe ich mich mit meinen beiden Freunden auf den Weg zu unserem Gleis machte.

Holly hüpfte fröhlich vor uns her, während zwischen uns eine angenehme Stille herrschte. Es war gar nicht mal so viel los auf dem Bahnhof und wir waren pünktlich, also hatten wir genug Zeit um enspannt und ohne Hektik unser Gleis zu finden. 

"Wir müssen da lang", durchbrach Jin dann die Stille und zeigte in die Richtung einer Treppe, die zu einem Gleis führte. Jungkook und ich nickten und folgten ihm dann. Holly hatte nichts von dem Richtungswechsel mitbekommen und lief weiter geradeaus, weshalb er von dem plötzlich ruck von der Leine zurück gezogen wurde und er auf seinem Po landete. Verdattert schaute er sich um und sprang freudig auf als er mich wieder in seinem Blickfeld hatte. Dann lief er mit freudigen Sprüngen auf mich zu und schaute mich neugierig an. Der kleine Hund sorgte mit seinem äußerst verpeilten und süßem Verhalten dafür, dass ich etwas lachen musste und ich beugte mich runter zu ihm um ihn zu streicheln. 

"Hey kommt. Wir verpassen sonst den Zug nach Seoul und ich will Namjoon endlich mal umarmen können. Ihr könnt im Zug auch noch genug kuscheln. Die Fahrt ist lang genug", rief Seokjin mir und dem kleinen Fellknäul schmunzelnd zu. "Ja wir kommen schon". Ich stand auf und holte mit schnellen Schritten zu dem älteren und Kookie auf. Zusammen gingen wir dann die Treppen hoch und warteten auf den Zug, welcher nach ein paar Minuten auch schon da war. Wir suchten uns einen Vierer-Sitz und verstauten unsere großen Koffer. Die Leine von Holly band ich an der Armlehne von meinen beiden Sitzen fest, so dass er nicht weglaufen konnte - was er eh nicht machen würde, aber bevor sich irgendwelche Leute beschwerten - und dann zog ich mir meinen Hoodie über den Kopf, da ich noch ein T-Shirt drunter hatte und legte das Kleidungsstück auf den äußeren Sitz. Ich quetschte mich zum Fensterplatz durch und ließ mich auf diesen fallen. Einladend klopfte ich auf den Platz neben mir -mit meinem Pulli - und Holly sprang auf ihn und kuschelte sich sofort in den Stoff, welcher nach mir roch und ihm somit vetraut war, ein. 

"Und was wollen wir die Fahrt jetzt machen?", fragte Jungkook, der mir gegenüber saß. Jin zuckte mit den Schultern. "Schlafen", antwortete ich und schloss bedeutsam meine Augen. "Jaja, träum mal von deinem Seelenverwandten. Vielleicht kannst du ihn dir ja vorstellen", kicherte der jüngste. "Ob du es glaubst oder nicht, aber das habe ich schon ziemlich oft getan", sagte ich und schaute ihn mit einem geöffneten Auge an. "Ach ja? Und wie sieht er aus"? "Auf jeden Fall besser als du", meinte ich grinsend. Ich sah noch wie Jungkook beleidigt seine Arme verschränkte bevor ich mein Auge wieder schloss. Ich grinste und rief mir meine Vorstellung wieder vor mein Inneres Auge.

Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie kam meine Vorstellung von meinem Seelenverwandten einer Person, die ich schon mal gesehen hatte, aber nicht zuordnen konnte, ziemlich nahe. Vielleicht wusste mein Unterbewusstsein aber auch einfach wie er aussah und ich stellte mir meinen Seelenverwandten so vor, wie er in Wirklichkeit auch aussah. Immerhin musste ich ihm ja schon mindestens einmal begegnet sein. Ich musste lächeln als ich mir seine Gestalt wieder ins Gedächtnis rief. Ja in meiner Vorstellung sah er wirklich gut aus. Blasse Haut, wunderschön funkelnde, katzenartige Augen, rosige Lippen, schwarze Haare und eine zierliche Figur. Sein Puppenartiges Gesicht schien schon fast zu perfekt, als dass es wirklich existieren könnte. Keine Makel, einfach...perfekt. Ich spürte noch wie Holly es sich auf meinem Schoß gemütlich machte, dann driftete ich mit meinen Gedanken auch schon in einen ruhigen, traumhaften Schlaf. Wobei mein Traum mir nur den gestrigen Abend vor Augen führte.

Wie ich mich nach dem packen nochmal nach draußen begab und zum Friedhof ging um mich bei Mrs. Lee zu verabschieden - Holly war natürlich mit dabei. Wie ich meiner Mum das Versprechen, dass sie Mrs. Lee doch bitte ab und zu besuchen gehen solle abnahm, als ich wieder zuhause war. Und wie ich mit den gleichen Gedanken wie auch jetzt gerade, gestern in einen tiefen und Traumlosen Schlaf fiel.

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'Schon fast zu perfekt, als dass es wirklich existieren könnte'.

That's what he said

~Soulmate~ | Yoonmin |Where stories live. Discover now