Lange Nacht

4.7K 200 82
                                    

Hallo meine Lieben,

heute habe ich mal wieder zwei Kapitel für euch, weil dieses hier nicht sehr lang ist. ^^

Viel Spaß beim lesen. :)

-------------------------

Lange Nacht

Unter großem Durcheinander drängelten alle nach draußen auf den Bahnsteig. Eulen heulten, Katzen miauten und Nevilles Kröte quakte laut unter seinem Hut hervor. Auf dem kleinen Bahnsteig war es bitterkalt und in eisigen Böen prasselte der Regen nieder.

"Erstklässler hier her." rief eine vertraute Stimme und Harry und Draco wandten sich um und sahen den riesenhaften Umriss Hagrids am anderen Ende des Bahnsteigs, der die verängstigt aussehenden neuen Schüler zu sich winkte, um dann, wie es der Brauch war, mit ihnen über den See zu fahren
"Alles klar, ihr zwei?" rief Hagrid über die Köpfe der Menge hinweg, als Harry und Draco die drei Mädchen zu ihm brachten.
Sie winkten ihm zu, hatten jedoch keine Gelegenheit, mit ihm zu sprechen, weil die Menschenmasse sie in die andere Richtung schob. Draco und Harry folgten den anderen Schülern den Bahnsteig entlang und hinaus auf einen holprigen, schlammigen Fahrweg, wo mindestens hundert Kutschen auf sie warteten und Blaise und Theo bereits eine für sie gesichert hatten. Als sie eingestiegen waren und den Wagenschlag geschlossen hatten, setzte sich die Kutsche in Bewegung und reihte sich rumpelnd und schaukelnd in die Prozession ein. In der Kutsche roch es leicht nach Moder und Stroh.
Auch während der Fahrt, redeten sie kaum und Harry sehnte sich nach der warmen, vom Kerzenlicht durchfluteten Großen Halle.
Als die Kutsche auf ein reich verziertes, zweiflügliges Eisentor zuratterte, das zu beiden Seiten von steinernen Säulen mit geflügelten Ebern an der Spitze flankiert war, sah Harry zwei weitere riesige, vermummte Dementoren, die unter den Ebern Wache standen.
Harry spürte sofort wieder, wie die Kälte in seine Knochen kroch und rief erneut seinen Patronus, der sich friedlich auf Theos Schoß setzte und sanfte Wärme verbreitete.

"Wir sollten das mit der Verwandlung erst morgen mit Onkel Sev machen." brach plötzlich Draco die Stille.
"Ich will nach dem Essen nur noch ins Bett, für heute habe ich wirklich genug."

Dem stimmten die anderen nickend zu und jedem war die Begegnung mit dem Dementor noch ins Gesicht geschrieben.
Auf dem langen, ansteigenden Weg hoch zum Schloß wurde die Kutsche allmählich schneller. Harry steckte den Kopf aus dem kleinen Fenster und sah zu, wie die vielen Zinnen und Türme näher kamen. Hogwarts erstrahlte in seiner altbekannten Schönheit und schien nur auf die Schüler zu warten.

Endlich machte die Kutsche schaukelnd Halt und Harry und seine Freunde schlossen sich den Scharen der andern Schüler an, die zum Schloß hinaufgingen und durch das mächtige Portal in die geräumige, von flackernden Fackeln erleuchtete Eingangshalle strömten, von der aus eine herrliche marmorne Treppe in die oberen Stockwerke führte.

Vor dem Eingangsportal warteten bereits Professor McGonagall und Severus, die beide ziemlich wütend wirkten.
Harry löste sich etwas aus der Schülertraube und ging zu seinem Hauslehrer, dicht gefolgt von seinen Freunden.

"Geht es euch gut?" fragte sie der Professor mit seiner kühlen Maske, trotzdem konnte man deutlich die Sorge sehen.

"Ja, aber die Dementoren im Zug waren schrecklich. Vor allem die Erstklässler wirkten ziemlich mitgenommen." antwortete Harry.

"Großartig." schimpfte McGonagall los, die bereits auf die Erstklässler wartete.
"Ich verstehe nicht, was sich der Direktor dabei gedacht hat. Dementoren auf dem Schlossgelände und sogar im Zug."

"Ich bezweifle sehr stark, dass er überhaupt gedacht hat." stimmte Severus zu und sah dann wieder auf seine Schüler.
"Habt ihr etwas Schokolade gegessen?" wollte er von ihnen wissen.

Auswirkungen einer Entscheidung || Harry Potter FanFicWhere stories live. Discover now