Kapitel 11

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Rose will es vermeiden zu sehr mit dem Lehrer involviert zu werden. Zu sehr hat sie Angst Gefühle zu entwickeln, die nie erwidert werden würden. Es existiert die ewige Angst vor der Ablehnung.

Sie will sich keine falschen Hoffnungen machen auf etwas, das niemals sein kann.

Und trotzdem sitzt sie am Montag vor seinem Pult und die beiden reden wieder miteinander. Und Rose weiß, dass es ihr nicht gut tut, weiß, dass sich die Gespräche zu gut anfühlen. Mr. T schafft es jedes Mal mit seiner Ausstrahlung, dass sie sich immer wieder ein kleines bisschen mehr öffnet, aber andersherum scheint Rose das auch bei Mr. T zu schaffen.

Wieder reden sie über alles mögliche, aber nicht über die Spanischstunde, die eben erst stattgefunden hat.

Mr. T hat heute eine Thermoskanne dabei und trinkt Kaffee und Rose mustert die perfekten Lippen, die an dem Becher nippen und einen Schluck nehmen. Mr. T bemerkt ihren Blick und schaut sie fragend an.

„Willst du auch einen Schluck Kaffee?"

Ertappt schüttelt Rose den Kopf, muss sich schnell etwas ausdenken. In Momenten wie diesen, wenn ihr Herz kurz einen Sprung aussetzt, wird ihr klar wie gefährlich diese Gespräche sein können. Sie fangen immer harmlos an, aber es ist nur eine Frage der Zeit bis sie sich verhaspelt und der Lehrer von ihren versteckten Gefühlen erfährt. Trotz dieser Gefahr kann sie nicht anders, als nach jeder Spanischstunde an sein Pult zu gehen, sich zu setzen und mit ihm zu reden.

Sie beißt von ihrem Brot ab, um sich etwas Zeit zu schinden.

„Sie haben nie etwas zu essen dabei. Immer nur Kaffee. Sind Sie nie hungrig?"

Wieder beißt sie von ihrem Brot ab und Mr. T nickt.

„Ich habe nie wirklich Hunger und bin meistens zu faul mir was zu machen. Kaffee bringt mich durch den Tag."

Rose nickt.
„Ich werde was backen.", murmelt sie eher zu sich selbst.

„Backst du gerne?", fragt Mr. T nach und Rose verflucht sich dafür, dass sie manchmal laut denkt.

„Ist nur ein Hobby."
Rose Wangen werden rot. Genervt von sich selbst beißt sie wieder von ihrem Brot ab. In diesen Momenten hat sie bereits das Gefühl zu viel zu zeigen. Sie redet zwar gerne und offen mit Mr. T, aber zu oft teilt sie ihre Gedanken unbewusst und vor allem ungewollt mit. In diesen Momenten wird sie rot und die Schüchternheit setzt ein. Viel zu oft passiert das vor Mr. T und sie hat Angst, dass er etwas bemerken könnte, wie würde er wohl reagieren?

Sie hebt den Blick und schaut unsicher in das tiefe Blau ihres Lehrers, das sie wohl schon ein paar Momente länger mustert.

„Heute bist du mehr nachdenklich, als sonst. Ist alles okay bei dir? Stress zu Hause?"

Warum musste dieser Lehrer so verdammt nett sein und dabei auch noch so verdammt gut aussehen?

Für Rose liegt es auf der Hand, dass der Lehrer heute für diese Unsicherheiten verantwortlich ist. Doch seit sie immer wieder öfter spürt wie ihr Herz schneller schlägt, sobald sie ihn zufällig auf dem Schulhof sieht, wird auch ihre Unsicherheit größer und die Angst vor diesen Gefühlen auch.

Ich sollte diesem Mann ab diesem Punkt fern bleiben.
Aber sie weiß sich nicht zu helfen.

„Wenn Sie wollen... Backe ich gerne was für Sie."
Rose Stimme ist ruhig und monoton, das helle Grün verrät nichts über ihre Unsicherheit.

„Zum Kaffee wäre das natürlich super", lächelt Mr. T, „aber ich will nicht, dass du dir wegen mir solche Mühen machst."
Er kratzt sich kurz im Nacken. Das tiefe Blau sieht nachdenklich aus.

Mr T and Me (teacher x student) Where stories live. Discover now