Kapitel 20

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Nach der innigen Umarmung ist Rose wortlos gegangen und nun befindet sie sich im Auto. Nathan sitzt am Steuer und fährt und schaut einige Male zu Rose aus dem Augenwinkel.

„Herr T*** scheint mich ja nicht sonderlich zu mögen“, sagt er langsam und Rose Augenbrauen ziehen sich fragend in die Höhe. „Ist ja auch verständlich“, fügt er schneller an.

„Wie meinst du das?“

„Sei mir nicht böse, aber ich habe eben euer Gespräch etwas belauscht.“

Rose ist schockiert, erstarrt, der Schock hält aber nicht lange an und die Angst Nathan könne nun alles wissen übermannt sie. Hektisch fuchteln ihre Finger umeinander, während ihre Hände auf ihrem Schoß liegen.

Was mache ich jetzt?

„Du hast das falsch verstanden.“, versucht sie so gefasst wie möglich zu sagen, aber ihre Stimme gleicht einem Krächzen und sie räuspert sich nervös. Panik steigt in ihr langsam auf und breitet sich verdammt schnell aus.

„Das glaube ich nicht. Ich habe gehört wie er dich vor mir gewarnt hat. Sonst habe ich nicht viel gehört, aber da ist er lauter geworden.“

Rose schluckt.

„Wie viel hast du denn mitbekommen?“, fragt sie mit leicht heiserner Stimme, was ganz gelegen kommt, da sie so ihre Angst etwas überdecken kann.

„Er ist nur da lauter geworden. Der Rest war unverständliches Gemurmel und...“, Nathan hält inne und Rose verliert immer mehr ihre Ruhe, kriegt immer mehr Angst er könnte etwas wissen.

„Es tut mir wirklich leid, was bei dem Wettbewerbsfest passiert ist.“
Nathan hat einen konzentrierten Blick auf die Straße und seine Hände greifen fester um das Steuer, während er die Worte ausspricht.

„Weißt du, ich mag dich, du bist ein tolles Mädchen und da ist es einfach über mich gekommen. Ich schäme mich dafür, es tut mir wirklich leid.“

Er schaut sie nicht an, aber in diesem Moment fällt Rose ein Stein vom Herzen. Nathan hat nur den einen wütenden Satz von Mr. T gehört. 'Er hat sich auf dich geschmissen und dich begrapscht' . Sie seufzt erleichtert aus und lächelt schwach.

„Ich verzeihe dir. Ich weiß ja, dass du normalerweise nicht so bist.“

Nathan nickt nur gedankenverloren und schenkt ihr ein kurzes Lächeln.

„Ich hoffe Herr T*** belästigt dich deshalb jetzt nicht.“

„Nein, nein, alles gut.“, entgegnet sie ihm schnell und weiß, dass es in Zukunft anders laufen muss. Es reichen nur andere Gesprächsfetzen, die jemand mitbekommen muss und schon sind die beiden in ziemlichen Schwierigkeiten. Vor allem aber Mr. T und das macht Rose um einiges nervöser. Sie könnte der Grund dafür sein, dass er seinen Job verliert und als Belästiger abgestempelt wird. Eine Beziehung, die noch gar nicht richtig begonnen hat, hatte jetzt schon mehrere Momente alles zu zerstören. Wenn jemand sie erwischt geht die kleine Flamme auf in einer großen Explosion und lässt nur Schutt und Asche zurück. Unter den Brocken lag einst etwas, das erhalten wollte, aber nur zerstören konnte.

Rose beißt sich auf die Unterlippe.
Wir müssen besser aufpassen.

~°~

Sie gingen sich aus dem Weg. Rose hatte ihm schon in dem Gespräch, das Nathan belauscht hatte, gesagt, dass sie versucht es mehr wie Schülerin und Lehrer aussehen zu lassen, aber sie hatte Mr. T nichts über Nathan's Belauschen erzählt. Sie wollte ihn nicht beunruhigen oder verunsichern. Die Beziehung hatte sich sowieso einseitig angefühlt und vielleicht würde sie so auseinander gehen. Bevor es zu einem Feuer kommen kann, erlöscht das Flämmchen und vielleicht ist es gut so. Denn so kann auch keine Explosion folgen.

Mr T and Me (teacher x student) Where stories live. Discover now