12. Stilles Zusammentreffen

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„An der Flussbiegung können wir anlegen", sagte Xia. „Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Dorf."
„Und wo liegt deine Heimatstadt?", frage Po sich umschauend.
Die junge Pfauenhenne deutete weiter landeinwärts über die Berge. „Ein paar Hügel weiter weg. Doch es hat keinen Sinn dorthin zureisen. Sie wurde stark beschädigt und wäre für uns auch nicht sicher. Dort lauern überall Spione der Hunnen."
Nach einer Weile hielten sie das Schiff an. Xia sprang als Erste an Land und winkte den anderen zu.
„Folgt mir!"
Als sich niemand rührte, drehte sie sich um. „Worauf wartet ihr noch? Kommt schon!"
Po verließ das Schiff zuerst, dicht gefolgt von den anderen. Nur Shen bildete das Schlusslicht. Ohne Transportmittel waren sie gezwungen zu Fuß weiter zu gehen. In einer Reihe marschierten sie der Pfauenhenne hinterher, die sie durch die hohen Hügel führte. Der Schnee war nicht sehr hoch, doch der Pfad war nur schwer zu erkennen.
Nach über einer halben Stunde hielten sie an.
„Fußspuren!", rief Po ganz aus dem Häuschen und deutete in den tiefen Schnee. „Nicht sehr groß, aber auch nicht zu klein."
Auch Xia hatte die Fußabdrückte bemerkt und beugte sich interessiert runter. „Es muss von einer der Bergschafe stammen, die hier in dem kleinen Dorf leben."
„Das ist richtig."
Po wirbelte herum und schrie erschrocken auf, nachdem die kleine, unbekannte Stimme wie aus dem Nichts neben ihn erklungen war. Ein Schaf mit Holz auf dem Rücken sah sie neugierig an.
„Willkommen Fremde", grüßte es die Gruppe und tat so als habe er den Schrei des Pandas gar nicht gehört. „Wir freuen uns über jeden Besuch."
„Wir suchen nach deinem Dorf", sagte Xia.
Das Schaf hob die Augenbrauen. „Kennen wir uns? Mir ist als hätte ich dich schon mal gesehen."
„Ja, das ist wahr", stimmte Xia zu. „Vor vielen Tagen war ich in eurem Dorf. Aber jetzt bin ich zurück."
Das Schaf rieb sich das Kinn. „In der Tat, jetzt erinnere ich mich. Du bist vor langer Zeit gegangen. In diesem Fall folge mir. Ich kenne eine Abkürzung."
Damit ging die Gruppe durch die hügelige Landschaft. Nach einer Weile trafen sie auf mehr und mehr Schafe, die Holz auf ihrem Rücken transportierten. Schließlich führte sie der Weg einen Hügel hoch, wo mehrere kleine Häuser standen, bewohnt von einer Menge anderer Schafe. Als die Gruppe die ersten Häuser passierte, hielten einige Schafe an und beäugten die kleine Gruppe. Einige verneigten sich sogar. Es war kein Geheimnis für sie, dass der Pfau ein Lord sein musste, da er eine prachtvoll teure Robe trug. Doch vielleicht lag es auch daran, dass Xia für sie keine Unbekannte war. Shen schaute von einer Seite auf die andere. Es war ein relativ kleines Dorf, nicht sehr komfortabel. Kleine Holzhüten ohne viel Dekoration. Sein Blick wanderte wieder geradeaus. Xia steuerte ein bestimmtes Haus an, welches auf der obersten Spitze des Hügels in der Mitte des Dorfes thronte.
Ein weiteres Schaf, das vor dem Haus auf einer Bank saß, schien sie erkannt zu haben und verschwand kurz in dem Haus, kam aber kurz darauf wieder raus, dicht gefolgt von einem viel älteren Schaf.
Xia lief schneller. Bevor sie sie erreichte, legte sie die Flügel zusammen und sie verbeugten sich respektvoll voreinander.
„Friede sei mit dir", grüßte das ältere Schaf.
Xia nickte.
„Wie geht es ihm?", fragte sie. Sie hatte irgendwie Angst diese Frage zu stellen.
Po kam dich hinter ihr und bemerkte sofort, dass das Schaf nicht gerade glücklich dreinschaute. Es senkte sogar den Blick bevor es antwortete.
„Die ganze Zeit, während du weg warst, ist er nicht aufgewacht. Wir schafften es zwar ihm etwas zu trinken zu geben, aber das ist auch schon alles. Wir wissen nicht, was wir mehr für ihn tun können. Aber er lebt noch."
„Kann ich zu ihm?"
„Du kannst", sagte das Schaf und winkte zur Haustür. Doch noch bevor Xia eintreten konnte, fügte das Schaf noch schnell hinzu: „Aber sei gewarnt. Er zeigt keine Reaktion."
Xia nickte traurig. Ihre Augen wanderten zu Po und Shen. Auch Pos Augen waren auf Shen gerichtet, der nicht zu wissen schien, ob er ihr ins Haus folgen sollte oder nicht. Xia sagte nichts. Sie wandte den Blick ab und ging ins Haus. Shen seufzte, begleitet von einem Wink des Ärgers, wegen der flehentlich bettelnden Geste des Pandas. Und so kam es, dass der Pfau das fremde Haus betrat, ohne zu wissen, was ihn dort erwartete.
Po reckte den Hals, aber im Inneren des Hauses war es stockfinster. Er sah sich kurz um, dann schlich er auf Zehenspitzen langsam und vorsichtig über die Türschwelle. In dem trüben Licht sah er, wie die zwei Vögel vor einem kleinen Teil des Hauses standen, das separat mit einem Vorhang getrennt war. Xia schob den Stoff beiseite und sie betraten einen weiteren kleinen Raum, wo sich nur ein kleiner Tisch und ein Bett befanden. Das Fenster war mit Tüchern verhangen. Nur ein paar Kerzen spendeten Licht. Das Mädchen begab sich neben das Bett in dem ein junger erwachsener Pfau lag. Shen kam zuerst nicht näher und hielt gebührend Abstand. Doch er beobachtete alles. Der Kopf des jungen Pfaus war blau gefärbt, vielleicht mit ein paar grünen Federn. Der Rest seines Körpers schien grün-blau gemischt zu sein. Langsam näherte sich der Lord. Im unteren Halsbereich erkannte er einige weiße, silberne Strähnen, aber nicht so viele und nicht so klar wie bei seiner Mutter.
Xia beobachtete den weißen Pfau. Was ging dem Lord gerade nur durch den Kopf? Aber sie hielt es für das Beste zu schweigen. Nach einer Phase der Stille beugte sie sich runter zu ihrem schlafenden Bruder und berührte behutsam sein Gesicht.
„Sheng?", flüsterte sie. „Dein Vater ist hier."
Ein mahnendes Zischen des weißen Pfaus ließ sie erstarren. Sheng mittlerweile bewegte etwas die Schnabellippen, doch er wachte nicht auf. Shens Gesicht zeigte keine einzige Regung. Schließlich verzog er spöttisch den Schnabel.
„Er sieht mir gar nicht ähnlich."
„Aber..." Im letzten Moment zügelte das Mädchen ihren Ärger. „Er kommt mehr nach unseren Großeltern. Aber da ist noch etwas anderes..."
Sie schob die Decke etwas beiseite, sodass der Bereich des unteren Flügels ihres Bruders sichtbar wurde. Dann nahm sie einen Lappen zur Hand und rieb damit über die Federn. Nach einer Weile erhellte sich die Stelle bis sie vollständig weiß war. Jetzt war der Lord doch etwas überrascht. Xia legte den Lappen weg.
„Seit seiner Geburt sind einige Stellen seines Körpers weiß gefärbt. Mutter hatte Angst es könnte Xiang stutzig machen, dass er nicht sein Sohn sein könnte. Seitdem färbt sie seine weißen Federn immer ein. Xiang soll es nie erfahren."
Shen zuckte zusammen, stieß aber kurz danach ein verärgertes Knurren aus, nachdem er das Gesicht des Pandas durch die Vorhänge erblickte. Der Panda lächelte scheu und verschwand sofort wieder. Dann wandte Shen seine Aufmerksamkeit wieder seinen „Kindern" zu. Xia mittlerweile sah ihn flehentlich an, so als wollte sie ihn darum bitten, dass er die Wahrheit akzeptieren sollte. Doch der Lord war mehr als skeptisch und ließ seinen Blick auf den Vogel im Bett ruhen.
War dieses Individuum wirklich sein Sohn?
Seine Augen wanderten wieder zu ihr. Aber dann wandte er sich ab ohne ein Wort zu sagen.

„Und?", frage Po unsicher.
„Und was?", fragte Shen ungehalten zurück, nachdem er das Haus wieder verlassen hatte.
„Ähm, nun, ich..." Der Panda suchte nach einer anderen Frage statt ob er nun glaube, dass Xia und Sheng seine Kinder sind oder nicht.
„Ich wollte nur wissen, was wir als nächstes machen."
„Warum sagst du immer, wir?"
„Okay, in diesem Fall dann, was hast du als nächstes vor?"
Der Lord schwieg, sein Gesicht war wie Stein. Zu Pos Erleichterung führte jemand anderes das Gespräch weiter.
„Wenn du mit ihr reden willst, musst du zuerst in die Burg kommen", sagte die Wahrsagerin.
„Eine Burg?", fragte Po.
Sie nickte. „Ich hab mich etwas mit den Dorfbewohnern unterhalten. Beide werden in der Burg des Hunnenkönigs Wang gefangen gehalten."
Po rieb sich den Kopf. „In diesem Fall müssen wir wohl einbrechen. Yeah! Das wird..."
„Unmöglich."
„Hä?"
Zwei Schafe, eins das zuvor mit Xia gesprochen hatte und ein anderes in dunkel grünen alten Kleidern, waren hinter ihnen aufgetaucht.
„Es ist unmöglich darin einzubrechen", sagte das erste Schaf. „Aber nach all dem was Prinzessin Xia uns erzählt hat, habe ich vermutet, dass ihr solche Pläne habt. Aus diesem Grund habe ich euch jemanden mitgebracht."
Er deutete damit auf das zweite Schaf, welches sich höflich vor ihnen verbeugte. „Mein Name ist Hangfan. Ich kenne die Burg wie meine Westentasche. Ich könnte euch unerkannt in die Burg schmuggeln."
„Wirklich?" Po bekam große Augen.
„Wir betreiben Geschäfte mit den Hunnen seit unserer Entstehung", erklärte das ältere Schaf. „Hangfan könnte euch einschleusen, ohne dass die Hunnen euch bemerken."
„Wie willst du uns dorthin bringen?", fragte Po.
„In Fässern."
„Wie Spione?" Po klatschte in die Hände. „Wow, das kling ja spannend! In Ordnung. Retten wir..."
Doch Shen schnitt ihm das Wort ab. „Wag es ja nicht, es auszusprechen! Das ist keine Rettungsaktion!"
Po ließ die Schultern hängen. „Okay, in diesem Fall, eine Abenteuer-keine-Rettungs-Tour."
„Unsere nächste Lieferung findet diesen Abend statt", sagte Hangfan. „Das bedeutet, wenn ihr bald die Chance dazu nutzen wollt, dann müssen wir spätestens in einer Stunde aufbrechen."
„In einer Stunde?" Po wirbelte herum. „Großartig! Zeit genug, um meine Fäuste aufzuwärmen."
„So, in dem Fall habt ihr also bereits eine Entscheidung getroffen?", erkundigte sich Hangfan.
„Ja! Äh, das heißt..." Etwas unsicher drehte sich der Panda zum stillschweigenden Pfau um. „Das heißt, ja, oder nicht?"
Der Lord seufzte. „Je schneller desto besser", war die einzige Antwort. Dann drehte er sich um und ging den verschneiten Hügel runter.
„Übersetzung, das war ein „ja"", sagte Po und ging dem Lord hinterher. „Hey, ist alles okay?"
Shen verdrehte die Augen und schaute zu ihm zurück. „Was ist jetzt wieder dein Anliegen?"
„Nun, ein bisschen mehr Begeisterung würde nicht schaden."
„Für was?"
„Bist du nicht aufgeregt sie wieder zu sehen?"
„Nein!"
Das machte den Panda perplex. „Das kam aber schnell."
„Wieso sollte ich?"
„Nun, du sagtest, dass du einige Dinge klarstellen wolltest."
„Ich habe nicht gesagt, dass ich es so schnell klarstellen möchte."
„Aber möchtest du nicht alles erfahren, bevor es zu spät sein könnte für deinen..." Er schluckte das Wort „Sohn" runter. „... für ihren Bruder?"
Shen wich seinem Blick aus. „Das ist mir egal. Vielleicht ist es das Beste für alle, dass er stirbt."
Po konnte nicht glauben, was er da hörte. „Was?"
„Und ihr Verbleib kann mir auch egal sein! Von mir aus, soll sie auf die gleiche Weise sterben."
Po stand da wie betäubt. Er wollte den Mund öffnen, doch es fiel ihm nichts rechtes ein, was er darauf erwidern sollte.
Mittlerweile hatte Shen den Blick von ihm abgewandt und starrte in den Schnee.
„Ich wünschte wirklich sie wäre tot."
Po nahm einen Atemzug...
„Lass mich allein."
„Äh..."
„Lass mich allein!"
Geknickt wühlte der Panda mit den Füßen im knirschenden Schnee herum. „Okay..."
Die Schritte entfernten sich und ließen den Lord alleine.
Warum bist du nicht gestorben?

Vor 17 Jahren...

Der Lord hielt inne in seiner Schreibarbeit. Sie wachte auf. Er hörte wie sie sich im Bett bewegte, doch er drehte nicht den Kopf in ihre Richtung. Er lauschte nur und ließ sie im Glauben, er würde sich auf seine Papierarbeit konzentrieren. Sie seufzte. Er lächelte leicht, was sie nicht sehen konnte.
Was machte sie gerade? Er kämpfte mit sich selber sie anzusehen, doch sie sollte seine Neugier nicht bemerken.
„Mm..."
Ihr Murmeln gab ihm Anlass sein Ignorieren zu brechen.
„Oh, du bist aufgewacht."
Er legte den Stift beiseite und stand auf. Sie sah viel besser aus als gestern. Vorsichtig strich sie sich über ihren Hals.
„Wie fühlst du dich?", fragte er.
„Besser, mir geht es gut. Danke."
„Fein." Er faltete seine Flügel unter seiner Robe zusammen. „In diesem Fall, wenn du glaubst, dass du dich stark genug fühlst, kannst du mich in dein neues Zuhause begleiten."
Sie sah überrascht auf. „Neues Zuhause?"


Mit lautem Schwung öffnete sich das Tor. Es war immer noch kalt in den Hallen, aber schneefrei.
„Willkommen in meiner neuen Arbeits-Residenz", verkündete der Lord stolz. „Wie findest du es?"
Er drehte sich zu ihr um und wartete auf eine Antwort. Sie wickelte ihre Robe enger um ihren Körper und war immer noch dabei sich umzuschauen.
„Verzeiht mir, mein Herr, wenn ich diese Frage stelle", begann sie scheu.
„Mein Herr. Wie nett sich das anhört", dachte Shen, doch er verbarg seine innersten Gedanken sehr gut.
„Aber wozu das alles?", fragte sie weiter.
Hatte er das vorhin nicht erklärt? Oh, natürlich nicht.
Er lächelte und breitete seine Schwingen aus. „Dies wird mich an die Spitze der Welt bringen." Er zeigte zum Himmel. „Die Eroberung Chinas!"
Der Lord wartete auf eine Reaktion. Die Pfauenhenne blickte ihn mit großen Augen an.
„Eine Eroberung?"
„Ganz genau."
Für einen Moment wusste sie nicht, was sie sagen sollte. „Warum?"
„Um der Welt meine Macht zu demonstrieren. Jeder wird meine Stärke erkennen und jeder wird sich vor mir verneigen."
Ihr Gesicht zeigte mehr Verwirrung. Dachte sie vielleicht, er wäre verrückt? Er grinste voller Arroganz. Sollte sie doch denken, was sie wollte. Er kannte seine Zukunft. Besser als jeder andere.
„Wie soll das möglich sein?", fragte sie irritiert.
„Ha, du denkst, es ist unmöglich, nicht wahr?"
Er umkreiste sie. Sie folgte ihm mit ihren Augen, ängstlich wie ein umzingeltes Tier.
„Nein", leugnete sie. „Aber wie... Ich kann mir nicht vorstellen wie."
Der Lord hielt an, seine Haltung zeigte mehr als Erhabenheit.
„Wenn du es wissen willst." Er gab ihr einen warnenden Blick. „Dann musst du einen Preis dafür zahlen."
Sie zog den Kopf ein. „Einen Preis?"
Er trat näher an sie heran, seine Augen waren ernst und nachdrücklich. „Du wirst diesen Ort nicht mehr verlassen, bis ich mein Schicksal vollendet habe."
Ihre Augen weiteten sich während er fortfuhr: „Niemanden ist es erlaubt mein Geheimnis hinaus zu tragen. Es bleibt hinter den Mauern der Verborgenheit bis es den Kreaturen der Welt kundgetan wird."
Sein Blick wanderte umher, bevor er ihn wieder auf sie richtete.
„Also? Wie lautet deine Antwort?"
Sie blickte hinter ihm, wo die offene Türe nach draußen zeigte. Nach einer Weile sah sie wieder auf ihn und nickte. „Ich bin einverstanden."
Er kam näher. Sie fühlte wie er seine Fingerfedern unter ihr Kinn schob, die sie festhielten und sie in der Geradeaus-Schauen-Position behielten, und zwangen sie dazu ihm direkt in seine Augen zu blicken.
„Schwöre es."
Seine finstere Stimme jagte in ihr einen angsterfüllten Schauer durch Mark und Bein.
„I-ich schwöre"
Er lockerte seinen Griff, zog seinen Flügel zurück, entfernte sich von ihr ein paar Schritte, dann wandte er sich ab.
„Folge mir. Ich werde dir etwas zeigen."
Sie spazierten über Holzbrücken bis sie einen großen Raum erreichten.
Lampen hingen von den Wänden und beleuchteten den Raum mit ihrem schauerlichen Licht. Zuerst überkam sie der Wunsch wegzulaufen, doch sie wollte ihr Wort halten und ging ihm weiter hinterher bis sie in der Mitte des Raumes standen. Der Lord stoppte, drehte sich um und breitete seine weißen Flügel aus.
„Hier siehst du, meine Lösung und mein Schicksal, um es möglich zu machen."
Er wies auf einen langen Tisch, wo lauter Chemie-Instrumente standen.
„Ich könnte mir vorstellen, dass du nicht weißt, was das ist, oder?"
Sie schüttelte langsam den Kopf.
„Ich werde es dir zeigen."
Er nahm ein paar Gefäße, die ein Pulver enthielten. Er streute einen kleinen Haufen auf den Tisch und hielt ein glimmendes Räucherstäbchen darüber.
„Halte Abstand!", warnte er.
Sie tat es. Das Stäbchen berührte das Pulver und es entflammte in einer blendenden kleinen Explosion. Die Frau erschrak und wich zurück.
„Erschrocken?" Er lachte und legte das Stäbchen weg.
Dann ging er zu ihr. Sie sah ihn ein bisschen angsterfüllt an. Was ging gerade durch ihren Kopf?
„Fühle dich geehrt", sagte er mit einem dunklen Grinsen. „Normalerweise erlaube ich niemanden meine inneren Räume zu besichtigen."
Sie presste sich an die Wand. Er kam näher.
„Glaubst du jetzt, dass ich eines Tages China regieren werde?"
Sie zitterte, aber sie schaffte es zu nicken. Er streckte seinen Flügel nach ihr aus. Ihre Körper berührten sich fast. Sie zuckte zusammen. Sein Zeigefinger strich über ihren Schnabel.
„Niemals ein Wort nach draußen", flüsterte er. Er hielt in den Bewegungen seines Feder-Zeigefingers inne und hielt ihn auf ihre Schnabellippen. „Niemals."
Er verstärkte seinen Druck.
„Breche je dein Wort, und dein Leben endet wie mein Schießpulver im Feuer."
Jetzt schaffte sie es ihren Schnabel zu öffnen.
„Niemals."


Shen verengte die Augen. Es war das erste Mal in seinem Leben gewesen, dass er jemanden blind vertraut hatte. Ohne daran zu zweifeln. Aber das war für gar nichts.
Ich wünschte, du wärst tot.


Vom Aussehen her hat Xia mehr Ähnlichkeit mit ihrer Mutter und einem anderen Familienmitglied, wohingegen Sheng ein Piebald -Pfau ist. (geschecktes Federkleid)

Der letzte KriegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt