7 Tage

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Am ersten Tag hab ich sie gesehen,
sah sie im gelben Sommerkleid,
im Frühlingswald spazieren gehen,
ohne Spur von Schmerz und Leid.

Am zweiten Tag da sagte ich,
mich fasziniert dein Lachen,
dein Strahlen, Lächeln, dein Gesicht
Und lauter so naive Sachen.

Am dritten Tag da gingen wir,
gemeinsam im Wald spazieren,
und redeten von mir, von dir,
von Erdbeeren und süßen Tieren.

Am vierten Tag hab ich dich geküsst,
am Flussufer, im Sonnenschein,
da wusste ich was Liebe ist,
und die Welt war ganz und rein.

Am fünften Tag liefen wir beide,
durch Herbstwald, im bunten Laub,
vorbei an einer Trauerweide,
Hand in Hand: die Welt war taub.

Am sechsten Tag, im Winter jetzt,
hast du mich dann verlassen,
doch egal wie sehr du mich verletzt,
ich kann dich niemals hassen.

Am siebten Tag ging ich nun einsam,
in erneuten Sommersonnenschein,
Schmerz verheilte, der da noch kam
und doch blieb ich allein.

Seh' Trauerweiden, grün und blass
So fremd in dieser Welt,
Während ich den Gedanken ziehen lass
Der mich noch an dir hält.

Mitternachts-GedankenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt