Einsamkeit II

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Sommerabend, überraschend kalt

Ich laufe durch die Straßen,
aus kaltem Stahlbeton,
Gesichter von Leuten die mich trafen,
schmelzen in meiner Erinnerung.

Dann erreiche ich den Bahnhof,
und kaufe mir ein leck'res Brot
das schmeckt in meinem Mund wie Asche
Und in meinem Kopf ist nur der Tod.

Ich steige in den Zug und fahr'
In ein Land das ich nicht kenn'
Beim Schienenrattern wird mir klar
Das meine Gedanken brenn'.

Ich steige aus und renne,
schnurgerade in den Wald,
ich hoffe auf den Abgrund, flenne,
das Blut in mir wird bitter-kalt.

Ich finde, stürze, fliege? Falle.
Seh den Boden näherkomm'
Bevor ich das endlich schnalle
Wieder Straßen voller Stahlbeton.

Ich wache auf. Aus einem Tagtraum.

Lauf nicht zum Bahnhof, sondern zu dir
Das war ein längst vergessener Teil von mir.

Ich wache wieder auf. Aus einem Traum.

Vielleicht wache ich eines Tages auf
Unter einem Kastanienbaum
und du liegst neben mir
Ach was gäbe ich dafür...

Doch Träume muss ein Mann vergessen
Und aufhören, sich unentwegt zu stressen

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