Annabeth Chase

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Percy ist tot. Das war das einzige, was ich seit einem Jahr denken konnte.

Ich ging auf eine sterbliche Schule in New York. Genauer gesagt auf die Goode High. Ich hasste diese Schule. Sie erinnerte mich immer an Percy.

Seit seinem Tod war alles anders. Alle waren bedrückter, nicht mehr so sorglos. Leo riss nicht mehr so oft Witze. Von den Römern hörte man auch nicht mehr so viel. Percy war die Verbindung zwischen den Camps. Er war der Anführer, ohne den nichts mehr so war wie es sein sollte, auch wenn er es nie eingesehen hatte, war es so. Aus diesem Grund hatten wir beschlossen jedes Jahr an seinem Todestag ein Leichentuch zu Ehren von ihm zu verbrennen.

Heute war Freitag. Und heute vor einem Jahr war Percy gestorben. Heute nachmittag fuhr ich wieder ins Camp. Ich wusste nicht ob ich mich freuen sollte. Natürlich war es mein Zuhause, doch alles erinnerte mich so an Percy. Ich stand also vor dem Tor meiner Schule. Ich trat ein und ging zu meinen Freunden. Sie fragten mich ob alles Ok war. Nichts war Ok die Liebe meines Lebens war tot und ich vermisste ihn unbeschreiblich. Ich jedoch nickte bloß.

Dann gingen wir hinein. Ich konnte mich heute einfach nicht auf den Unterricht konzentrieren. Andauernd schweiften meine Gedanken zu Percy. Ich dachte an alles was wir jemals erlebt hatten.

Als wir den Herscherblitz gesucht und gefunden hatten, ich dachte an unser Abenteuer mit dem goldenen Fließ.
Und an die beiden Kriege. Ich erlebte alles noch einmal. Alle schönen wie schlechten Erinnerungen.

Im Laufe des Tages wurde ich mehrmals ermahnt. In der Pause ging ich nach draußen, wo die meisten waren. Ich setzte mich auf eine Bank etwas abseits und musste wieder an Percy denken. Dabei kamen mir die Tränen.

Eine einzelne rollte meine Wange herab. Plötzlich spürte ich, wie sie weggewischt wurde. Währenddessen sagte eine Stimme, die ich gut kannte: ,,nicht weinen Neunmalklug, das steht dir nicht." Mein Kopf fuhr hoch und ich sah vor mir den Geist meines Algenhirns stehen. Nun liefen mir die Tränen in Strömen herunter während ich nur fassungslos auf die Person vor mir starrte, die mich sanft anlächelte.

Dann sprach er weiter: ,,Ich habe leider nicht viel Zeit Hades hat mir nur begrenzt Zeit gegeben um das zu sagen was ich dir sagen will. Trauere nicht um mich Anni. Mir geht es gut und ich werde so lange auf dich warten, bis wir wieder vereint sind. Doch bis dahin bitte ich dich, lass dich nicht von deiner Trauer überwältigen. Ich werde immer bei dir sein, egal ob du mich siehst oder nicht." Dann küsste er mich. Wie sehr hatte ich das vermisste! ,,Ich liebe dich mein Neunmalklug und ich werde auf dich warten, egal wie lange du brauchst. Sag auch allen anderen, dass sie nicht um mich trauern sollen. Ich liebe dich.",,Ich dich auch",flüsterte ich und er verschwand.

Es gab keine Anzeichen mehr, dass er jemals da war, doch ich spürte einen tiefen inneren Frieden und ich fühlte mich so leicht, wie schon lange nicht mehr. Ohne auf die starrende Menge zu achten stand ich auf und machte mich auf den Weg ins Camp.

Unterwegs schaute ich noch bei Sally vorbei und erzählte ihr alles. Sie umarmte mich dankend und fing an zu weinen.

Als ich im Camp war wurde ich  überrascht angeschaut, doch ich kümmerte mich nicht darum. Ich richtete allen das aus, was Percy gesagt hatte. Als sein Leichentuch verbrannt wurde sah ich in den Himmel und dachte: Ich liebe dich mein Algenhirn. Und ich werde dich immer lieben. Ich freue mich darauf, wenn wir wieder im Elysium vereint sind.

Percabeth OneShotsWhere stories live. Discover now