Kapitel 15

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{Die Liebe einer Mutter}
Sicht Leyla:
Immernoch gespannt schauen Ben und ich auf den Bildschirm,in der Hoffnung,dass sich das Kleine so dreht,dass wir erkennen können,ob Zoe eine Schwester oder einen Bruder bekommt. Sekunden voller Spannung,die niemals zu Enden scheinen. Wochenlang haben Ben und ich gewettet was es wird. Ben glaubt fest an einen Jungen,mit dem er Fußball-spielen gehen kann und bin der festen Überzeugung,dass es ein Mädchen wird,mit dem ich später ausgiebig shoppen gehen kann. Aber ganz egal,was es wird, hauptsache es ist gesund. In diesem Punkt sind Ben und ich uns mehr als nur einig. Da, plötzlich,auf einmal dreht es sich und wir können genau erkennen was es wird. Ohne etwas zu sagen, werfen Ben und ich uns Blicke zu und können nicht mehr aufhören zu strahlen. „Leyla,du,du hattest Recht." „Ja,ja Ben. Es wird ein Mädchen." Während Prof. Scheller ein Bild für uns ausdruckt fällt Ben mir um die Arme. Ich drücke ihn fest an mich,als Ben mir etwas in mein Ohr flüstert: „Sie hat bestimmt so süße Locken wie du." Ich muss wie von Zauberhand noch mehr strahlen. „Und so bildhübsche Augen wie du,mein Schatz." Jetzt ist es Bens Strahlen,aus dem man genauso gut zwei machen könnte. Prof.Scheller legt uns das Bild in die Hände und verabschiedet sich. Wir beide könnten es ewig anschauen,sodass ich ganz vergesse mir das Gel vom Bauch zu wischen und mein Oberteil wieder richtig zu ziehen. „Ich liebe dich,Leyla Sherbaz. Euch natürlich."  Ich erwidere seine Worte und lächele ,da ich sofort weiß worauf Ben anspielt,als er Sherbaz besonders betont. „Ben,bald sind wir eine richtige Familie." „Ja,Süße." Auch wenn wir ewig hier sitzen bleiben könnten wird der Untersuchungsraum gebraucht,zudem geht in wenigen Stunden unser Flieger zu meiner Mutter nach Teheran. Um ehrlich zu sein,freue ich mich wenig auf den Besuch,da ich jetzt schon weiß,dass ihr nichts passen wird. Weder,dass ich mit Ben zusammen bin,noch das wir heiraten werden und schon gar nicht,dass wir ein Kind erwarten. Aber als sie von der Weltreise erfahren hat,musste sie uns,wobei viel mehr mich natürlich direkt einladen. So eine Einladung der eigenen Mutter kann man schlecht ablehnen, obwohl das mittlerweile das Beste wäre. [...]
Sicht Ben:
„Soweit ich weiß,wollte uns deine Mutter vom Flughafen abholen." „Ja,ich weiß Ben. Schau davorn,da ist sie.", Leyla deutet auf eine ältere Dame mit grauen Haaren. Langsam gehen wir auf sie zu und Badri fällt Leyla direkt in die Arme. Es scheint als hätte sie ihre Tochter sehr vermisst,das könnte mir bei meinem Vater niemals passieren. Etwas nervös bin ich schon,nach all dem,was Leyla mir über ihre Mutter erzählt hat. Dann wendet sie sich von ihrer Tochter ab und scannt mich. Von oben bis unten,von den Füßen bis zum Kopf,bis sie ohne ein 'Guten Tag' oder ähnlichen Kommentar das unübersehbare anspricht. „Leyla,dieser Kerl hat dir also ein Kind gemacht." Augenrollend antwortet Leyla: „Ja Mama." „Aber der ist doch bestimmt halb so alt wie du." Leylas Mutter ist wirklich genau so,wie ich sie mir vorgestellt habe, stur und bleibt gerne beim gewohnten,ohne das neue zu kennen. „Ben Ahlbeck. Guten Tag.",mische ich mich ein, „es sind übrigens 10 Jahre und 7 Monate,Frau Sherbaz."„Aha",wieder scannt sie mich ab. Am liebsten würde ich einfach davon laufen. Aber kneifen ist nicht Ben,kneifen ist nicht. Ermahne ich mich immer wieder. Um so mehr freue ich mich,als wir endlich im Taxi zum Hotel sitzen. Badri hat Leyla angeboten bei ihr zu übernachten,was Leyla zum Glück sofort abgewunken hat. Ich glaube 24 Stunden würde ich mit dieser Frau niemals in einem Raum aushalten. Leyla zu liebe lasse ich mir nichts anmerken, verhalte mich einfach still, antworte höflich,wenn Badri entwas fragt,was eigentlich nicht der Fall ist und benehme mich ansonsten sehr vornehm. Am Hotel angekommen flüstert Leyla mir ins Ohr: „Das schwierigste kommt erst noch. Ihr zu erklären,dass wir heiraten werden."

Beyla around the worldWhere stories live. Discover now