Kapitel 18

237 4 0
                                    

{Doppelt hält besser}
Sicht Ben:
Leylas Wehen werden immer heftiger und stärker. Schon wieder kann ich ihr kaum helfen,außer bei ihr sein und mal wieder ihre Hand halten.Ohne Handy und oben Netz kann ich keinen RTW rufen,das nächste Dorf ist ewig weit weg und Leyla alleine lassen kann ich erst Recht nicht. Die einzige Hoffnung ist Dr.Moreaus Wagen wieder zum laufen zu bringen,aber für mich scheint das kaum machbar. Von Autos habe ich ungefähr genauso viel Ahnung, wie von dem was Leyla gerade durchmacht. Es bricht mir das Herz,sie so leiden zu sehen,aber das scheint wohl der Preis zu sein,für das Glück,das man bekommt. Die. Geburt unserer kleinen Maus schreitet immer weiter voran und mir ist klar,dass die Kleine unmöglich hier zur Welt kommen kann. Dennoch gehe ich auf Nummer sicher und versuche Decken und ähnliches im Auto zu finden. Am liebsten würde ich meiner Leyla all diese Strapazen einfach abnehmen,aber medizinisch gesehen ist das nicht möglich. Einige Meter entfernt entdecke ich einen Bauern in einen der zahlreichen Feldwege einbiegen. „Leyla,ich muss dahin. Er ist unsere einzige Chance." „Nein Ben. Bleib bei mir. Ah." Unter Schmerzen fleht sie mich an. „Ich bin sofort wieder da." Ich drücke Leyla einen Kuss auf die Wange und versuche so schnell wie möglich zu dem Bauern zu kommen,was mit meiner Prothese ein wenig umständlich ist. Geschafft komme ich zurück zu Leyla. „Und?", quetscht sie hervor. „Der Bauer fährt ins nächste Dorf,dort hat er Empfang und wählt den Notruf." „Das dauert doch Ewigkeiten,bis jemand herkommt." Ich sage nichts weiter und Stelle mich langsam aber sicher der Situation,mit hoher Wahrscheinlichkeit gleich meinem eigenem Kind auf die Welt zu helfen. In den nächsten Minuten tue ich das,was ich seit geraumer Zeit mache. Ich stehe Leyla bei und meine Nervosität steigt. Den Hochzeitstermin können wir uns abschminken und Elias und die anderen warten am Schloss auf unsere Ankunft. Von Minute zu Minute wird mir klarer,dass wir es auf keinen Fall mehr in die Klinik schaffen. Ganz egal ob der RTW auf die Tube drückt oder nicht. Und dann ist es soweit, ich muss Leyla als Mann und Arzt zur Seite stehen. Eine absolute Mammutaufgabe. Wir alle drei überstehen die nächsten Augenblicke gut und Erleichterung macht sich bei uns breit,als wir die Kleine schreien hören. „Sie ist wunderschön." „Ja,das ist sie. Und sie hat deine Augen,Ben." Überglücklich halte ich Leyla im Arm,die unsere Maus ebenfalls fest im Arm hält. Auf einmal sehe ich von weitem,wie sich ein RTW uns nähert. [...]
Sicht Leyla:
Sichtlich erschöpft,aber noch viel glücklicher liege ich in dem Patientenbett im JTK. Unsere Kleine im Arm und Ben strahlend neben mir auf dem Bett sitzend freue ich mich über alles. Dann klopft es an der Tür und überrascht blickt Ben zu mir. „Herein." Ein festlich gekleideter Mann betritt das Zimmer. „Guten Tag." „Guten Tag." Bevor ich etwas fragen kann, fährt er fort. „Ich komme vom Standesamt. Ein Dr.Bähr und Dr.Ahrend haben mich kurzerhand umbestellt. Genau hier her, Johannes Thal Klinikum Erfurt, Station 3 Zimmer 9." Plötzlich beginnt er von unserer Reise zu erzählen,ein Detail,dass wohl Bens Idee war,denn ohne es zu wissen haben wir gleichzeitig die selbe Hochzeit,als Überraschung für den anderen geplant. Der Standesbeamte setzt seine Rede fort und schon wenig später fällt die entscheidende Frage. Ben und ich versinken in einem leidenschaftlichem Kuss,zusammen mit unserem kleinen Wunder in den Armen und genießen den Augenblick. Denn endlich ist unser Glück komplett.
ENDE <3

Beyla around the worldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt