Kapitel 16

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{Die Liebe einer Mutter-Teil 2-}
Sicht Leyla:
Ich habe mir ganz fest vorgenommen,wie mit Ben abgesprochen beim gemeinsamen Abendessen im Sterne Restaurant von unserer Verlobung zu erzählen. Der Abend ist mindestens genauso verkrampft wie vorhin. Meine Mutter ist wenig begeistert von Ben,der aus guten Grund die meiste Zeit schweigt und auch ich habe schonmal deutlich mehr gesprochen. Nach dem Essen beschließe ich meinen Mut zusammen zunehmen. Schließ bin ich nicht allein, ich hab Ben und die Kleine. Beide werden mich unterstützen. „Mama, ich muss dir was sagen." Sie schaut zu mir auf und reagiert mit weniger Überraschung meiner seits. „Na endlich. Du schießt diesen Kerl in den Wind und ziehst zu mir." Das einzige was ich denke ist 'jetzt reichts'. Dennoch versuche ich uns allen zu Liebe ruhig zu bleiben. „Nein!Nein Mama! Ich ziehe auf gar keinen Fall zu dir! Und Ben schieße ich auch nicht in den Wind,niemals! Ganz im Gegenteil,wir werden heiraten,ob es dir passt oder nicht!", entgegne ich ihr,so lang wie nötig und so kurz wie möglich klar und deutlich. Badri starrt mich einfach nur an und auch Ben ist perplex,von meiner Deutlichkeit. „Das ist nicht dein Ernst. Leyla, Schatz." „Mami,doch!" Ohne noch ein Wort zu sagen steht sie auf und geht. Sie lässt uns einfach allein am Tisch sitzen. Gerade will ich ihr hinterher,als ich Bens Hände auf meinen spüre:„Lass sie. Sie wird sich schon melden." Ich nicke Ben zu,da ich glaube,das er Recht hat. Außerdem ist es mein Leben und wenn sie es nicht akzeptiert,dann kann und werde ich daran nichts ändern.
Sicht Ben:
Inzwischen sind einige Wochen vergangen. Leylas Mutter hat sich bei uns entschuldigt und aber auch klar zu verstehen gegeben,dass sie auf keinen Fall zur Hochzeit kommen wird und auch sonst keine Empathie für mich übrig hat. Nicht zuletzt war das der Grund für unsere verfrühte Abreise. Anschließend sind wir nach Schweden geflogen. Leyla verbirgt irgendetwas vor mir. Sie sitzt ständig am Laptop und hat eine ihrer zahlreichen Tüten im Koffer,in die ich auf keinen Fall gucken darf. Aber es ist in Ordnung, schließlich plane ich gerade unsere Traumhochzeit. Immer wieder habe ich Leyla heimlich über manches ausgefragt und mit Elias und Niklas Hilfe alles aus der Ferne vorbereitet. Leyla weiß nichts von alle dem. Eigentlich wollten wir mit der Planung beginnen,wenn wir wieder in Erfurt sind und sich alles mit der Kleinen eingependelt hat. Bis zum errechneten Geburtstermin sind es auch nur noch wenige Tage. Wie schnell die Zeit vergangen ist. Aber die letzten Monate waren einfach ein absoluter Traum,aus dem wir beide nie wieder aufwachen wollen. Die letzten Tage unserer wertvollen Reise und Zeit zu zweit verbringen wir auf Fehmarn. Heute schauen wir uns einen der Leuchttürme an. Leyla strahlt,wie fast immer in der letzten Zeit,als sie von der kleinen Aussichtsplattform auf das Meer blickt. Ich lege meine Arme um sie und genieße den Augenblick. Für einen Moment scheint die Zeit still zu stehen. Diese Sekunden sind so wahnsinnig schön,bis einige Regentropfen unsere Körper erreichen. „Schnell Ben",lacht sie und drückt mich langsam und sanft zur Tür hinein. Keiner von uns achtet auf irgendwas und schon gar nicht denken wir daran,wie eng es hier eigentlich ist. Behutsam lege ich meine Lippen auf Leylas und wir versinken in einem Kuss,als wir beide einen Schritt in Richtung Treppe machen und plötzlich passiert es. Ich kann die Frau meines Lebens nicht mehr in meinen Armen halten und schaffe es nicht rechtzeitig ihre Hand zu greifen. „Leyla!",schreie ich und kann nur mit ansehen,wie sie die Treppe bis zur nächsten Freifläche hinunter fällt. Sofort sprinnte ich die Treppe runter zu ihr. „Leyla,Schatz. Hörst du mich." Erst einige Sekunden später reagiert sie endlich,es kommt mir vor wie Stunden. „Ben. Ben. Was ist mit der" Weiter kommt sie nicht,ihr Kreislauf bricht zusammen,nachdem sie mich wie leer anschaute und diese Worte wimmerte. Ein Rinnsal aus Tränen bahnt sich den Weg über mein Gesicht und ich schaffe es kaum vor Zittern den Notruf zu wählen. Meine geliebte Leyla konnte den Satz nicht beenden,aber ich weiß genau,was sie sagen wollte:„Was ist mit der Kleinen?" Die gesamte Zeit halte ich ihre Hand,es fühlt sich schrecklich zu wissen was man tun muss,aber nichts tun zu können. „Wann kommt denn endlich der verdammte RTW!", brülle ich aus mir raus und weiß,dass mich niemand hört. Hätte ich sie bloß nicht weiter in den Raum gedrückt,wäre das nicht passiert. Ein weiteres Mal brülle ich:„Wann kommt denn endlich Hilfe" und breche vor Tränen fast zusammen,halte aber fest Leylas Hand.

Beyla around the worldWhere stories live. Discover now