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Es schimmert so rot, so rein und verbunden hast du es mit dem Tod. Langsam läuft es über deine reine Haut, findet tropfend den Weg zu Boden ohne Laut.
Es stört dich nicht du grinst vor dich hin, für dich hat es so einen viel größeren Sinn.
Andere Leben warum sollten sie dich interessieren, da könntest du die Andern auch gleich frisieren. Aber du willst nur dieses eine Gefühl ihr Blut wie es ruht, auf deiner Haut ohne Hut. Dein eigenes muss nicht entfliehen für Freude es kann ruhig weiter pumpen, deine Haut soll immerhin nicht ähneln den Lumpen. Aber das Blut von andern es schimmert so schön, kristallisiert sich von deiner Haut langsam ab, wie das Wasser vom Haar dank einem Föhn. Dein grinsen es wächst von Blut zu Blut, es kommt dir so gut. Aber es gibt etwas, das dich aufhält, es ist für dich alles was zählt. Du liebst diese Röte wie sie sich fremd auf dich niederlässt, aber er gibt dir den nötigen Lebensrest. Du braucht ihn viel mehr als diese Freude, deswegen hältst du ihn fest in deinem Gebäude. Er ist dein und wird es für immer sein.

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『Jimin 』

Langsam lässt er seine Arme unter meinen zitternden Körper gleiten.
Sobald er mich fest im Arm hat, hebt er mich vom dreckigen roten Boden auf.
Mein jetziges Äußeres, würde jedoch kaum störend auf dem Boden auffallen.

『Yoongi』

Er war doch eigentlich ein so netter Bekannter.
Jin hatte ihn höflicherweise gefragt, weil er einkaufen musste, ob er nicht kurz auf meinen Engel aufpassen könnte.

Er hat zugestimmt.

Jedoch hat er versagt. Was fiel ihm ein? Er hat ihn verletzt. Meinen Engel!
Das darf niemand, nicht mal ich! Das Geschehen mit der Tür neulich sollte in Vergessenheit geraten, es war ein dummes unachtsames Versehen.

Aber dies, was er getan hat, war unverzeihlich.
Wenn Jin vom Einkaufen kommt, wird sein Einkauf zwar schnell den Boden, zusammen mit dem ganzen Blut, bestücken. Jedoch kann ich ihn vor diesem Anblick nicht bewahren.
Ich muss mich um mein Engelchen kümmern.

Wir sind beide blutüberströmt.
Es hat mir Spaß gemacht, den Typen abzustechen. Es war so befreiend. Jedoch hab ich bei ihm nur eins gesehen, die Angst. Sie saß so tief in seinen braunen leuchtenden Augen. Sie haben ihr glänzen kurzzeitig verloren.
Sein so glänzendes herausstechendes Haar, habe ich zerstört. Es ist von dem Blut verklebt und nicht mehr strahlend.

Mal wieder ist er mir nah, während ich durch die Flure meines Hauses zum Bad gehe.
Mal wieder jedoch nicht gewollt.
Er ist in einer Angst-Starre, er wehrt sich nicht.

Hab ich ihn traumatisiert?

Was denkt er wohl über mich?

Auf einmal spüre ich dann doch sowas wie Widerstand, er drückt sich von mir weg?
Was um alles?
Er bringt auf einmal eine gewaltige Kraft auf, diese Kraft ist gegen mich.
Als mein Blick auf ihn fällt, sind seine Arme ausgestreckt, seine Augen ängstlich geweitet.
Ich kann ihn nur noch schwer auf meinem Arm halten.
Ich darf ich nicht fallen lassen! Nicht meinen Engel. Aber wenn er sich weiter wehrt, könnte es dazukommen.
Jedoch muss er doch gesäubert werden, wenn ich ihn runterlasse wird er bestimmt so dreckig in sein Zimmer rennen und 'schlafen', er soll, aber wenn dann sauber 'schlafen'.
Außerdem wollte Jin nachher für uns alle kochen.

Warum musste nur dieser andere Typ dazwischen kommen.
Es hätte alles so glattlaufen können, jetzt habe ich stattdessen einen ängstlichen Engel auf meinen Arm.

Aber wieso hat er diese Angst?
Ich habe ihm doch nur geholfen~
auf meine Art.
Er müsste doch schon wissen, dass diese so gut wie nie ohne Tod abläuft~

Ihn langsam runterlassend, halte ich ihm dennoch am Arm fest, du wirst nicht 'schlafen' gehen.

Immer noch mit geweiteten Augen sieht er mich an.
„D-uu Monster!", was ist denn jetzt mit ihm los?
Er nimmt mein Handeln. Meine Hilfe. Komplett falsch auf.
„Aber nicht doch. Ich lass meinen Engel doch nicht sterben.", sachte will ich ihn näher an mich ziehen, ihm die Angst nehmen.

„Wenn ich dein Engel bin, hättest du den Typen weitermachen lassen sollen, dann wäre ich nämlich tatsächlich einer geworden.", entrüstet sehe ich ihn an.
Er ist bei mir, ich werde ihn nie wieder gehen lassen. Er ist mein Engel, mein Schutz mein alles, hier auf Erden. Unter den Lebenden. Wenn es sein muss, werde ich alles tun, damit er hier bleibt.

Ruckartig ziehe ich ihn dann nah an meine Brust. Und raune ihm meine nächsten Worte ruhig kräftig gesprochen in seine zarten Ohren:„Ich werde dich festketten, festhalten, wenn es sein muss werde ich alles und jeden töten. Aber dich Engel werde ich nie Fliegen lassen."

Ich spüre seinen panischen Atem an meiner Haut. Wieder eine Schockstarre oder wieso bleibt er so nah, dass seine hektischen Luftzüge gegen meine Haut prallen?

„Dann nimm mir meine Flügel, solang ich diese habe, werde ich immer versuchen vor dir wegzufliegen.", dies flüsternd, zieht er sich dann in meinen festen Griff, soweit dieser es ermöglicht, wieder zurück.
„Ich werde dir nicht weh tun."
„Dann werde ich irgendwann fliegen. ", woher hat er auf einmal diesen Mut?
Wie nimmt er diese kräftigen Worte in seinen Mund?
So kannte ich ihn bis jetzt noch gar nicht~
Dieses bittere im süßen Kuchen, was eigentlich zum Ekel anregen sollte, gefällt mir schon fast zu gut.

Jedoch kehrt die süße langsam wieder komplett zurück. Zitternd sieht er mich wieder ängstlich an.
„Darf ich wieder auf mein Zimmer?"

Monoton sehe ich ihn an, wie soll ich antworten? Er soll sich doch waschen...
Sauberkeit soll mir seine Schönheit komplett entfaltet erblicken lassen.
„Bitte?"

„Natürlich. Nachdem du im Bad warst. Später komm ich und hole dich zum Essen.", wieder einen Schritt auf ihn zu gehend, sieht er mich weiter ängstlich an.
„Solltest du dann immer noch dieses Blut an dich tragen, werde ich es selbst von dir entfernen. Mir egal wie unangenehm es dir ist."

Diese ängstliche Seite verschwindet nach meinem Satz wieder kurz, aber danach kehrt sie wieder in ihn ein:„Aber was ist, wenn du mir dabei weh tust?", nutzt er jede kleine Möglichkeit, um mich so provozieren?
Denkt er, ich würde ihn durch einen geänderten Charakter weniger anziehend finden?
Nein Jiminie, egal wie du bist, du wirst mich faszinieren.
Und die Faszinationen auf dieser Welt sind das einzig Lebenswerte der heutigen Zeit.
Mach ruhig weiter so Möchtegern stark gefällt du mir.

„Mach einfach. Solltest du es nicht tun, wirst du sehen was du davon hast, wenn ich dich holen kommen will.", ich will mich abwenden, selbst duschen gehen.
Ich will ihn immerhin für mich gewinnen.
Und Blut scheint ihn leider abzuschrecken.
Da hält mich erneut seine Stimme von meinem Handeln ab.

„Wirst du kochen?"
„Nein. Aber ein guter Freund. Er will dich nebenbei erwähnt, auch echt gerne kennenlernen."
„Ist er auch ein Psycho wie du?", ängstlich sieht er mich an. So schlimm, wenn es mehr von mir geben würde? Es könnte mir fast weh tun, dass mein Engel so über mich denkt.
Aber tief im Inneren liebt er mich schon. Ich muss ihn eigentlich nicht mehr dazu bringen. Er tut es schon, ich sehe es in seinen ängstlichen mit hasserfüllten Augen. Sie schreien nach mir.
„Nein er ist ganz nett."
„Also ein weiterer Engel, welcher von dir angekettet hier leben muss.", somit dreht er sich um und geht somit vor mir weg. Den Flur entlang ins Bad.

Wenigstens, hat Jin ihm schon Klamotten hingelegt. Irgendwann musste sich Jiminie immerhin eh mal waschen. Dank mir geschieht es sogar früher als geplant, nach dem Essen.

Mich auch umdrehend, gehe ich in ein anderes Bad, gegenüber von meinem Zimmer.
Sachte hebe ich meinen Blick und lege ihn in den Spiegel.

Meine helle Haut harmoniert so schön mit dem dunklen Rot des Blutes.
Ich mach das nur für dich Jiminie.

Ich entferne diese Kunst von meiner Haut.

i see you. | yoonmin  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt