(32)

113 13 26
                                    

『Jimin』

Ich höre wie seine Schritte durch den Raum gehen, bleibe jedoch unbewegt und erstarrt hinter der Tür.

Uns kann nichts mehr trennen.
Hat er deswegen Jungkook umgebracht? Damit er das sagen kann?!

Plötzlich spüre ich wie seine Füße nah der Tür eine bewegende Berührung zum Boden führen, darauf dann jedoch Stille folgt.
Er steht genau vor der Tür.
Ich lausche. Höre ich wie er atmet, so hört er es auch bei mir.
Jedoch nehme ich nichts wahr.
Auch seine Schritte durch den Stillstand nicht.

„Jimin, ich finde dich eh. Du kannst mir nicht entfliehen."
Ich höre wieder Schritte, sie hallen durch den Flur. Kurz darauf nehme ich wahr, wie er scheinbar die Treppe besteigt.
Er kriegt mich eh, was versuche ich denn also eigentlich?
Ich könnte ihm nie entkommen.

Jimin... Jungkook musste sterben, weil du deine Freiheit haben wolltest.
Gebe jetzt nicht einfach auf!
Kämpfe für Jungkook!
Sein Opfer sollte zwar nicht existieren, aber dar dies jetzt der Fall ist, erweise ihm die verdiente Ehre.

Yoongi sucht mich oben.
Ich will nochmal zu Jungkook.
Sofort schwenken meine Gedanken um.
Langsam schiebe ich Tür zurück und schreite aus meinem Versteck.
Oben höre ich Schritte wahrscheinlich ein Raumwechsel von dem verzweifelt suchenden Psycho.
Wie in Gedanken geplant nutze ich die gegebene Gelegenheit.
Er hat die Tür rücksichtslos sogar offen gelassen.
Von außen kann man schon fast als unschuldiger Passant, welcher spazieren geht, die Leiche von einem unschuldigen Engel sehen.

Ich würde so gerne Rache schwören, Yoongi all den Schmerz welchen er mich spüren lässt heimzahlen. Jedoch kann ich dies nicht.
Ich kann niemanden gewollten leid zufügen.
Auch nicht, wenn diese Person mein Leben komplett in den Abgrund getrieben, zunichtegemacht hat.

Ich hoffe Taehyung kommt jetzt nicht zurück.
Er soll Jungkook so nicht sehen. Dies kann ich nur verhindern, indem ich Hilfe rufe?
Man würde Taehyung vielleicht nicht durchlassen, jedoch könnte mein Reden, die Niederlage beim Verstecken bedeuten..

Langsam gehe ich durch den Flur, höre selbst meine eigenen Schritte nicht.

An der Tür vom Wohnzimmer bleibe ich stehen.
Da liegt er mein Engel.
Langsam, wieder von einem Zittern eingenommen, gehe ich auf ihn zu.
Gebe keinen Laut von dir, egal wie gerne du weinen, schreien und in Verzweiflung versunken, es Jungkook gleich machen würdest. Du musst stark bleiben.

Bei dem leblosen Körper angekommen hocke ich mich neben diesen.
Die Blutlache nicht beachtend, bin ich komplett in diese getreten. Jedoch fällt mir dies auch nicht auf, als meine Hand zu Jungkooks Gesicht fährt.
Sachte lege ich sie an seine Wange.
Sie ist schon kalt. Seine Augen jedoch immer noch geöffnet, wie sie es eigentlich nur im lebenden Zustand tun sollten.

Leise flüsternd, kaum hörbar, lege ich meine Finger auf seine Lider und schließe seine Augen:„Ruhe im Frieden."

Auf einen ewigen Schlaf, welcher nie gestört werden kann. Dies geschieht am besten mit geschlossenen Augen.

Erneut fällt somit eine Träne auf den Boden, eine weitere will es ihr gleich machen, landet jedoch Jungkooks Gesicht.
„Es tut mir so leid, du hast das nicht verdient und ich konnte dir nicht helfen."
Leise will mir ein Wimmern entkommen, ich vermisse ihn so sehr, jedoch kann ich mich zusammenreißen.

Langsam stelle ich mich wieder auf und sehe zur Treppe. Yoongi muss noch oben sein und die Tür in die Freiheit, sieht erneut so einladend offen aus.

Langsam bewege ich einen Fuß von Jungkook weg und ziehe den nächsten gleich nach.
Wieder schleichend, nicht hörbar, gehe ich durch den Flur bis zur Tür.
Sobald ich aus ihr geschritten bin, drehe ich mich nochmal um. Jungkook sieht man nicht, aber rote Spuren, welche auf dem Boden verteilt zu mir führen. Ich bin in sein Blut getreten?

Sofort bildet sich ziehend wieder diese bekannte Gänsehaut um meinen Körper.
Die Tränen rinnen währenddessen weiter, schon so lange und ungestört, über meine Wangen.

Ich sollte rennen, die Kraft dazu hab ich wieder etwas gewonnen und wenn Yoongi die Spuren sieht, weiß er sofort, dass sein Suchen beendet werden kann.

Auch die plötzlichen Schritte auf der Treppe, unterstützen diese Gedanken und geben mir den Rest, dass ich dann auch wirklich mit dem Rennen beginne.

In großen weiten, fast springenden Schritten, entferne ich mich von Jungkooks aus.
Lasse es hinter mir und drehe mich nicht einmal um.

Jedoch lasse ich nur das Haus hinter mir dieses schmerzvolle Stechen in meiner Brust, wird mich für immer verfolgen.

Ich kann auch keine Hilfe rufen wie geplant.
Es tut mir leid Taehyung.
Einfach alles.

Du hast meinetwegen Jungkook verloren, während du wahrscheinlich denkst, dass alles gut ist. Die Tränen welche so stark über meine Wangen laufen, wollen meine Beine durch Behinderung der Atmung stoppen, jedoch renne ich weiter und denke nicht eine Sekunde an das Stehenbleiben.

═════════════════

『Yoongi』

Oben ist er auch nicht, es steht noch eine Tür zur Möglichkeit, welche ich noch nicht geöffnet habe.

Jedoch begebe ich mich erst gar nicht zu ihr.
Meine Augen fallen das Geländer entlang kurz zum Boden des Flures. Rot.
Ich sehe etwas Rotes auf den Boden.
Ich habe keine Spur hinterlassen, das hat mir der Blick auf den Boden beim Hochgehen verraten.
Also ist Jimin wieder in Bewegung.

Wunderbar.

Es wird Zeit, dass wir wieder nach Hause gehen. Jin vermisst uns bestimmt und das Haus ist vom dauerhaften Lüften, von einer Atmosphäre umgeben, welche an meiner inneren Kälte erinnert. Ich spreche von Unterkühlung. Unangenehm, vor allem da Jimin schon länger Kälte ausgesetzt war.

Und dabei spreche ich nicht von meiner.

Immerhin beschert er mir Freude und einen höheren Herzschlag.

Langsam trotte ich wieder die Treppe runter, während der Wind durch die offene Eingangstür weht. Ich hätte nicht so einbrechen dürfen. Die Tür ist doch wieder viel zu einladend.

Unten angekommen betrachte ich die Spuren.
Sie kommen aus dem Wohnzimmer in dem Jungkook liegt. Er war als nochmal dort und ist in das Blut von diesem getreten.
Die spüren führen nach draußen.

Er hat die Einladung der Tür tatsächlich angenommen.

Langsam fährt mein Blick über meinen Körper.
Meine Klamotten sind komplett rot. Ich hätte vielleicht kein helles Oberteil anziehen sollen.
Langsam gehe ich zur Eingangstür und bleibe in ihr stehen.
Vom weiten sehe ich noch jemanden rennen.
Auf die Hauptstraße zu.

Grinsend schüttel ich meinen Kopf.

Ich finde dich immer und überall.
Versteh doch endlich, dass du mein bist.

Und ich werde auch alle, bei denen du versuchst Schutz und Hilfe zu erlangen, mit einem einfachen schnellen Schnitt, das Leben verkürzen.

Verfallsdatum ist der Tag, an dem ich in ihr Blickfeld geraten bin.

Warte auf mich Jiminie~

Mein Auftreten ignorierend, setze ich mich dann auch in Bewegung und renne ihm nach.

Jedoch besteht ein Unterschied, ich bin gestärkt und werde von der Motivation der Freude, ihn bald wieder bei mir zu haben, getrieben.
Während er schwach die Kraft zum Rennen nur schwer aufbringt und durch seinen Tränenverlust, auch äußerst Langsam rennt.

Nichts und niemand kann uns trennen!

Den Effekt welchen du auf mich hast, werde ich wie in seiner Sucht immer begehren und alles auf mich nehmen, um ihn zu stillen.
Wenn ich dabei dann auch noch morden kann, dies der Preis für das Erlangen von der Person welche den Schlag meines Herzens erhöht, ist alles so perfekt.

Park Jimin meine Sucht, du sollst endlich zu mir kommen. Die nicht vorhandene Stillung macht mich verrückter, als ich bin.

Immer weiter hole ich durch meine stärkere Kraft auf.



i see you. | yoonmin  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt