Camping - L.S.

14.07. 19:00 Uhr

„Och Jungs, wir fahren morgen doch schon zusammen weg. Müssen wir dann heute wirklich noch was trinken gehen? Wir machen die nächsten Tage doch nichts anderes". Louis Stimme klingt anklagend. Er war gerade dabei, seine Sporttasche für die nächsten Tage zu packen, als Liam und Zayn mit einer Kiste Bier vor seiner Wohnung aufgetaucht sind und die schwüle Luft von draußen mit in seine Wohnung getragen haben. Eben diese setzen sich nun auf den gefliesten Boden und öffnen mit geübten Griffen jeweils eine Flasche Bier für sich.

Louis hingegen sammelt die letzten Klamotten von seinem Bett und stopft sie in ihren zerknitterten Zustand wahllos in seine Sporttasche.

„Stelle dich nicht so an, Tommo. Jetzt lass deine Tasche stehen, du kannst morgen früh noch packen". Zayn lässt einen dritten Bierdeckeldurch die Wohnung fliegen, ehe er Louis eine Flasche Bier reicht. Siestoßen zusammen an, Louis nimmt einen tiefen Schluck und die bittere Flüssigkeit läuft seine Kehle herunter. Er spürt sofort, wie er sich ein wenig entspannt und zeitgleich das Verlangen nach einer Zigarette drastisch steigt.

„Wie spät wollen wir morgen früh eigentlich losfahren? Wir fahren ja immerhin knapp zehn Stunden, wenn wir gut aus London rauskommen und generell gut durchkommen. Und wer fährt überhaupt, das sollten wir eventuell auch klären". Louis und Zayn schauen den Fragenstellerbeide eindringlich an. Liam kann man am ehesten als den 'Vernünftigen' von ihnen bezeichnen, weshalb beide davon ausgegangen sind, dass er fährt, während die beiden schon das ein oder andere Bier trinken können. Liam hat die Blicke auch gemerkt, denn er stöhnt nur einmal entnervt auf, ehe er anfängt zu lachen.

„Ich hab mein Auto schon mit Proviant und den Zelten bepackt. War ja eh klar, dass ich fahren muss"- „Du hast auch als einziger ein Auto", unterbricht Zayn ihn direkt lachend, bevor er sich als großer Samariter aufspielen kann. Das macht er manchmal, obwohl er nur ein kleines bisschen weniger verplant als der Rest des Trios ist.

Louis stellt sein leeres Bier wieder in den Kasten, ehe er sich ein neues nimmt und sich damit an das Fenster stellt. Seine Finger finden automatisch den Weg zur Schachtel, die er immer bereit stehen hat. Grinsend reicht er auch Zayn eine Zigarette, nachdem er sich wortlos zu Louis ans Fenster gestellt hat.

„Du solltest wirklich nicht in deiner Wohnung rauchen, Lou. Alle deine Sachen werden für immer nach dem ekligen Qualm stinken", beschwert sich Liam in dem Moment, in dem Louis den ersten Zug der Zigarette nimmt. Demonstrativ pustet er den Rauch nicht wie gewohnt in die stickige Nachtluft, sondern in Liams Richtung.

„Die stinken eh danach, also kann ich mir den Weg nach unten lockersparen. Das sind immerhin drei Stockwerke". Schweigend rauchen beide zu ende, ehe die Kippen ausgedrückt werden und Louis sein Fenster wieder schließt.

Sie sind mittlerweile beim vierten Bier ankommen, und Louis spürt langsam das wohlige Kribbeln in den Beinen, was er nach ein bisschen Alkohol immer verspürt. Ein eindeutiges Zeichen, dass er jetzt aufhören muss zu trinken, wenn er sich nicht spontan doch noch ins Delirium trinken möchte.

„Ich möchte euch wirklich nicht rausschmeißen, aber ich müde und möchten och für eine Nacht meine Ruhe von euch genießen. Wie spät holst du mich denn nun morgen ab, Li?". Angesprochener leert gerade die letzten Schlucke aus seiner Flasche und stellt sie dann zurück an ihren Platz, ehe er die ganze Kiste in Richtung der Küchenzeile des Zimmers schiebt. „Halb Sechs. Wenn du nicht fertig unten stehst, fahren wir ohne dich". Lachend gehen beide Besucher auf die Haustür zu, während der unfreiwillige Gastgeber seinen Mittelfinger zeigend auf dem Boden sitzen bleibt.

Ohne sich nochmal zu verabschieden verschwinden beide ins Treppenhaus. Mit einem Seufzen geht Louis nochmal ans Fenster, um eine letzte Kippe für den Tag zu rauchen.

„Bis morgen, ihr Looser", ruft er in die Nacht hinaus, als seine Freunde unten das Gebäude verlassen hört. Lachend schließt er sein Fenster wieder und begibt sich ins winzige Bad, ehe er in einen traumlosen und sehr kurzen Schlaf fällt.