15.07. 18:56 Uhr

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„Liam, was hast du hier bitte gebucht? Das ist einfach nur eine Wiese". Louis Stimme klingt anklagend, aber auch ein wenig belustigt. Der Campingplatz besteht aus zwei großen Wiesen, die eine für Besucher mit Zelt, die andere für Besucher mit einem Wohnwagen. Dazwischenstehen ein paar Häuser, in dem die Besitzer des Platzes wohnen und Duschen und Toiletten untergebracht sind. Es ist alles alt und eher heruntergekommen, aber die Besitzer wirkten bei ihrer Ankunft freundlich und hilfsbereit. Und Die Lage ist wirklich genial, wenn man eh nicht wirklich auf Aktivitäten aus ist, sondern ein paar alkoholreiche Tage mit seinen Freunden verbringen möchte.

„Das war billig, und wir sind nicht zu weit weg von Dublin und direkt an der Küste. Stelle dich nicht so an, das wird super!", ruft Liam enthusiastisch, als er die Zelte aus dem Kofferraum schmeißt. Danach stellt er voller Tatendrang die Kisten Bier und den Proviantzwischen sein Auto und den Graben, der das Ende der Zeltwiesedarstellt. Louis und Zayn werfen sich einen wissenden Blick zu, dann öffnet Louis gekonnt zwei Flaschen Bier und stößt kurz mit Zayn an, ehe sie die Flaschen beide in einem Zug leeren. Louis rülpst laut auf, als er die Flasche wieder absetzt und hält sich kurz an den Bauch. Schnelles trinken war  noch nie das richtige für ihn.

„Jungs, ich räume aus und sortiere, und ihr baut die Zelte und den Pavillon auf, das ist doch nicht schwer zu verstehen", ruft Liam, als der Älteste auch ihm auffordernd ein Bier hinhält. Ergeben seufzend stellt er sich seinem Schicksal und trinkt seine Flasche in einem Zugaustrinkt. Er schmeißt die Flasche einfach ins Gras und räumt weiter aus, also beginnen auch die anderen beiden endlich mit ihren Aufgaben.

Zwei Stunden später sitzen alle gemeinsam in ihren Campingstühlen um einen klapprigen, sehr instabilen Tisch und löffeln aus einer Dose kalter Ravioli. Immer wieder werfen sie Liam gespielt böse Blicke zu, weil dieser den Gaskocher vergessen hat, und sie nun gezwungen sind, die ganze Woche kaltes Dosenfutter zu essen.

„Wollen wir morgen direkt nach Dublin fahren? Dann haben wir das schon gemacht und ich muss nicht mehr aufpassen, ob ich abends zu viel trinke", beginnt Liam nach dem Essen wieder ein Gespräch.

„Finde ich gut. Dann haben wir auch das frühe Aufstehen direkt hinter uns gebracht und können gucken, ob wir irgendwo einen günstigen Gaskocher finden", lacht Zayn und wirft Liam dabei nochmal einen vorwurfsvollen Blick zu. Als Antwort darauf wirft der Angeklagte die leere Dose Ravioli auf Zayn. Louis lehnt sich lachend zurück und zündet sich noch eine weitere Zigarette an.

„Also morgen Dublin. Haben wir da einen genauen Auftrag, oder fahren wir nur hin, um sagen zu können, dass wir schon da waren?", fragt Louis scheinheilig. Er weiß genau, dass sie dort nur einen Kaffee trinken werden und ziellos durch die Stadt fahren und laufen werden. Sie haben alle nichts übrig für Sightseeing und überlaufene Plätze.

„Lass da einfach nur ein bisschen umgucken, vielleicht finden wir ja eine interessante Ecke. Wenn nicht, fahren wir wieder zurück und schauen, was der Platz hier so hergibt". Zayn greift neben sich in die Kiste und gibt jedem ein neues geöffnetes Bier. Zusammen stoßen sie an und nehmen einen tiefen Schluck. Louis drückt seine Zigarette aus und steckt sie in eine der leeren Bierflaschen.

„Vielleichtsind ja noch ein paar trinkfreudige Leute hier, mit denen man malanstoßen kann. Oder ein süßer Typ für dich, Lou", grinst Liam, worauf Louis belustigt einen Bierdeckel nach ihm wirft.

„Ich bin nicht zum Vögeln hier, vor allem nicht in einem Zelt mit so dünnen Wänden". Er nimmt noch einen tiefen Schluck aus der Bierflasche, bemerkt wie am Abend das wohlige Kribbeln in seinen Beinen und lehnt sich ganz entspannt in seinem Stuhl zurück.

„Vielleicht finden wir aber ja was vögelbares für dich, Li", wirft Zayn ein, bekommt aber nur ein empörtes „Ich habe eine Freundin du Spast" als Antwort.

Siealbern noch herum, als es schon dunkel ist und die Nachtruhe des Campingplatzes weiter fortgeschritten ist, ehe sie sich in ihre Zelte verabschieden und Louis in einen ruhigen Schlaf fällt.


Camping - L.S.Where stories live. Discover now