𝚃𝚑𝚛𝚎𝚎

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𝙲𝚛𝚞𝚜𝚑𝚎𝚜

Point of View
Yoongi

Schnell stapfte ich durch den Schnee um wieder in die warmen Gänge des Schulgebäudes zu gelangen. Als ich durch die Tür trat umfing mich eine wohltuende Wärme, weshalb ich wohlig auf seufzte. Ich zog meinen Mantel aus und machte mich auf den Weg zu Hoseok, der vor unserem Klassenraum auf mich wartete. "Da bist du ja.", sagte er. "Wo warst du so lange?" Fragend sah mein bester Freund mich an. "Ich hab dem neuen geholfen.", sagte ich, worauf seine Augen riesig wurden. "Dem Psycho?"
"Nenn ihn nicht so!", keifte ich ihn an, woraufhin er abwehrend die Hände hob. "Entspann dich." Ich seufzte und lehnte mich neben ihn an die Wand. "Er heißt Jimin und auch wenn er psychisch krank ist, er kann nichts dafür. Nenn ihn also nicht Psycho." Hoseok lächelte mich sanft an und nickte. "Okay." Ich sah zu ihm und lächelte ihn dankend an. "Danke."

"Du magst ihn.", grinste er. "Ich kenne ihn doch gar nicht.", sagte ich und spielte mit meinen Händen. "Das ist egal, du magst ihn trotzdem." Hoseok grinste mich weiterhin an und stellte sich vor mich. "Und jetzt sage ich dir mal was. Wenn du ihn kennenlernst, ist das Problem auch aus der Welt geschafft." Ich sah ihn ein wenig skeptisch an, bevor ich begann zu überlegen. Jimin war süß. Wirklich süß und hübsch auch. Von dem was ich bisher mitbekam, war er auch ein echt lieber und netter Junge. Er brauchte Hilfe und ich denke nicht, dass er die ganze Zeit mit seinem Bruder abhängen könnte. Außerdem weckte er in mir eine Art Beschützerinstinkt. Sowas bräuchte er bei den ganzen idiotischen Menschen die hier ihr unwesen trieben. "Weißt du was?", sagte ich zu meinem Freund und sah ihn entschlossen an. "Du hast recht. Ich werde ihn kennenlernen." Hoseok fing noch breiter an zu grinsen, ehe sein Blick auf die Uhr wanderte. "Toll dass du zu diesem Entschluss gekommen bist, aber ich denke wir müssen erstmal wieder in den Unterricht." Mein Blick glitt ebenfalls zu der Uhr, ehe ich ihm seufzend zu stimmte und wir uns wieder in den Klassenraum setzten.

Jimin kam kurz darauf auch in den Raum und setzte sich an seinen Platz. Als der Lehrer kam, seufzte ich kurz auf, ehe der Unterricht erneut begann. Meine Aufmerksamkeit lag jedoch eher auf dem jüngeren, zwei Reihen hinter mir. Ich hatte mich so hingesetzt, dass ich ihn ab und zu mal beobachten konnte. Er saß dort auf seinem Platz und folgte dem Unterricht, während der Bleistift in seiner Hand über das Stück Papier vor ihm glitt. Ein paar kleine Strähnen seiner braunen Haare hingen ihm im Gesicht, doch das schien ihn nicht zu stören. Ich fragte mich was er wohl gerade zeichnete oder schrieb. Er sah wirklich schön aus, wie er dort saß. Wie seine Haare in seinem Gesicht hingen und sein Blick neugierig auf die Tafel geheftet waren. Der graue Himmel und der weiße Schnee die man durch das Fenster sah waren ein schöner Hintergrund. Das Licht das durch die grauen Wolken schien betonte sein Gesicht nochmal. Er war wirklich wunderschön. Seine Stimme war wie die eines Engels, was ihn zu einem noch schönere Gesamtbild verhalf. Ich wusste zwar schon länger dass ich nicht auf Frauen stand, doch jetzt wurde es mir nochmal vor Augen geführt. Durch Jimin. Etwas schöneres hatte ich noch nicht gesehen.

Seine wunderschönen braunen Augen trafen meine und ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als sich eine leichte Röte auf seine Wangen legte. Ein Ellenbogen in meiner Seite holte mich aus meinen Schwärmereien. Ich drehte mich zu Hoseok, der mir mit einem Kopfnicken deutete nach vorne zu gucken. Dort traf mich der Blick unseres Lehrers der eine gewisse Skepsis aber auch etwas wissendes in sich trug. "Was habe ich eben gesagt Yoongi?", fragte er mit verschränkten Armen. "Ehm… tut mir leid, ich habe nicht zugehört. Könnten Sie das vielleicht wiederholen?", sagte ich ein wenig peinlich berührt. "Oh, das war nichts wichtiges. Ich rate dir besser auf zu passen, anstatt deinen neuen Mitschüler verliebt anzustarren." Das Gelächter meiner Mitschüler erfüllte den Raum und auch der Lehrer grinste wissend, während ich wahrscheinlich einer Tomate Konkurrenz machen konnte. Ich warf einen Blick über meine Schulter zu Jimin, der ebenfalls rot angelaufen war. Ein letztes mal lächelte ich ihn peinlich berührt an. Er lächelte leicht zurück, ehe ich mich wieder nach vorne drehte und dem Unterricht folgte.

ᑭˢ𝚢ꏳh̶Where stories live. Discover now