𝚂𝚒𝚡𝚝𝚎𝚎𝚗

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𝙷𝚞𝚐𝚎 𝙵𝚊𝚞𝚕𝚝

Point of View
Yoongi

Wie konnte er das nur tun? Ich dachte er mag meinen Vater und Taehyung. Ich dachte er mag mich. Doch scheinbar war es nicht so. Scheinbar mochte er mich doch nicht. Warum wurden mir jetzt erst die Augen geöffnet? Jetzt wo ich mir eingestand, dass ich mich in ihn verliebt hatte.

一一

"Wie konntest du das nur tun?!", schrie ich Jimin fast schon an. Dieser sah mich nur verängstigt und verwirrt an. "Was soll ich denn getan haben?", fragte er. Wow. Ich war wirklich schon enttäuscht genug, doch das gab allem den Rest. Er 'wusste nichts' von dem was er gesagt hatte. Meine Wut verblasste erneut, sodass wieder nur die Enttäuschung zurück blieb. "Ich fasse es nicht, dass du mir das alles nur vorgespielt hast."
"Wovon redest du bitte?", fragte mein Gegenüber mehr als nur verwirrt. 

"Von allem.", sagte ich trocken und kalt. "Dass du so nett bist, so niedlich. Das alles ist nur vorgespielt." Sagte ich vorhin nicht noch, dass ich seine Gedanken nicht lesen konnte? Jetzt konnte ich ihn lesen wie ein offenes Buch. Seine Augen sagten alles, doch wahrscheinlich was das auch alles nur ein Spiel. Er fragte sich von was ich sprach. Was passiert war, dass ich nun so zu ihm war. Jedoch interessierte es mich kein bisschen mehr. "Alles ist nur ein Spiel für dich stimmts?", begann ich erneut zu sprechen. "Von unserer ersten Begegnung bis zum jetzigen Zeitpunkt, alles vorgespielt. Wahrscheinlich ist selbst deine Persönlichkeitsstörung erfunden. Und der Teil in dem deine Schwester starb, existiert wahrscheinlich auch nicht."

Klatsch. Dieses Geräusch war alles was ich in diesem Moment vernahm. Dieses Geräusch und der ziehend, brennende Schmerz an meiner linken Wange. Meine Hand glitt zu meiner geschlagenen Wange und mein Blick zu Jimin, von dem der Schlag stammte. In seinen Augen sah nichts anderes als ich in mir fühlte. Wut und Enttäuschung. Wut und Enttäuschung, die von einem geliebten Menschen herrühren. "Ich hatte wirklich geglaubt, du seist anders.", sagte er. "Ich dachte du seist eine nette Person, jemand der mich akzeptiert und zwar so wie ich eben bin. Mit einer kaputten Psyche. Ich dachte du meinst es ernst mit deiner Hilfe. Doch scheinbar bist du genauso ein Arschloch wie alle anderen auch. Genauso ein urteilender Unwissender. Ich hab mich wohl in dir getäuscht."

Während dieser Worte hielt ich Blickkontakt mit ihm. Ich rief mir meine Worte unbewusst wieder hervor und realisierte was ich eben gesagt hatte. Realisierte, dass ich den Punkt bei Jimin getroffen habe, den ich niemals treffen wollte. Erinnerte mich wie Jimin war als er meine Familie beleidigt hatte. Es war ChimChim gewesen und nicht Jimin. Ich schluckte schwer und sah zu Boden. "Bitte sag mir, dass es ChimChim war, der mir das gesagt hat.", murmelte ich leise, jedoch laut genug, dass Jimin es hörte. "Nein.", sagte er und ich sah ihm in die Augen. Ich sah ihm in seine Augen und wusste: er hatte recht. Ich hatte meinen besten Freund, meine Liebe beleidigt. Auf eine Art und Weise, wie ich es nie hätte tun dürfen.

Ich beobachtete Jimin wie er ein zweites Mal in das Schulgebäude verschwand. Dieses mal kam er jedoch schneller wieder raus, mitsamt seiner Sachen. Alles was ich tat, war ihm hinterher zu starren wie er das Gelände verließ. Ich war wie versteinert, konnte mich nicht bewegen und in diesem Moment auch nichts fühlen. Das einzige was ich fühlte war die Lehre in mir und die Kälte um mich herum. Ob ich es mir nur ein bildete dass es ohne Jimin noch kälter war, wusste ich nicht.

Die Worte Jimins fertig verarbeitet, verschwand die Lehre mit einem einzigen Schlag. Anstatt der Lehre kam nun Reue und Trauer zum Vorschein. Wut und Enttäuschung auf mich selbst. Vor fünf Minuten fragte ich mich noch, wie Jimin wo etwas tun konnte. Jetzt frage ich mich, wie ich so etwas tun konnte. Ich hatte denjenigen beleidigt, in den ich mich verliebt hatte. Langsam verließ mich meine Kraft, weshalb ich mich auf den kalten Boden fallen ließ. Ich vergrub meine Hände in meinen Haaren, wo sie sich verkrampften, meine Arme waren an meinen leicht aufgestellten Beinen abgestützt. Wie konnte ich das nur tun?

ᑭˢ𝚢ꏳh̶Where stories live. Discover now