𝚃𝚠𝚎𝚗𝚝𝚢

472 30 27
                                    

𝙻𝚎𝚊𝚟𝚒𝚗𝚐

Point of View
Jimin

Es sollte aufhören. Er sollte verschwinden. Warum tat man mir so etwas an? Was hatte ich verbrochen? Mein Kopf dröhnte und seine, nein, meine Stimme hallte schmerzhaft laut durch ihn. Er schrie. Er drängte sich vor, wollte die Kontrolle. Ich kämpfte gegen ihn, doch scheinbar war es nutzlos. Mit einem mal verlor ich die Kontrolle über meinen Körper. Ich spürte weder meine Beine, noch meine Hände. Alles war taub und dennoch bekam ich alles mit. Er hatte die Kontrolle übernommen und ich durfte bei den Schandtaten meiner zweiten Persönlichkeit zusehen. Und ich konnte nichts dagegen tun.

刚 给 刚

Ich lief zusammen mit Namjoon durch die dunklen Straßen. Es tat gut mal wieder draußen zu sein, die Kontrolle zu haben. Namjoon war glücklicherweise so dumm und bemerkte nie, wenn ich es war und nicht Jimin. Es kam schonmal vor, dass er es bemerkte, doch dies war wirklich eine Rarität. "Hey Jiminie. Alles okay?", fragte Namjoon. "Ja, alles in Ordnung.", sagte ich und lächelte ihn an. Ich hasste es zu lächeln. Naja, freundlich lächeln. Wenn jemand leidet, kann ich mir ein Grinsen meist nicht verkneifen.

Eigentlich fand ich es gar nicht so toll die Kontrolle zu haben. Viel schöner war es, sich das Chaos anzusehen und wie der liebe Jimin damit umging. Das war viel schöner, dazu noch dass Wissen, das ich daran schuld war. Wirklich toll. Jetzt war ich an der Kontrolle, weil ich noch eine offene Rechnung mit jemanden hatte. Und zwar mit Min Yoongi. Wie konnte er es wagen, so schlecht über Sumi her zu ziehen. Mir, beziehungsweise Jimin, vorzuwerfen dass alles sei nur erfunden. Das alles war alles andere als erfunden. Weder die Story, noch der Schmerz der immer noch in diesem Körper seine Wellen schlug.

Auch wenn Jimin ihm seine Worte verzieh, ich konnte es nicht. Ich griff nach der goldenen Kette und spielte mit dem Anhänger. Es waren zwar nur zwei Tage, in denen ich auf meine Rache warten musste, doch das war lange genug. Endlich würde ich sie bekommen. "Du denkst wieder an sie, hab ich recht?" Ich sah zu Namjoon, der mich traurig anlächelte. Schnell erwiderte ich es und nickte. "Sie fehlt mir so.", sagte ich. Das war noch nicht mal gelogen. Nicht nur Jimin fehlte Sumi unglaublich sehr, sondern auch mir. Auch wenn ich erst kam, als sie schon tot war. "Mir doch auch Jimin."

"Dir wird aber nicht die Schuld an ihrem Tod aufgedrückt.", gab ich traurig von mir, darauf bedacht nicht zu bissig zu klingen. Hätte ich einen bissigen Unterton, wäre ich direkt aufgeflogen. Blöderweise passierte mir dies schon einmal. "Man Jimin. Hör nicht auf unsere Eltern und hör endlich auf dir die Schuld zu geben.", sagte Namjoon mit einem jammernden Ton. Er legte seinen Arm um meine Schultern und zog mich zu sich. Leicht lächelte ich und nickte. "In Ordnung Namjoon. Ich versuche auf zu hören." Jetzt grinste Namjoon mich breit an. "Geht doch." Er schubste mich von sich weg und fing an zu lachen. Ich tat es ihm gleich, während ich versuchte nicht hin zu fallen. Gott, wie ich es hasste.

Kurz darauf kamen wir bei der Bushaltestelle an. Namjoon ließ sich wie immer auf die Bank fallen. Wie gerne ich das auch tun würde. Doch würde ich das tun, würde ich wieder auffliegen. Jimin setzte sich nie auf diese Bank. Aus diesem Grund blieb ich stehen und wartete so auf den Bus. Es dauerte nicht lange, da kam der Bus auch schon. Wir setzten uns auf einen zweierplatz im Bus und Namjoon reichte mir wie jeden Morgen einen Hörer seiner Kopfhörer. Ich hasste seinen Musikgeschmack. Für diese kurze Fahrt konnte ich es mir aber antun.

Glücklicherweise dauerte die Fahrt nicht zu lange und der Weg zur Schule auch nicht. Jetzt musste ich nur noch zu Yoongi kommen. Wobei ich es vielleicht erst in einer der Pausen machen sollte. Ja, so würde ich es machen. Mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen betrat ich mit Namjoon auf meiner Seite das Schulgelände. Jedoch versteckte ich dieses schnell wieder, bevor noch jemand etwas merkte. "Wir sehen uns dann später Jimin.", lächelte Namjoon. "Ja, bis dann.", erwiderte ich und ging in das Schulgebäude.

ᑭˢ𝚢ꏳh̶Where stories live. Discover now