Als Suleiman König wurde, verstand er nicht nur die Sprachen
der Menschen, sondern auch die der Tiere und Vögel. Diese be-
richteten ihm alles, was sie auf ihren Streifzügen in der ganzen
Welt sahen, alles Außergewöhnliche und Merkwürdige. Allah
befahl dem Wind, Suleiman zu dienen, so daß dieser seine Schiffe
über die Weltmeere in fremde Länder schicken konnte. Ja, sogar
die Jinn und die Teufel mußten ihm dienen, und er befahl ihnen,
auf dem Grund der Meere nach Perlen zu tauchen und andere
schwere Arbeiten zu verrichten.
Nun wirst du denken, daß Suleiman dann ungeheuer reich gewe-
sen sein muß, wenn all diese Wesen seinem Befehl gehorchten und
ihm Gold und Silber, Perlen und Edelsteine brachten. Tatsächlich
waren seine Schatzkammern ständig mit kostbaren Dingen aus
allen Ländern der Welt gefüllt. Aber Suleiman sprach: „Dies alles
gehört nicht mir. Allah hat mir diese Schätze nur anvertraut, damit
ich sie zum Nutzen des Volkes verwende." Er ließ an die Armen
im ganzen Land Nahrung und Kleidung austeilen, so daß niemand
mehr Not zu leiden brauchte, und er ließ Häuser, Straßen und
Schulen bauen. Für sich selbst nahm er nicht das geringste bißchen
von all den Schätzen, sondern verdiente mit eigenen Händen Geld
für sein tägliches Brot. Alle arbeiteten für ihren Lebensunterhalt
und erfüllten ihre Aufgabe in der Gesellschaft, so daß die Königs-
familie ein Vorbild für das ganze Volk war. Auf diese Weise
herrschte im Land Frieden und Gerechtigkeit.
Weltberühmt waren auch Suleimans Pferde. Sie waren schlank und
schnellfüßig und eine Freude für den Betrachter, aber sie waren
nicht für den königlichen Luxus bestimmt, sondern für den Kampf
gegen die Götzendiener, und der König wachte persönlich darüber,
daß sie gesund waren und es ihnen an nichts fehlte. Abends wur-
den sie ihm in einer Parade vorgeführt, und Suleiman sprach: „Ich
liebe alles Schöne und Gute, denn es läßt mich an Allah denken."
Wenn die Sonne untergegangen war und Suleiman vom Abendge-
bet zurückkam, ließ er die schönen Pferde wieder zu sich bringen
und fing an, sie zu streicheln und zu striegeln, bis ihr Fell glänzte.
Als Suleiman in seinen Palast zurückkehrte, fand er auf seinem
Thron eine leblose Gestalt sitzen die genauso aussah wie er selbst. Er erschrak darüber und wußte zunächst nicht, ob er träumte oder
wach war. Dann wußte er plötzlich, daß Allah ihm dies alles nur
zeigte, um ihn zu ermahnen. Denn ohne Allahs Hilfe und Recht-
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Die Geschichte der Propheten und Gesandten
SpiritualViel Spaß beim Lesen dieser sehr interessanten und zu gleich lehrreichen Geschichte, nämlich die der Propheten und Gesandten. Begleitet diese Menschen durch Zeiten und Geschehnisse, aus denen man fürs Leben lernen kann. Dies hier ist mein zweiter V...