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"Jeonggukkie, was machst du denn schönes am Wochenende?" fragt mein bester Freund Jimin, während wir gemeinsam von der Uni in Richtung unseres Viertels laufen. Müde gähnte ich, da ich einfach viel zu wenig Schlaf bekam. "Hmm weiß nicht, wollte mich eigentlich mit Min und Jae treffen.." gähnte ich weiter, worauf Jimin nur lachen konnte. "Oh mann, euch drei gibts echt nur als Gesamtpaket.. Fast so als würdet ihr so ne gruselige Dreiecksbeziehung führen.." lachte er weiter, worauf ich nur den Kopf schütteln konnte. Viele Leute dachten so, dabei war Min mein Freund, und das schon seit knapp 3 Jahren.

Er war meine erste Liebe, mein erster Kuss und auch mein erstes Mal gewesen. Dass ich auf Jungs stand war mir schon recht früh klar gewesen, und als ich diesen wunderbaren Mensch dann im zarten Alter von 17 Jahren traf, war es um mich geschehen. Seine Augen funkelten wie die Sterne und wenn er lächelte, vergaß ich alles um mich herum. Die absolute Krönung war dann, dass mein Cousin Jae sich ebenfalls super mit Min verstand, was mich besonders freute, da wir eher wie Brüder aufgewachsen waren. Gerade, als wir in meine Straße einbogen, sah ich meinen Freund auch schon an seinem Auto stehen. Verwundert, da wir nicht verabredet waren, hob ich eine Augenbraue und holte mein Handy raus, um zu schauen, ob er geschrieben hatte. "Naja, wir sehen uns, meld dich wenn du Langeweile hast, Gukk!" klopfte mir Chim zum Abschied auf die Schulter und ich nickte nur, ging weiter auf meinen Freund zu, welcher mich noch nicht mal bemerkt hatte.

"Hey!" hörte ich dann die Stimme meines Freundes, hob direkt meinen Kopf, da ich gerade eine Nachricht von meiner Mutter bekommen hatte, und dachte eigentlich, dass Min mich gesehen hatte, doch falsch gedacht. Min umarmte gerade einen anderen Mann, ziemlich lange und herzlich. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich dann auch meinen Cousin, Jae. "Oh, hi?" kam es dann aus mir, als ich nicht weit von den beiden zum Stehen kam. "Oh, hey Gukie!" begrüßte mich Jae dann, schob Min von sich und sah ihn panisch an, was ich nicht wirklich zuordnen konnte. "Was machst du hier, Babe? Ich hab dir nicht geschrieben dass ich früher von der Uni komme.." überlegte ich laut, doch Min kam auf mich zu und gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen, den ich natürlich direkt erwiderte. "Ich hab einfach mein Glück versucht, und dann hab ich eben Jae getroffen, wollen wir alle was Essen gehen?" fragte er mich und ich stimmte natürlich direkt zu.

Kurz brachte ich noch meine Sachen nach Hause, während Jae und Min im Auto warteten. "Bin mit Min und Jae unterwegs, ich denke ich bin nicht so spät zu Hause, bis dann!" verabschiedete ich mich von meiner Mutter, die sich noch kurz verabschiedete, sich dann aber wieder ihrer TV Show widmete. Ihr war es im Prinzip egal, wann und wie lange ich weg war. Voll toll, nicht? Nein. Denn um ehrlich zu sein beneidete ich meine Freunde, die von ihren Eltern zu einer bestimmten Zeit zu Hause erwartet wurden, und auch Ärger bekamen, wenn sie eben nicht da waren. Denn es war ihren Eltern eben nicht egal, ob sie zu Hause waren oder nicht. Sie waren ihren Eltern einfach nicht egal. Ich könnte Tagelang verschwinden, meine Mutter würde sich freuen, dass sie nichts zu Essen kochen müsste, aber das war ein anderes Thema. Umso froher war ich, dass ich so gut wie jede freie Minute mit Jae und Min verbrachte.

Mein Cousin war wie ein Bruder für mich, und in seiner Familie fühlte ich mich viel wohler als bei meiner eigenen Mutter. Meine Tante war so lieb zu mir, mein Onkel hatte immer irgendwelche lustigen Geschichten. Auch meine anderen Cousins Lisa und Mina waren in Ordnung, auch wenn sie sich nicht wirklich für mich interessierten, was mir aber auch ziemlich recht kam. Als ich am Auto ankam, saß Jae auf dem Beifahrersitz, während er sich lächelnd mit meinem Freund unterhielt. Es freute mich wirklich, dass die beiden sich so gut verstanden. "Hey, entschuldigt, musste noch kurz meiner Mom tschüss sagen." setzte ich mich somit auf die Hinterbank, woraufhin mein Freund den Motor startete. "Was wollen wir Essen?" fragte Jae, woraufhin Min und ich beide einstimmig für Pizza waren. Während wir zu unserer Stammpizzeria fuhren, holte ich mein Handy raus und ging ein wenig auf Sozial Media. Ich hatte eine Nachricht auf Instagram, die mein Herz ein wenig schneller schlagen ließ.

You. ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt