NIN:E

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Es waren fast 3 Tage vergangen, seitdem ich offiziell bei Taehyung eingezogen war. Auch wenn ich Jimin dankbar war, dass er es irgendwie geschafft hatte, dass Tae mich an dem Abend zu sich genommen hatte, so war ich doch irgendwie enttäuscht, dass er nicht direkt mit offenen Karten mir gegenüber gespielt hatte. Zweifel fraßen sich in mir breit, und ich hinterfragte wieder einmal das große Ganze. Taehyung war wie er es gesagt hatte, von Morgens bist zum Späten Nachmittag arbeiten, weswegen ich nach der Uni allein zu Hause war. Zu Hause. Ja, nach nur ein paar Tagen hatte sich diese Wohnung zu meinem zu Hause gemausert, was nicht schwer war, denn davor fühlte ich mich nirgendwo so wirklich zu Hause.

Total in meinen Gedanken verloren klingelte es an der Tür, und ich war zunächst nicht sicher, ob ich sie öffnen dürfte, doch entschied mich letztendlich dafür, vielleicht hatte Tae ja etwas bestellt und wartete darauf. "Hey Gukkie." begrüßte mich stattdessen aber mein bester Freund, mit einer Tüte in der Hand. "Lust auf Ramen und ein paar Filme?" fragte er, und da wusste ich dass er es mitbekommen hatte. Er hatte gemerkt, dass mich etwas beschäftigte, denn Ramen und Filme war unsere Umschreibung für ernste Gespräche. "Klar, komm rein." lächelte ich und Jimin kam rein, zog seine Schuhe aus und betrat staunend die Wohnung. "Wow, ich hätte nicht gedacht, dass sie so groß ist." staunte er, und ja, das hatte ich auch als erstes gedacht. "Und wo schläfst du?" fragte er, als er sich kurz umgeschaut hatte und nur ein Schlafzimmer gefunden hatte. Ich wurde direkt ein wenig rot, da es für mich nicht mehr komisch war, neben Taehyung zu schlafen. "Oh-" sagte Chim dann und tätschelte meinen Kopf. "Das ist doch nichts schlimmes, Bub. Ihr seit beide Single, ihr könnt-" fing er an, doch ich stoppte ihn direkt.

"Nein, wir haben.. Also wir machen nichts.. Sowas. Wir kuscheln nur.. Mehr nicht." beschämt senkte sich mein Blick und Jimin setze sich zu mir aufs Sofa, stellte die Tüte mit Essen auf den Tisch. "Aber das ist doch schön, es freut mich, dass du dich ihm so weit öffnest.." sprach Jimin weiter und ich nickte es einfach ab. Es dauerte komischerweise, bis wir normal miteinander umgingen. Das Essen war schnell gemacht, wir saßen wieder auf dem Sofa und schlürften unsere Ramen, ehe Jimin mich die ganze Zeit über anstarrte. "Du bist sauer auf mich, weil ich dir nichts von Taehyungs Umzugsplänen erzählt habe, oder?" fragte er dann, stellte seinen Becher auf den Tisch ab. Ich nickte. Warum sollte ich es auch leugnen? Jimin kannte mich viel zu gut und ich wollte das alles ja auch klären. "Hat Tae mit dir darüber geredet? Warum er hier her ziehen wollte?" fragte mein bester Freund, ich nickte kurz. "Ja, aber ich verstehe nicht, wie er das meinte.." gab ich zu, denn dass er mich glücklich machen wollte, war bei mir angekommen.

"Er will mich glücklich machen? Das hat er doch so schon. Dafür muss er doch nicht hier her ziehen, ich meine.. ich fühle mich irgendwie wie eine Last für ihn. Er arbeitet den ganzen Tag und alles was ich kann, ist ihn abends mi einem Lächeln empfangen. Ich koche ab und zu, manchmal verschlafe ich auch dass er kommt, weil ich so müde von der Uni bin." gab ich zu und Jimin nickte nun. "Aber er hätte es dir doch nicht angeboten, wenn er es nicht selbst gewollt hätt, oder?" fragte er nach, und ich musste lächeln. Nein, Taehyung war noch nie jemand gewesen, der Versprechen gab, die er nicht einhielt. "Nein." antwortete ich daher. "Gukkie, schau.. Taehyung und auch ich wollen einfach beide, dass es dir gut geht. Du bist so ein toller Mensch, das siehst du einfach momentan nicht.. Und das alles muss sich erst wieder einrenken bei dir, ich meine.. Min hat echt einiges kaputt gemacht .. Hier.." deutete mein bester Freund auf meine Brust, dort, wo mein Herz schlug. Ja, Min hatte einiges in mir zerstört. Doch ich trauerte ihm nicht mehr nach, ich war über ihn hinweg.

Nickend stellte ich meinen Becher ebenfalls auf den Tisch und drehte mich vollends zu Jimin. "Aber ich bin schon alt genug, ihr beide müsst mich nicht permanent wie ein Baby behandeln. Du weißt, wie wichtig mir Taehyung ist, und ich denke ich wäre mehr als glücklich gewesen, wenn ich gewusst hätte, dass er in meiner Nähe ist." stellte ich meine Meinung klar. "Ja, aber du warst in den letzten Wochen ja nicht mehr wirklich zurechnungsfähig, Guk. Du bist nur zur Uni, hast geschlafen und am Wochenende hast du nur getrunken und gefeiert.. Ich habe mir Sorgen gemacht, Guk." erklärte mein bester Freund, und ich hatte es selbst noch nie so gesehen. Klar, ich war unter der Woche immer total fertig von dem ganzen Feiern, dass ich nach der Uni immer geschlafen hatte, kaum etwas Gegessen. Abgenommen hatte ich ja ohnehin schon, und für wen sollte ich noch auf mich achten? "Du bist meine Familie, Guk. Vergiss das bitte nicht." strich Jimin mir über den Oberschenkel und lächelte mich liebevoll an.

"Ich weiß.. Tut mir leid, dass ich dir so viele Sorgen mache." entschuldigte ich mich und er schüttelte nur leicht den Kopf. "Nein, sag sowas nicht.. Bitte, versuch einfach ein wenig mehr zu Essen und nach vorne zu schauen. Wenn irgendwas ist, kannst du einfach mit mir reden." beendete er unser Gespräch und griff nach einer der Decken, die auf dem Sofa lagen. "Und jetzt lass uns endlich den Film schauen, ich will endlich wissen was mit Iron Man passiert!" lachte er und ich schlug ihm leicht gegen die Schulter. Dass er sich den Film mir zu liebe sicher schon das 50. mal antat, ignorierte ich. Glücklich kuschelte ich mich an meinen besten Freund und genoss einfach den Moment, denn es gab nichts schöneres, als zu wissen, dass man geliebt wurde.

"Baby.." wurde ich durch ein Flüstern geweckt, während meine Augen sich langsam an die Dunkelheit gewöhnten und ich die Umrisse von Taehyung erkennen konnte. Fuck, ich war wirklich eingeschlafen. "Komm, wir gehen ins Bett." lächelte er, als ich mich noch total verschlafen umschaute. Jimin war ebenfalls eingeschlafen, Tae schien ihm Bettsachen gebracht zu haben, da er mit einer normalen Decke zugedeckt war. "Hmh." sagte ich nur und stand wackelig auf, fuhr mir durch meine Haare und mein Gesicht. Tae kam neben mich und legte seinen Arm um meine Taille und schob mich zum Bett. "Leg dich hin.." lachte er, als ich mich auf das Bett setzte und nicht genau wusste, was und wo ich war. Mit halb offenen Augen schaute ich Taehyung an, der vor mir stand. Mühsam stand ich auf und strampelte meine Jogginghose von meinen Beinen und legte mich dann ins Bett, drehte mich zur Seite wo Tae immer lag und wartete, dass der Ältere sich neben mich legte, doch er kam nicht direkt. "Tae..." murrte ich und hob die Decke an, was er natürlich verstand.

Als ich die mir allzu bekannte Wärme neben mir spürte, musste ich automatisch lächeln. "Habt ihr geredet?" fragte Tae mich, ich nickte nur. Er hatte mitbekommen, dass irgendwas nicht zwischen Jimin und mir stimmte und hatte mich gestern darauf angesprochen. Dass er im Prinzip auch ein Grund für die Anspannung war, hatte ich ihm jedoch nicht verraten. "Jeonggukkie.." erhob er nochmals seine Stimme, und ich schaute ihn direkt fragend an, denn er nannte mich so gut wie nie bei meinem Namen. "Du weißt, dass du mir sehr wichtig bist, oder?" fragte er und ich nickte. "Du bist mir auch wichtig, Tae." lächelte ich und kuschelte mich noch näher an ihn, mein Herz schlug so schnell dass ich Angst hatte, er könnte es hören. Ein Kuss auf meinem Kopf, den ich immer wieder von ihm bekam, machte meinen Abend perfekt und ich schlief ruhig und mit einem warmen Gefühl in meinem Bauch ein.

You. ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now