Jeongguk war seit er 16 ist mit seinem Freund Min zusammen, glücklich. Vor allem dass dieser sich so gut mit seinem Cousin Jae verstand, machte alles perfekt für den Jungen, dessen Leben sonst nichts mit dem Wort Perfekt gleich hatte. Arbeitslose Mu...
Wieder vergingen Tage, in denen ich einfach vor mich hinvegetierte, einfach in den Tag lebte, nicht besonders viel Aß oder schlief. Meiner Mutter war es sogar aufgefallen, sie fragte mich sogar einmal, warum ich nicht in die Uni ging, doch ein einfaches 'Keine Lust' war genug, um ihre 'Sorge' zu stillen. Ja, wie war es noch gleich? Es war ja so toll, wenn die Eltern sich nicht für einen interessierten. Niemals würde ich verstehen, wie man sich sowas wünschen konnte. Klar, es war sicher toll wenn man ein oder zwei Tage mal Ruhe hatte, doch liebende Eltern, die sich dafür interessierten, ob die Kinder in die Schule gehen oder nicht waren doch etwas tolles? Sieht wahrscheinlich wieder jeder anders, aber das war einfach der Tatsache geschuldet, dass niemand es wirklich anders kannte.
Wenn deine Mutter auf einmal aufhören würde, dir Essen zu kochen oder deine Wäsche zu waschen, einfach weil sie keine Lust mehr hatte, was würdest du machen? Es feiern? Sicherlich. Das einzige, was sich seit Jimins Besuch geändert hatte, war dass ich mein Handy wieder regelmäßig lud. Zu meinem Erstaunen hatte ich viele Nachrichten von Taehyung, der wohl von Jimin von der ganzen Sache gehört hatte. Jeden Morgen schrieb Tae mir, wünschte mir einen schönen Tag und versicherte mir, dass er sich bei mir melden würde. Dies tat er auch wirklich jeden Tag. Er erzählte mir einfach von seinem Tag, was er so erlebt hatte und wie sehr er sich freute, wenn wir uns bald treffen würden. Wann hatte ich einem Treffen überhaupt zugesagt? Ich wusste es nicht, doch ich wollte auch nicht den letzten Menschen vergraulen, der noch mit mir sprach. "Bist du noch da, Engel?" fragte Tae mich, und ja, er nannte mich noch immer so. "Ja." war alles, was ich ihm antwortete. "Willst du bald schlafen gehen?" fragte Tae mich, als er sich wohl in sein Bett legte. 1 Uhr morgens, sicher eine Zeit zu der normale Menschen schlafen gehen würden. "Ich bin noch nicht müde, ich denke ich schau noch ein wenig fern." log ich, da ich wusste, dass ich einfach nur in meinem Bett liegen und mich selbst bemitleiden und Hassen würde. "Okay mein Engel.. mach bitte keinen Unsinn, ja? Ich denk an dich." verabschiedete sich Tae, und mein Herz schlug schneller, ich lächelte leicht, da ich es einfach genoss wie viel Aufmerksamkeit er mir gab.
Der Kontakt zwischen Taehyung und mir war so viel mehr geworden, und wenn ich daran dachte dass er mir vor ein paar Monaten noch alle paar Wochen eine Nachricht geschrieben hatte, konnte ich mir das nicht vorstellen. Gerade, als ich wieder meiner bisherigen Beschäftigung, dem Nichts tun nachgehen wollte, schrieb mir Jimin. Warum war er um die Uhrzeit noch wach?
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"Gukkie, ich denke wirklich, dass du genug hattest.." hielt Jimin mich an meiner Taille festhielt, damit ich nicht komplett umknickte. "Lass mich Chimm.. Ja.. Alles gut!" lallte ich, weit davon entfernt, dass alles gut war. Es war das dritte Wochenende in Folge, an dem ich meinen besten Freund dazu gezwungen hatte, mit mir in eine der vielen kleinen Bars in der Stadt zu gehen. Wir hatten den ein oder anderen getroffen, der mit Jiminie befreundet war, unter anderem auch seinen Crush. "Yoongi hat gesagt, wir gehen jetzt nach Hause, also komm!" schleppte Chim mich aus der Tür hinaus auf die Straße, wahrscheinlich hoffte er, die kalte Luft würde mir gut tun. Fehlanzeige.
Während ich also an die Wand gelehnt mit meinem besten Freund auf Yoongi Hyung wartete, der zum Glück mit Jimin nüchtern geblieben war, liefen einige Typen an uns vorbei, die Chim mit ihren Blicken nur so auszogen. Dieser bemerkte es nicht, da er mit seinem Handy beschäftigt war. "Idioten." war alles, was ich sagte. "Hm?" fragte Jim, doch ich schüttelte nur den Kopf. Die Fremden allerdings kamen nun zu zweit auf uns zu, einer von ihnen tippte Jimin auf die Schulter. Als er seinen Blick hob, und die beiden fragend ansah, kam auch schon der erste dumme Spruch. "Na, was machst du denn allein hier? Soll ich dich mitnehmen?" grinste er ihn an, und nicht nur mir fiel alles aus dem Gesicht. Hallo? Ich stand kaum nen Meter von ihm entfernt? "Ähm.." brachte Jimin dann raus, doch zu spät. "Bist du blind oder einfach nur behindert? Ich steh doch hier, oder hast du was mit deinen hässlichen Augen, du Gnom?!" fauchte ich einen der Typen an, der doch tatsächlich gerade einen Arm um Jimin legen wollte.
Schneller als der schauen konnte hatte ich ihn zur Seite geschubst, Jimin hielt mich jedoch an meinem Arm fest. "Gukk! Hör auf!" flehte er schon, doch ich wollte nicht. Mein vernebeltes, betrunkenes Hirn sah es nicht ein, dass jemand meinen besten Freund so behandelte. Mein Gegenüber sah es wohl genauso, dass es noch nicht genug war. Er kam auf mich zu, schubste mich hart gegen die Wand hinter mir, ehe auch schon die erste Faust folgte. "SPINNST DU?!" schrie Jimin, als mein Kopf pochend zur Seite flog und ich nur Sterne sah. Noch nie hatte ich mich geprügelt, noch nie eine Schelle kassiert. Tränen stiegen mir in meine Augen, meine Gefühle schienen Amok zu laufen. "Na warte.." knurrte ich wieder, stürzte mich wild um mich schlagend auf den Kerl, der erschrocken zurück wich. Ein paar Treffer landete ich, da kamen seine Kumpel und einer der beiden schubste mich zu Boden, setzte sich auf mich und schlug immer wieder auf mich ein. Klar, ich versuchte mich zu schützen, doch ich war betrunken und sowieso nicht der stärkste.
Im Hintergrund hörte ich wie Jimin sich mit einem der Typen stritt, bis noch eine weitere Stimme dazukam, die mir bekannt vorkam. Woher? Meine Augen waren zu, ich konnte sie nicht mehr richtig offen halten. Lag es an der schmerzenden Wunde über meinem Auge oder einfach daran, dass ich mich mit einem Schlag so unglaublich müde und erschöpft fühlte? Konnte ich so nicht sagen. Plötzlich war das schwere Gewicht auf meiner Brust weg, jemand hatte den Kerl von mir runter geholt. "Verpisst euch oder ich bring euch alle um!" grollte eine tiefe Stimme, ehe ich sanft gerüttelte wurde. Ich versuchte, meine Augen zu öffnen, doch setze mich zuerst mit der Hilfe des Fremden auf. "Gukkie.." sagte er nun sanft, und ich bekam direkt eine Gänsehaut. Ich öffnete meine Augen und sah in die schönsten braunen Augen, die ich je sehen durfte.
