FOURTEE:N

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"Ich bin so froh, dass Jimin mir gesagt hat, wo deine Mutter wohnt.." sagt Tae mit seiner ruhigen Stimme, während ich auf dem Sofa in seiner Wohnung sitze und er erneut meine Wunden desinfiziert. "Das tut mir so leid.. Ich hätte einfach von Anfang an mit kommen sollen.." seufzte er und seine Augen strahlten mich mit so viel Liebe an, dass ich lächeln musste. "Nein, ich musste das alleine machen.. Aber ich hab nicht alle Unterlagen gefunden, dann muss ich das wohl neu beantragen.." sprach ich mehr zu mir als zu ihm. "Das schaffen wir schon, Hauptsache dir geht es gut.." sprach er, nachdem er mir ein großes Pflaster auf die Augenbraue geklebt hatte. "Dass sie dich mit ihren scheiß Nägeln noch so gekratzt hat.." murmelte Taehyung, und da musste ich ihm recht geben. Die künstlichen Nägel meiner Mutter hatten mein Gesicht ordentlich zerkratzt. Ich sah aus, als hätte ich mit einer Raubkatze um das letzte Stück Fleisch gekämpft, und leider verloren.

"So, komm. Der Tag war heute lang genug für dich." zog Taehyung mich auf die Beine und ich nickte ihm nur zu. Ich war so müde, nicht nur körperlich. "Willst du noch was Essen? Oder einfach schlafen gehen?" fragte Tae, und ich überlegte kurz. "Schlafen." entschied ich mich und mein Gegenüber lächelte mich nur an, ehe er mich einfach mit sich ins Schlafzimmer zog. Es war normal geworden, wie vieles anderes, dass er einfach seine Hose auszog und sein Shirt folgte. Nur in Boxershorts mit einem sehr guten Freund im Bett schlafen, für den man mehr als nur Freundschaft fühlte? Der einem das gleiche gestanden hatte? Ja, das war absolut normal. Auch ich entledigte mich meiner Klamotten, legte mich neben Tae, der mich direkt an sich zog. Ich wusste, dass ich auf Dauer nicht so weiter machen konnte, und da der Tag ja so oder so schon im Arsch war... "Taehyung?" sprach ich ihn an, und er schaute zu mir hinab. "Ohje, der komplette Name. Ich bekomme Ärger." kniff er lachen die Augen zusammen und hielt sich sein Herz, woraufhin ich ebenfalls anfing zu lachen. "Hey, das ist jetzt ernst hier.." haute ich ihn auf den Oberkörper, und er nickte kurz. "Entschuldige, Bunny." lächelte er mich nur an und wartete ab, was ich zu sagen hatte.

"Du weißt, dass ich noch nicht bereit für eine Beziehung bin.. Aber um Ehrlich zu dir zu sein, ich weiß nicht ob ich überhaupt noch mal bereit für eine Beziehung sein werde." versuchte ich, und Tae hörte mir aufmerksam zu. "Ich möchte nicht, dass du Ewigkeiten auf mich wartest, nur um dann enttäuscht zu sein, und am Ende von mir abgewiesen wirst.. Du solltest deine Zeit nicht mit mir verschwenden, denke ich. Ich werde mir morgen eine eigene Wohnung suchen, ich bin mir sicher dass ich am Campus eine..." fing ich direkt an, da ich wusste, ich würde ihn nicht verletzen wollen. "Jeongguk." stoppte er mich dann aber in meinem Redeschwall, was mich natürlich sofort zum Schweigen brachte. "Ich hab dir schon einmal gesagt, dass ich weiß, dass du noch keine Beziehung möchtest. Aber glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich meine Zeit auf keinen Fall mit dir 'Verschwenden' werde. Denn jede Sekunde, die ich bei dir sein kann, die ich dich zum Lachen bringen kann, ist alles, aber auf keinen fall verschwendet. Es reicht mir, einfach in deiner Nähe zu sein. Und bitte, du musst nicht ausziehen. Ich wollte seit so langer Zeit nichts anderes, als dich glücklich zu machen.. Wie du das alles nennen möchtest, sei es eine Freundschaft, eine enge Freundschaft oder eine Beziehung, ist dir überlassen. Lass mich aber bitte bei dir bleiben, dich Glücklich machen, das ist alles, was ich mir wünsche." strich er mir über mein Gesicht, über welches immer mehr Tränen liefen, bei den liebevollen Worten, die er für mich hatte.

Konnte ich wirklich so egoistisch sein, und ihn einfach 'ausnutzen'? Tae schien meine Gedanken lesen zu können und schüttelte leicht den Kopf. "Denk nicht so, du kannst dir gerne einen Job suchen, wenn es mit deiner Uni passt. Aber du musst nicht, es reicht mir, wenn du einfach auf mich wartest, wenn ich von der Arbeit komme.. Außerdem ist dein Essen wirklich unfassbar gut, Baby. Ich liebe es, wenn du für mich kochst und deine Augen strahlen, wenn ich es lobe, wie lecker du kochen kannst.." lächelte er nur und lehnte sich zu mir vor, gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Egal wie lange es ist, und auch wenn es umsonst ist, ich werde auf dich warten, Jeongguk. Du bist schon so lange der Mensch, dem mein Herz gehört, da kommt es auf eine weitere Zeit zu warten nicht an, denn nun hab ich dich ganz nah bei mir." küsste er erneut meine Stirn und ich fühlte, wie mein Herz geradezu aussetzte. "Ich bin hier, egal was passiert." lächelte er und wartete auf ein Nicken von mir, ehe er mich wieder in seine Arme zog. Es fühlte sich alles so richtig an, so unglaublich warm.

You. ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt