- fünfzigstes Kapitel -

4.5K 198 8
                                    

P.O.V. Felix

Als ich das nächste Mal aufwachte, war es mitten in der Nacht. Lou lag nicht mehr auf mir, dafür aber ein Stapel mit Klamotten. Ich lächelte und zog mich wieder an. Manchmal sorgte sie sich schon ein wenig zu rührend um mich. Mein Handy vibrierte in meiner Hosentasche und ich holte es heraus. Es war eine Nachricht von Rewi.

'Vergiss nicht, morgen müssen wir früh raus. CokeTV!'

Mir entfuhr ein genervtes Seufzen und ich checkte noch kurz Twitter. Dann machte ich mich auf den Weg nach unten, auf der Suche nach Lou. Ich fand sie schließlich in der Küche. Der ganze Raum war vollkommen dunkel, lediglich der laufende Backofen spendete ein wenig Licht. Sie saß seltsamerweise auf dem Boden davor und starrte hinein. Still ließ ich mich neben ihr nieder und schaute ebenfalls hinein. Darin waren ein paar Brownies. Gierig leckte ich mir über die Lippen und warf einen Blick zu Lou. Sie lächelte mich an und kicherte kurz. "Hunger?" "Immer doch!" Sie kicherte erneut und legte ihren Kopf auf meinen Schoß. Ich streichelte ihr behutsam über den Kopf. Sie blickte zu mir auf und lächelte. Dabei strahlten ihre Augen total süß, sodass ich mit lächeln musste. "Bei deinen Backkünsten geht das doch nicht anders" Sie lief rot an und schlug sich ihre Hände vors Gesicht. "Schleimer!" Ich jedoch lachte nur und nahm ihre Hände aus ihrem Gesicht, um sie festzuhalten. "Ein einfaches 'Danke Felix, für dieses wunderbare Kompliment' hätte mir auch gereicht", lachte ich sie an. Doch sie streckte mir nur die Zunge entgegen und setzte sich auf. Wir saßen uns einfach still gegenüber und betrachteten einander. Ihr Lächeln verzauberte mich immer wieder aufs Neue und ließ mich all die schlechten Dinge auf der Welt für einen kurzen Moment vergessen. Auch jeder einzelne ihrer Gesichtszüge schien mir makellos und perfekt. Ich war Stolz, sie 'mein Mädchen' nennen zu können. Meine Hand fuhr zu ihrer Wange und ich strich vorsichtig darüber. Sie ließ ihren Blick aber weiterhin auf mir ruhen und ihr Blick wurde ein wenig ernster. Sie kam mir näher und stoppte kurz vor meinen Lippen. "Ich liebe dich", hauchte sie dagegen und schaute mich mit großen Augen an. Dann lehnte sie sich vor und küsste mich. In mir kribbelte es mal wieder und eine unglaubliche Hitze kam in mir auf. Ich zog sie auf meinen Schoß und vertiefte den Kuss.

Doch dann wurden wir von einem nervigen Piepen unterbrochen. "Die Brownies!" Lou sprang auf und holte sie freudig aus dem Backofen. Ich beobachtete das ganze schmunzelnd. Sie sah so süß dabei aus, wie sie sich auf die Brownies freute. Sie packte einen auf einen Teller und holte eine Gabel. "Hier. Probier!" Sie hielt mir eine Gabel mit einem dampfenden Stück von dem Brownies hin. Ich öffnete den Mund und lachend begann sie mich zu füttern. Doch das Stück war heißer, als erwartet und ich verbrannte mir meine Zunge. "Ahh heiß!" Ich wedelte mit der Hand vor meinem Mund und sah mich panisch nach etwas zu trinken um. Lou bekam einen geschockten Gesichtsausdruck und sie hastete zum Kühlschrank. Dort holte sie eine Packung Milch heraus und warf mir diese zu. Ich fing sie geschickt auf und trank sofort in großen Zügen alles aus. Sie kam wieder langsam zu mir und schaute besorgt. "Gehts wieder? Man, Felix da tut mir so unglaublich leid." Mein Mund hatte dich aber schon beruhigt und deshalb wunk ich ab. "Ach das geht schon, ich bin ja kein Baby oder so." Ich zwinkerte ihr verschwörerisch zu und brachte sie damit heftig zum Lachen. "Ja genau gar nicht!", lachte sie weiter. Ich streckte ihr nur die Zunge raus und packte mir ein paar Brownies auf einen Teller. naja, was hieß hier ein paar, mehr passte definitiv nicht mehr drauf. "Und was hast du jetzt damit vor?" Lou schaute mich belustigt an. Sie wartete wahrscheinlich nur darauf, dass mir ein Brownie vom Tellerrand herunter fiel. Doch nicht mit mir! "Ich geh Arbeiten! Geld anschaffen. Dinge die du nicht machst!" Ich sagte das ganze so mit einem sarkastischen Unterton, dass sie sich schon vor Lachen den Bauch hielt. Als ich die Küche verließ, hörte ich sie lediglich rufen: "Und wer räumt den ganzen Dreck den du hinterlässt weg?" Schmunzelnd lief ich weiter und machte mich danach an die Arbeit.


P.O.V. Lou

Nachdem ich das vorhin meinetwegen entstandene Chaos aufgeräumt hatte, nahm ich mir meinen Laptop und pflanzte mich damit aufs Sofa. Ich surfte durch das Internet und checkte Twitter, Instagram und Youtube natürlich. Mich interessierten jetzt nicht gerade von allen meinen Freunden die Videos, dich ich guckte ein paar Vlogs von Josi oder Simon und die neusten LetsPlays der Jungs aus dem Haus. Das brachte mich wenigstens auf den neusten Stand und ich könnte mich später besser mit den anderen unterhalten. Nach einiger Zeit, wurde mir aber sterbenslangweilig. Ich wollte irgendetwas anderes machen, hatte aber keine Ahnung was genau. Ich schob den Laptop von meinem Schoß und schaute mich genauer in den Raum um. Eigentlich gab es an sich hier nichts Interessantes, obwohl mich eine PS4 schon verschwörerisch anstarrte. Haltet mich für verrückt, aber ich konnte sie schon förmlich rufen hören!

Da ich eh nichts Besseres zu tun hatte schaltete ich sie an und ging seine Spiele durch. Dabei waren jetzt nicht gerade viele Spiele die ich kannte bzw. mochte. Doch bei einem stoppte ich und begann heftig zu Grinsen. Destiny. Ja, genau. Ich war nicht das typische Mädchen, was jetzt GTA gespielt hätte, nur um als Zockerin durchzugehen. Andere hielten mich bis jetzt meist für ein richtiges-Girlie, da ich so viel backe. Aber mir machte die Meinung anderer nicht wirklich etwas aus und deshalb fing ich einfach mit dem Zocken an. Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich schlecht im Zocken bin, aber es wäre eine Lüge zu behaupten, ich könne das nicht, nur weil ich bei Minecraft versagt hatte! Meiner Meinung nach schlug ich mich ganz gut und verlor deshalb auch entsprechend selten. Zwischendurch musste ich immer wieder gähnen, doch ich kämpfte mit letzter Kraft gegen den Schlaf an. Inzwischen war es 3 Uhr morgens. Erschöpft klappte ich den Laptop zu und lief noch kurz ins Aufnahmezimmer. Dort lag Felix fast auf dem Stuhl und seine Augen fielen auch fast zu. "Komm, lass uns schlafen gehen. Es ist schon spät." Ich drückte ihm einen Kuss auf den Kopf und half ihm beim Aufstehen. Er gähnte und hielt sich die Hand davor, was total süß aussah. "Jaja", nuschelte er und fiel schon im Halbschlaf ins Bett. Ich legte mich neben ihn und schlief auch direkt ein.

Ich bin (k)ein Spielkind - Dner ffWhere stories live. Discover now