3. Türchen

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[late night walk]

Weihnachten ist scheiße. Das dachte zumindest Louis Tomlinson. Er studierte Schauspiel und hatte im Moment viel frei. Also blieb er Zuhause um dem ganzen Weihnachtstrubel aus dem Weg zu gehen. Seine beste Freundin wollte ihm was schenken, aber er sagte ihr direkt, dass er ihr nichts schenken würde. Sie feierte mit ihrer Familie und hatte immer jemanden um sich herum. Entweder ihren Verlobten oder ihre Familie. Louis dagegen war schon länger allein. Er war es gewohnt und hatte es Lieben gelernt.

Manchmal, da lag er im Bett und fragte sich wenn jetzt noch jemand neben ihm liegen würde. Er war schwul und hatte seit vier Jahren keinen Freund mehr. Dates hatte er auch aus gelassen und von One Night Stands war erst gar nicht die Rede.

Louis war allein und an Weihnachten wurde es ihm immer wieder bewusst. Es war gerade der morgen von dem 23. Dezember angebrochen und er wollte einfach nur im Bett bleiben. Da hörte er aber schon Eleanor die Frühstück machte. So sehr er seine beste Freundin liebte, er wollte nicht feiern. Er hatte die Grinch tradition nun schon seit mehreren Jahren gut gemeistert und sie würde auch dieses Jahr funktionieren. Er backte keine Kekse, hörte keine Weihnachtslieder und stellte schon gar keinen Baum auf.

Er wollte es so und keiner würde daran etwas ändern können. Außer Eleanor. Sie würde ihn aus der Wohnung zwingen, oder er müsste seine Eltern anrufen. Auch wenn er seine Eltern liebte hatte er kein gutes Verhältnis zu ihnen. Immer wieder hatten sie ihn nicht akzeptiert oder ihm gesagt, dass er eine Frau finden sollte, nachdem er sich bei ihnen geoutet hatte.

Der Tag verlief ruhig. Eleanor war nach dem Frühstück wieder gegangen und nervte ihn nicht weiter. Louis hatte es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht und schaute sich „Friends" an. Er liebte diese Serie und es war sein ritual die ganze Serie an Weihnachten durch zu gucken. Er wollte keine Weihnachtsfilme sehen. Das interessierte ihn alles nicht.

Der Tag ging schnell rum und es war schon wieder dunkel. Nachdem er sich ein Brot zum Abendessen gemacht hatte, checkte er ein wenig social media. Es war nichts neues. Jeder wünscht jedem Frohe Weihnachten über Instagram und jede blöde App hatte ein Weihnachtsspecial vorbereitet. Eleanor wollte nochmal vorbei kommen und ihn ein wenig „aufmuntern". Er fand das alles unnötig, er war glücklich. Sogar mehr als glücklich.

Eleanor war gerade angekommen und schmiss ihm den Mantel ins Gesicht. „Du gehst jetzt mal raus. Mach einen Spaziergang und komm vor 20 Minuten nicht wieder.", überzeugt lächelte sie ihn an und setzte sich mit einem Bier auf sein Sofa. „Ich werde nach zwanzig Minuten gehen. Also wenn die Wohnung nicht abgeschlossen ist bist du zu früh da.", genervt zog Louis sich seine Mütze auf und schnappte sich seinen Schlüssel. Er wohnte in einer zwei Zimmer Wohnung und die war fast ganz oben. Also lief er vier Stockwerke runter und wollte schon fast wieder umdrehen.

Gezwungener maßen machte er sich auf den Weg zum Park. Es war schon dunkel und Louis genoss die Dunkelheit. Vielleicht würde es ja gar nicht so schlimm werden. Er setzte sich auf eine Bank und schaute einfach nur in den Himmel. Die Nacht war Sternenklar und der Schnee lag auf dem Boden. Es war die romantischste Nacht, die jemals existiert hatte, dachte er.

Er verlor die Zeit aus den Augen und saß noch eine ganze Stunde allein auf der Bank. Kurz nachdem er bemerkt hatte wie spät es schon war, setzte sich jemand neben ihn. Es waren viele Bänke frei, da es 23 Uhr war. Louis schaute zur Seite und sah einen Jungen Typ, der eine Gitarre in der hand hatte. Wahrscheinlich war er gerade von einem Gig wieder gekommen.

„Hi ich bin Harry.", verwundert blickte Louis ihn an. „Ich bin Louis.", sagte er dann aber Lächelnd und schüttelte ihm die Hand. „Was machst du hier draußen?", Louis schüttelte den Kopf. Warum war er hier? „Ich bin kein großer Weihnachten Fan, da ich allein bin, also wollte ich mich in meiner Wohnung verschanzen, aber meine beste Freundin hat mich gezwungen einen Spaziergang zu machen.", lachend nickte Harry. „Ich verstehe dich. Ich habe mich auch raus gewagt um ein bisschen Gitarre zu spielen. Keine Sorge, es sind keine Weihnachtssongs.", belustigt zwinkerte er Louis zu und hielt die Gitarre hoch. Louis stieg mit ein und sie unterhielten sich noch lange.

Kurz vor 12 stand Harry auf. „Ich sollte mal langsam los.", entschuldigend blickte er Louis an. In dem Moment schlug es 12 und er wurde angerufen. „Hi El." ... „Ja ich bin schon zuhause." ... „Danke, ich habe dich auch lieb."

Harry schaute ihn erstaunt an. „Du hast heute Geburtstag?", leicht nickte Louis. „Ja, ich bin jetzt 21." - „Happy Birthday", Louis lächelte. Das war das erste mal seit drei Jahren, dass ihm jemand anderes als Eleanor gratuliert. „Danke."

„Ich sollte dann mal nach Hause gehen.", Harry's Lächeln verschwand, aber er nickte. Louis stand auf und wollte gehen, aber Harry blieb sitzen. „Willst du nicht auch nach Hause gehen?", fragte Louis, doch er schüttelte den Kopf. „Meine Familie streitet sich nur, nachdem mein Vater verstorben ist. Dann fällt alles auf mich weil ich seine Firma übernehmen soll, was ich aber nicht möchte. Ich hasse Weihnachten, da es für mich nur Stress ist. Diese eine Nacht habe ich mich raus gewagt und habe dich getroffen.", ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht während eine Träne seine Wange runter rollte.

Louis setzte sich wieder hin. Eigentlich wollte er gehen, aber das war in dem Moment nicht so wichtig. Louis setzte sich wieder hin und nahm Harry in den Arm. Harry schmiegte sich in seine Arme und beide fühlten sich wohl. Louis spürte dieses Kribbeln im Bauch und wusste nicht was es hieß. Jedoch genoss er gerade einfach nur den Moment.

Es war für beide noch nicht spät und sie redeten noch bis 3 Uhr.

So langsam wurde Harry müde und sie entschlossen nach Hause zu gehen. Vorher tauschten sie, aber noch die Handynummern aus. „Hast du Lust morgen oder heute Schlittschuhlaufen zu gehen?", war die letzte Frage die Louis stellte worauf Harry nickte, bevor sie lächelnd in verschiedene Richtungen verschwanden. Vielleicht würde dieses Weihnachten nicht so schlecht werden.

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Schon beim dritten Kapitel. Ich hoffe ihr hattet bis jetzt Spaß beim lesen. Gebt mir gerne ein Feedback. Was wünscht ihr euch so zu Weihnachten?

All the Love, xx

Adventskalender 2021 | larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt