9. Türchen

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[Magical]

Ich hasste den heutigen Tag. Jeder ging über die Weihnachtsferien nach Hause zu seinen Eltern, aber ich konnte nicht. Meine Eltern starben bei einem Autounfall, vor fünf Jahren und davor kümmerten sie sich nicht wirklich um mich. Ich hatte also noch nie etwas geschenkt kommen.
Natürlich machte mein Internat eine kleine Bescherung, aber da hatte ich nur mal einen Schokoladen Weihnachtsmann bekommen. Ein Kind welches jetzt von der Schule geflogen ist, hatte ihn mir geschenkt. Er war mein bester Freund und jetzt war ich alleine.

Jetzt wohnte ich mit dem Player der Schule, in einem Zimmer und zu meinem Pech fuhr er über Weinachten auch nicht nach Hause.

Mein Telefon klingelte: „Hey Schatz."
Eine bekannte Stimme klang durch den Hörer. Es war meine Freundin. Wir waren jetzt seit fast einem Jahr zusammen. Ich liebte sie wirklich, nur waren wir noch nie weiter gegangen als knutschen und so langsam wollte ich mehr. Ich hatte erst einmal mit einem Mädchen geschlafen. Ich habe sowieso erst einmal mit jemandem geschlafen. Ich wäre allerdings ihr erster und sie traute sich nicht. Für sie war ich allerdings bereit zu warten. Sie war es wert.

„Hey babe. Wie gehts dir so?", ich musste lächeln. Sie saß wahrscheinlich gerade wieder in meinem Oversized Pulli für ihrem Bett und zeichnete. „Ich zeichne dich.", ihre Stimme klang traurig. „Ich vermisse dich", fügte sie noch hinzu. „Ich dich auch. Kommst du zu Neujahr zu mir ins Internat? Wir feiern dort eine Party mit Feuerwerk. Wir dürfen auch jemanden einladen. Also kommst du?", hoffnungsvoll wartete ich auf eine Antwort.

„Ja gerne. Und vielleicht kriegst du deinen Zimmer genossen aus dem Raum um mal etwas zu versuchen.", ich wusste sofort worauf sie anspielte. „Bist du dir Sicher?", eigentlich dachte ich sie wollte noch warten. „Nein nicht ganz, aber du willst es doch.", ihre Stimme klang nervös. „Falls du jetzt denkst ich würde Schluss machen, weil wir nicht mit einander geschlafen haben, liegst du falsch. Wir machen es in deinem Tempo okay?", die Angst, dass ich Schluss machen würde hatte sie schonmal genannt, ich wusste allerdings nicht, dass es sie immer noch so beschäftigte.

„Danke", flüsterte sie. „Ich liebe dich Schatz.", sagte ich ruhig. „Ich liebe dich auch.", mir fiel ein Stein vom Herzen. Sie klang wieder stabil und nicht mehr so zittrig. Nach ein paar Minuten legten wir auf und ich legte mich ins Bett.

„Süß", hörte ich eine dunkle Stimme von der anderen Seite des Raumes. „Seit wann bist du denn hier?", fragte ich genervt und stand auf um aus dem Zimmer zu gehen. Schnell erhob Harry sich und stellte sich vor mir. „Wieso willst du denn schon gehen, wenn wir ein wenig spaß haben könnten?", angewidert stieß ich ihn von mir weg und ging aus dem Zimmer. Was dachte der sich? Außerdem hat er bis jetzt nur Mädchen flachgelegt. Was will der jetzt mit mir. Ich bin offensichtlich ein Junge.

Ich ging durch die große Eingangshalle, wo schon ein großer Weihnachtsbaum stand, nach draußen. Meine blöden Schuhe waren nicht wasserdicht, meine Jacke hatte ich im Zimmer vergessen und hier draußen lag Schnee, während von oben noch mehr kam. Genervt stapfte ich durch den Schnee. Meine Füße waren gefroren und ich war bis auf die Knochen nass, als ich an dem Pavillon ankam.

Ich setzte mich gerade hin, da durchfuhr mich wieder dieser Schmerz. Seit zwei Wochen hatte ich immer wieder ein Stechen in der Brust. Ich hatte es keinem gesagt, aber es tat höllisch weh. Ich verzog mein Gesicht und achtete darauf, dass ich weiter atmete, damit mir nicht noch schwindelig wird. Ich verkrampfte mich immer mehr.Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem Rücken. Ich guckte nach oben und sah Harry. Wieso war er mir gefolgt? „Alles wird gut", redete er mir zu und versuchte mich zu beruhigen. So langsam bekam ich Angst. Es dauerte viel länger als sonst und war auch viel stärker.

Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich konnte sie nicht zurück halten. Langsam rollten sie meine Wangen runter. „Was ist das?", ängstlich schaute ich ihn an. Er schloss seine Augen und atmete einmal tief ein. Als er seine Augen öffnete waren sie nicht mehr grün wie vorher sondern weiß ausgefüllt. Er kam immer näher und meine Angst wuchs. Wer war er? Mittlerweile war er so nah, dass ich seinen Atem spüren konnte. Wie hypnotisiert starrte ich auf seine Augen. Harry überbrückte den letzten Abstand und küsste mich. Mein Körper beruhigt sich und der Schmerz entwich aus meinem Körper.

Langsam erwiderte ich, ohne auch nur darüber nach zu denken, dass ich eine Freundin hatte. Alles um mich herum war stehen geblieben und ich genoss den Augenblick. Er löste sich von mir und legte seine Stirn an meine. „W- Wie hast du das gemacht?", er hatte mich vom Schmerz befreit. Aber wie? Er sagte nichts und schaute mich nur an. Seine Augenfarbe war wieder Grün und er sah nicht mehr furchteinflößend aus. Nein, er sah eher erschöpft aus.

Er antwortete immer noch nicht. „Geht es dir gut?", fragte ich besorgt. Es war nur ein schwaches nicken, dass ich von ihm bekam, also entfernte ich mich von ihm und stand auf. Er blieb allerdings weiter sitzen und bewegte sich kein Stück. Ich beugte mich zu ihm runter und zog ihn hoch. Auf dem Weg zurück zum Gebäude stolperte er öfters und sagte kein Wort. Dort angekommen, legte ich ihn ins Bett und ging in unsere kleine Küche am Zimmer. Ich. Setzte kurz Wasser auf und legte mich danach zu ihm.

„Was war das?"

„Ich habe Kräfte. Ich kann Sachen auf mich nehmen. Wie zum Beispiel dein Schmerz. Ich spüre ihn dann, aber bei dir ist er weg. Das habe ich auch bei meiner Mutter getan. Sie wurde erstochen. Ich habe den Schmerz auf mich genommen damit sie in ruhe sterben konnte."

„Oh", ich hatte Schuldgefühle. Er hatte dieses grauenvolle Stechen auf sich genommen. Obwohl wir uns nicht mögen. Das dachte ich zumindest immer.

„A-Aber warum hast du das gemacht, wenn du mich nicht magst?", ein Lachen entwich seiner Kehle. „Was ist daran jetzt lustig?", fragte ich gereizt.

„Du denkst ich mag dich nicht. Das ist lustig.", provokant schaute er mich an. „Ich habe dich gerade geküsst. Ich hätte auch einfach nur deine Hand halten können um dir den Schmerz zu nehmen.", so langsam verstand ich was er mir sagen wollte.

„Dann lass mich nur was ausprobieren", flüsterte ich. Ohne groß darüber nachzudenken, legte ich meine Lippen auf seine und küsste ihn bestimmerisch. Er erwiderte sofort und ließ sich nach hinten ins Kissen fallen. Ich beugte mich über ihn und legte eine Hand auf seine Brust. „Wow", war das einzige was ich raus bekam, als ich mich von ihm löste. Er grinste und krabbelte unter die Decke. Als er fast vollständig damit bedeckt war hob er sie an und signalisierte mir, mich dazu zu legen.

„Aber der Tee." - „Vergiss den Tee", antwortete er nur darauf und zog mich zu sich unter die Decke. Ich lag in seinen Armen und fühlte mich so wohl wie noch nie.

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Das war Türchen Nummer 9. Ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen
All the Love, xx

Adventskalender 2021 | larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt