16. Türchen

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[Panic]

Seit mehr als einem Jahr war er nun mit Panikattacken diagnostiziert. Wirklich klar kommen, tat er damit nicht. Es war ein schwieriger Teil seines Lebens, manchmal würde er sogar sagen der schwierigste.

Jeden Tag ging er mit Angst durch's Leben. Während einer Panikattacke war es die Angst zu sterben, und sonst die Angst eine zu bekommen. Er hatte keinen die ihm helfen konnten oder wollten. Natürlich hatte er seine Eltern, aber die waren sehr verstört von dieser Situation. Es war frustrierend und einschüchternd, aber er musste es schaffen. Hauptsächlich um es jemandem zu beweisen, ihm selbst.

Heute war wieder einer dieser Tage. Er kaute an seiner Lippe und schaute alle zwei Minuten, ob seine Hände zittern. Keiner bemerkte es. Er war ziemlich verschlossen und hatte sich noch nie einem Mitschüler oder Lehrer geöffnet. So schnell hatte er das auch nicht vor. Er kam klar, so wie es war. Klar war es schwierig, aber er hatte es bis jetzt immer geschafft.

Er ging gerade aus dem Unterricht raus. Jetzt hatte er eine Freistunde, wo er entschloss einfach mal nichts zu tun. Das tat er einfach viel zu wenig. Ein paar Minuten später merkte er wie seine Hände zitterten und in der nächsten Sekunde schlug sein Herz so hart, dass er Angst hatte es würde explodieren. Das konnte doch nicht war sein. Warum in seiner Freistunde. Ein paar Leute saßen um ihn rum und schauten ihn komisch an. Er musste hier raus, und dass so schnell wie möglich.

Schnell rannte er raus aus der Klasse und zog sich in einen kleinen Raum zurück. Dieser war eigentlich nie besetzt. Es stand ein Tisch und ein Stuhl drin, der aber schon seit Jahren unbenutzt schien. Es war ein kleines Büro, welches er als Zuflucht nutzte.

Die Tränen rollten die Wangen runter und er fragte sich ob er jemals wieder ohne Panikattacken leben dürfte. Glauben daran tat er nicht, doch es war schön zu träumen. Ihm war wam und kalt. Sein Herz schlug so schnell, wie nie und alles um ihn herum war weg.

Alles schien unreal und mittlerweile sah er nur noch verschwommen wegen den Tränen. Seit zwanzig Minuten war er jetzt in diesem Büro, aber es wurde einfach nicht besser. Nein, eher schlimmer. Er verkrampfte sich immer mehr und kauerte sich auf dem Boden zusammen. Alles war mittlerweile egal, er wollte einfach nur das es aufhört.

Plötzlich ging die Tür auf und jemand kam rein. Er schaute nicht hoch wer es war, denn wenn er so bleiben würde, gäbe es eine Chance, dass die Person ihn nicht erkannte. Falsch gedacht. Die Person kam direkt auf ihn zu und kniete sich zu ihm.

„Hey, gehts es dir gut?", er kannte diese Stimme, aber konnte sie nicht zuordnen. Langsam hob er seinen Kopf an und schaute den Jungen an. Es war einer aus der Parallel Klasse. Er kannte ihn gar nicht. Es war Louis, einer der beliebtesten auf der Schule und er war es nunmal nicht.

Louis schaute auf Harry's Hände und sah wie stark sie zitterten. Ohne zu zögern ,nahm er seine Hände und hielt sie fest.
„Wir schaffen das. Du musst nur mit mir reden.", seine Stimme war sanft und er fühlte sich wohl. Ohne das er wusste wir ihm geschieht nickte er und lächelte soweit er das in dem Zustand konnte.

„Okay, wir stehen einmal auf.", langsam stand er auf, aber hielt sich direkt an dem etwas kleineren braunhaarigen fest, damit er nicht wieder hin fiel. Harry hatte fast keine Kraft um sich hinzustellen.

„Jetzt leg deine Hände um meine Hüfte und drück mich ganz fest.", er lächelte ihn an und Harry tat was er wollte. Er drückte sich an ihn und suchte nach Halt. Louis umarmte ihn und gab ihm ein beschütztes Gefühl. Dieses Gefühl hatte er lange nicht mehr gefühlt. Ein lächeln schlich sich auf seine Lippen.

„Ich habe dich und lasse dich nicht fallen, okay. Vertraust du mir?", er wusste nicht recht warum er das fragte und wie er darauf antworten sollte. Harry kannte ihn nicht wirklich, dennoch vertraute er ihm gerade sein ganzes Leben an. Deshalb sagte er: „Ja", mit zitteriger Stimme.

„Gut, dann lass uns tanzen.", verdutzt schaute Harry ihn an. Er löste sie leicht von ihm und setzte ihn auf den Stuhl neben ihnen. Dann holte er sein Handy raus und machte einen Song an. Schnell nahm er wieder seine Hände und zog ihn hoch.

Der Song war „Candy" von Robbie Williams und machte gute Laune. Der Junge, den er in seinen Gedanken gerade seinen Retter nannte, machte lustige Bewegungen und forderte ihn auf die Schritte nach zumachen.

Harry merkte schnell wie die Anspannung aus seinen Gliedern wich und wie sich Ruhe in seinem Körper ausbreitete. Louis Lachen war herzhaft und das brachte dazu Harry auch lachen zu lassen.

Sie tanzten den Song noch zu Ende und setzten sich dann hin. Er lächelte ihn an und hielt seine Hand hoch. Harry tat es ihm gleich und sah wie wenig seine Hand zitterte.

„Danke. Wirklich.", seine Stimme war noch ein wenig zitterig, aber die Panikattacke war überstanden. Louis nahm seine Hand, die er immer noch hoch hielt und zog ihn mit sich. Sie gingen Hand in Hand aus dem Schulgebäude und der Junge steuerte auf eine Bäckerei zu. Sie gingen rein und er flüsterte ihm ins Ohr: „Such dir was aus.", er nickte und bestellte einen Donut und einen Kakao. Er bezahlte und nahm die Sachen. Harry lief nur neben her.

Bei einer Bank angekommen, setzte er sich hin und gab ihm die Sachen wieder. Harry trank einen Schluck und hielt ihm den Kakao hin. Louis lächelte und nahm ihn dankend an.

Er war süß, dachte er. Aber würde er ihm auch erzählen warum er mit Panikattacken so gut umgehen konnte. Eigentlich war er zu schüchtern, um nach zu fragen.
„Was liegt dir auf dem Herzen, kleiner?", Harry war eigentlich größer als Louis, dennoch beließ er es dabei und grinste. Danach wurde er aber wieder ernst und traute sich dann doch die Frage aller Fragen zu stellen.

„Woher weißt du wie man mit sowas umgeht?", er nickte verstehend und drückte Harrys Hand etwas fester. „Meine Schwester hatte so etwas Jahre lang. Von der achten bis zur elften Klasse wurde ich einmal die Woche aus dem Unterricht geholt und musste ihr helfen.", er lächelte etwas geknickt. Ich lehne mich an ihn und schloss meine Augen. Ich war müde von der Panikattacke. „Ruh dich aus", er gab mir einen Kuss auf die Stirn und lehnte sich an die Bank an.

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Ich lasse das jetzt einfach mal offen.
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All the Love, xx

Adventskalender 2021 | larry stylinsonWhere stories live. Discover now